Nur noch eine Frage der Zeit

Herrensohr · Nach dem knapp verpassten Aufstieg 2015 ist Verbandsligist TuS Herrensohr drauf und dran, es diesmal besser zu machen. Mit entsprechender Schützenhilfe kann an diesem Sonntag der Titelgewinn feststehen.

 Marc Hümbert vom TuS Herrenohr hat den Saarlandliga-Aufstieg fest im Blick. Foto: andreas Schlichter

Marc Hümbert vom TuS Herrenohr hat den Saarlandliga-Aufstieg fest im Blick. Foto: andreas Schlichter

Foto: andreas Schlichter

Elf Monate ist es her, da hatten der TuS Herrensohr den Aufstieg in die Fußball-Saarlandliga dicht vor Augen: Im Aufstiegsspiel der Verbandsliga-Zweiten lag Herrensohr gegen den TuS Steinbach bis zur 89. Minute durch ein Tor von Spielertrainer Marc Hümbert mit 1:0 in Führung. Steinbach gelang beim letzten Eckball innerhalb der regulären Spielzeit der Ausgleich. Das Unheil nahm seinen Lauf: Herrensohrs Aufstiegsträume endeten im Elfmeterschießen .

Jetzt ist die Saarlandliga erneut zum Greifen nahe: An diesem Sonntag könnte es nach dem Heimspiel gegen den FV Schwalbach (15 Uhr) soweit sein. Vier Spiele vor Saisonende hat Spitzenreiter Herrensohr neun Punkte Vorsprung auf die Spvgg. Quierschied. Gewinnt der Tabellenzweite an diesem Samstag nicht beim SV Wahlen-Niederlosheim (16.30 Uhr), kann der TuS bei einem eigenen Erfolg den Aufstieg feiern.

"Es sieht gut aus, aber es ist noch nichts in trockenen Tüchern", sagt Hümbert zurückhaltend. Nach den Erfahrungen aus dem Vorjahr ist das verständlich. Der 27-Jährige, der nach dem Rücktritt von Trainer Eric Ternes mit Kay Rohrbacher die Mannschaft trainierte, war durch seinen Fehlschuss im Elfmeterschießen binnen kurzer Zeit vom vermeintlichen Helden zum Pechvogel avanciert. "So ein Erlebnis braucht von uns keiner mehr", sagt er. Doch gerade das Erlebnis hat aus seiner Sicht dazu beigetragen, dass Herrensohr eine starke Saison spielt. "Wir haben alle irgendwo die Einstellung: Jetzt erst recht", erklärt Hümbert.

"Wenn's passiert, passiert es"

Wann der Aufstieg gefeiert werden kann, ist Hümbert letztlich egal: "Wenn's passiert, passiert es. Hauptsache ist, dass es so kommt." Er sei sich nicht einmal sicher, ob er Quierschieds Spiel am Samstag verfolgen werde. Seine Konzentration gilt der Partie gegen Schwalbach. "Ein unangenehmer Gegner, schon das Hinspiel war trotz unseres 4:1-Sieges ein enges Spiel", sagt Hümbert.

Mit seiner Heimstärke will es der TuS richten: Nachdem Herrensohr zuletzt beim 2:2 gegen Quierschied erstmals in dieser Saison zuhause Punkte liegen ließ, soll am Sonntag der zwölfte Heimsieg her. Dass Hümbert und Co. ihr "Aufstiegs-Trauma" früher oder später überwinden werden, daran zweifelt wohl niemand mehr. Wobei Hümbert sagt: "Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass wir noch ein Jahr in der Verbandsliga gespielt haben, auch wenn die Enttäuschung riesig war. Man sieht es ja am 1. FC Riegelsberg, wie schwer es in der Saarlandliga ist. Ich denke, wir haben uns weiterentwickelt." Vorjahresmeister Riegelsberg wird sang- und klanglos absteigen.

Am Herrensohrer Erfolg hat Trainer Bernd Eichmann Anteil, der seit dieser Saison im Amt ist. "Er strahlt enorme Ruhe aus, sorgt dafür, dass wir auf dem Teppich bleiben. Er sagt zum Beispiel, dass es vor allem wichtig ist, nach dem Spiel noch in den Spiegel schauen zu können. Jeder kann mal einen schlechten Tag haben, sollte aber versuchen, das Beste daraus zu machen", erklärt Hümbert. Das ist der TuS Herrensohr in dieser Saison gelungen. Der Titelgewinn scheint nur noch eine Frage der Zeit.

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