Der Flur wird zur Kegelbahn

Dudweiler · Mitten in Dudweiler betreuen etwa 30 Pflegekräfte alte und kranke Menschen rund um die Uhr. Und die Heimbewohner fühlen sich hier gut behandelt und versorgt, wie sie beim SZ-Besuch bestätigten.

 Sabine Junk (Mitte) kocht gemeinsam mit Helene Morsch, Werner Welter, Anna Kraus und Hilde Rotfuchs. Fotos: Thomas Seeber

Sabine Junk (Mitte) kocht gemeinsam mit Helene Morsch, Werner Welter, Anna Kraus und Hilde Rotfuchs. Fotos: Thomas Seeber

 Projektleiterin Ursula Pontius (links) im angeregten Gespräch mit Heimbewohnerin Hilde Rothfuchs.

Projektleiterin Ursula Pontius (links) im angeregten Gespräch mit Heimbewohnerin Hilde Rothfuchs.

 Heimleiter Theo Schwarz

Heimleiter Theo Schwarz

Eigentlich sollte es nur ein kleines Sommerfest im DRK-Sozialzentrum in Dudweiler werden. "Am Ende wurde es zu einem großen Familienfest mit teilweise vier Generationen, wobei der jüngste Teilnehmer erst ein paar Monate alt war", so Theo Schwarz, Geschäftsführer und Heimleiter des Sozialzentrums. Nach dem Fest zieht er eine positive Bilanz: "In diesem Jahr waren es außergewöhnlich viele Besucher und Familienangehörige."

Das Dosenwerfen sei bei den Bewohnern genauso gut angekommen wie beispielsweise die Schüler-Zirkus-AG der Gesamtschule Sulzbachtal. Die Heimbewohner selbst haben Frühlings- und Sommerlieder einstudiert und wurden dabei von Gerda Schulien am Akkordeon begleitet. Zum guten Schluss haben die Pänzsänger aus Neuweiler dafür gesorgt, dass sogar getanzt wurde, wie Schwarz der SZ weiter sagte. "Wir haben wegen des abwechslungsreichen und attraktiven Programms sehr viel positive Rückmeldung von den weit über 100 Menschen bekommen", so Schwarz. Es sei ein erfolgreiches und sehr schönes Fest für Jung und Alt gewesen. Dass diese positive Stimmung immer noch anhält, davon konnte sich die SZ bei einem Besuch vor Ort überzeugen.

Zur Begrüßung erschien nicht nur Theo Schwarz. Er brachte Ursula Pontius mit. Sie ist unter anderem Projektleiterin für Familien unterstützende Dienste und führte die SZ-Besucher durchs Haus. Im ersten Stock liegt der Aufenthaltsraum. Hier fanden mehrere Aktivitäten gleichzeitig statt. Während an einem Tisch beispielsweise die Geruchsnerven mittels frischer Kräuter angesprochen und aktiviert wurden, fand schräg gegenüber - wie jeden Mittwoch - das therapeutische Kochen und Backen statt. "Gerade Bewohner, die mit Demenz zu kämpfen haben, erinnern sich zum Beispiel beim Schneiden von Gemüse wieder an früher zurück", sagte Ursula Pontius. "Sie unterhalten sich über ihr Lieblingsessen oder tauschen sich über Rezepte aus und freuen sich, wenn sie bei schönem Wetter draußen sitzen können", fasste sie zusammen.

Mit am Tisch sitzt Hilde Rothfuchs. Sie ist ebenfalls Bewohnerin im Sozialpflegezentrum und bereitet die Zwetschgen für den Blechkuchen vor, den es am Nachmittag geben soll. Hilde Rothfuchs führt uns in ihr Zimmer, das sie sich mit einer anderen Bewohnerin teilt. "Wir haben hier ein sehr schönes helles und vor allem auch großes Zimmer mit Fernseher", sagt sie. "Ich fühle mich hier sehr wohl und bin froh, dass ich hier sein darf. Durch die vielen Beschäftigungsmöglichkeiten wird es uns nie langweilig", erzählt sie weiter. Von ihr erfahren wir auch, dass es keine Seltenheit ist, wenn sie mal wieder gemeinsam mit anderen den Flur in eine Kegelbahn umfunktioniert.

Etwa 30 Mitarbeiter orientieren sich jeden Tag an den Bedürfnissen des einzelnen Menschen. Ob beim täglichen, betreuten Frühstück, bei der Bewegungsförderung, die jeden Montag stattfindet, beim Singen und Musizieren, beim Malen oder bei kleineren und größeren Ausflügen, die für die Bewohner immer ein Höhepunkt sind. "Wir wollen die Versorgung der Menschen verbessern, sie aus der Situation heraus bedarfsgerecht begleiten und ihnen Anerkennung und Wertschätzung vermitteln", erläutert Theo Schwarz.

Das Deutsche Rote Kreuz im Saarland hat im März 2006 das Sozialzentrum in Dudweiler , Am Markt, eröffnet. Die Aktivitäten sind vielfältig und reichen mittlerweile von einer traditionellen Pflegeeinrichtung mit familienähnlicher Atmosphäre, über das Parkinson-Kompetenzzentrum Saar mit unterschiedlichen Angeboten, bis hin zu der lokalen und landesweiten Betreuung von Selbsthilfegruppen. Des Weiteren steht die Einrichtung den Dudweiler Bürgern für eine Beratung in den einzelnen Fällen zur Verfügung.

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