Und der Wein ,,überlebte“ in der Kühlbox

Dudweiler · Womöglich war es die Hitze, die der Kirmes in Dudweiler zusetzte. Zeitweilig jedenfalls hielt sich der Ansturm in Grenzen. Auch beim Kirmessingen mit Tanz und Lyoner im Bürgerhaus blieben einige Plätze leer.

 In Aktion: Der Männerchor Harmonie beim Kirmessingen im Dudweiler Bürgerhaus. Fotos: Iris Maurer

In Aktion: Der Männerchor Harmonie beim Kirmessingen im Dudweiler Bürgerhaus. Fotos: Iris Maurer

Samstagnachmittag im Zentrum von Dudweiler . Die Sonne brennt bei Temperaturen von um die 35 Grad. Wenn man sich aus Richtung Saarbrücker Straße zum Dudoplatz hin bewegt, geht einem die laute, fetzige Musik ins Ohr. Sie wabert vom Rauch ausströmenden Fahrgeschäft Blue Hawaii herüber und signalisieret aktuelle Hits. Die Zielgruppe, die Jugendlichen, lässt sich zu diesem Zeitpunkt nur spärlich auf der diesjährigen Kirmes blicken. Es ist vielleicht einfach zu heiß. Connor Hammes und seine Freunde stehen am Rande des Autoskooters im Schatten. "Ja, es ist noch nicht viel los. Wir hatten aber keine Lust mehr auf Schwimmbad. Außerdem ist hier die Musik besser", erklärt er. "Die andern kommen später nach, und dann ist bestimmt auch mehr los", pflichtet ihm Janina Schaum bei. Der andere Teil ihrer Clique fährt gerade auf einem anderen Fahrgeschäft. "Endlich mal kein Stress auf der Bahn", gewinnt eine Frau mittleren Alters dem Ganzen etwas Positives ab. Ihre Tochter dreht schon die sechste Runde mit einem Cabrio auf dem Karussell.

Auch 2016 hat die Kerb eine schöne Vielfalt zu bieten: Neben Autoskooter und diversen Karussells und Bahnen, finden sich auf dem Dudoplatz auch Wurfbuden sowie Essensstände. Das übliche Entenangeln und die Zuckerwatte gehören auch dazu. Auf dem Alten Markt, beim Dudweiler Carneval-Club (DCC), war es zu diesem Zeitpunkt noch ruhig. Der DCC bot dort etwa Kinderschminken an und bewirtete die Besucher.

Die Hitze wirkt sich auch auf die kleine Eröffnungsfeier aus. Sie verzögert sich um eine gute halbe Stunde. Angesichts schweißtreibender Temperaturen fasste sich Bezirksbürgermeister Reiner Schwarz kurz. Wie er in seiner Ansprache erläuterte, müsse man für die Zukunft der Kirmes grundlegende Überlegungen anstellen. Schausteller Roland Hadzzis habe ihm mitgeteilt, dass es im Vorfeld Probleme mit der Bestückung des Rummels gab. Schwarz will dem künftig gegensteuern. Er erhofft sich mehr Mittel von der Landeshauptstadt für die Werbung, und das Ordnungsamt soll stärker ins Boot als ohnehin schon.

Doch zunächst wurde mit Pfälzer Wein aus der Partnerkommune Duttweiler angestoßen. Den gab es persönlich aus der Hand der Pfälzer Weinprinzessin Lisa Momm. Sie vertrat die Duttweiler Weinprinzessin. Wie in jedem Jahr waren die Pfälzer mit einer Abordnung unter Ortsvorsteher Gerhard Syring-Lingenfelder in den Saarbrücker Stadtbezirk gekommen. Bei der Hitze musste auch die Hoheit aus der Pfalz für den angedeuteten Fassanstich ein wenig in die Trickkiste greifen: Der Wein des kleinen Fasses, das am Stand des Kaltnaggischer Gardisten Corps 2000 aufgestellt worden war, kam aus Flaschen. Sie wurden in einer Kühlbox transportiert. Man solle wegen der Hitze vielleicht besser auf Weinschorle zurückgreifen, empfahl Lisa Momm.

Eher auf Hopfensaft und Lyoner setzte man am Vorabend im Bürgerhaus. Dort fand das mittlerweile 67. Kirmessingen statt, das wiederum zum neunten Mal eine Kombination aus Gesang, Lyoner-Essen und Tanz darstellte. "Wir sind zufrieden", blickte Uwe Staub im SZ-Gespräch auf die Veranstaltung im Bürgerhaus zurück. Der Sprecher der AG Kirmessingen, der das Spektakel auch moderierte, machte etwa 40 leere Plätze am Freitagabend aus, was er auf die Hitze zurückführte. Die Chöre - Männerchor Harmonie Dudweiler , Gemischter Chor Thalia, Grubenwehr-Kameradschaft Jägersfreude, Chorgemeinschaft Herrensohr/Fischbach - wurde erstmalig durch das Nauwieser Männerquartett verstärkt. Nach dem gemeinsamen Singen der Kirmeshymne zu Beginn steuerten die Chöre ihre Liedbeiträge bei. Für die Umrahmung sorgte wieder Heinz-Peter Weiland an der Orgel, der auch nach dem Lyoner-Schlemmen zum Tanz aufspielte, erzählte Steffen Staub, zweiter Schriftführer bei der Harmonie.

 Garvin, Kirsty und Jessyln (von links) genießen in luftigen Höhen ihre Fahrt auf dem ,,Blue Hawaii“ genannten Fahrgeschäft.

Garvin, Kirsty und Jessyln (von links) genießen in luftigen Höhen ihre Fahrt auf dem ,,Blue Hawaii“ genannten Fahrgeschäft.

Die Kirmes kann man auch am heutigen Dienstag noch besuchen. Ermäßigte Preise räumen die Schausteller der Fahrgeschäfte ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort