Auszeichnung für mutige Retter

Quierschied · Dank und Anerkennung erfuhren jetzt Björn Rosar und Klaus-Dieter Wiesel für ihren mutigen Einsatz im Februar beim Brand des Nachbarhauses. Auch der Dudweiler Polizeibeamte Andreas Jannack wurde belobigt.

 Bei der Ehrung (von links): Monika Bachmann, Klaus-Dieter Wiesel, Roswitha Blaser, Björn Pascal Rosar, Andreas Jannack und Karin Lawall. Foto: Thomas Seeber

Bei der Ehrung (von links): Monika Bachmann, Klaus-Dieter Wiesel, Roswitha Blaser, Björn Pascal Rosar, Andreas Jannack und Karin Lawall. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Stellen wir uns folgendes Szenario vor: Wir befinden uns am 1. Februar dieses Jahres zwischen 18.30 Uhr und 19 Uhr in einem Haus in der Fuchsfeldstraße in Quierschied . Bis gerade eben war es ein gewöhnlicher, winterlicher Samstagabend. Plötzlich dringen Hilfe-Schreie der Nachbarin bis in die Wohnräume der Familie Rosar - wenig später stellt sie dort sogar Brandgeruch fest. Der junge Familienvater Björn Rosar stürmt auf die Straße und trifft dort auf den bereits herbeigeeilten Nachbarn Klaus-Dieter Wiesel. Gemeinsam handeln sie schnell und geistesgegenwärtig und retten so ihrer Nachbarin Frau Blaser das Leben. Sie kommt mit dem Schrecken und einer leichten Rauchvergiftung davon. Ein Mann, der im Erdgeschoss wohnt, wo der Hausbrand ausgelöst wurde, stirbt allerdings wenige Tage später an seinen Verletzungen.

Für ihre Heldentaten wurden Björn Rosar und Klaus-Dieter Wiesel am vergangenen Dienstagabend im Quierschieder Rathaus von der saarländischen Innenministerin Monika Bachmann geehrt und mit der Saarländischen Rettungsmedaille ausgezeichnet.

Zudem wurde der an jenem Februarabend diensthabende Polizeikommissar Andreas Jannack aus Dudweiler von Bachmann mit einer Öffentlichen Belobigung geehrt.

"Innerhalb von Sekunden diese große Verantwortung zu haben, den Notruf abzusetzen, die Frau und das Kind aus dem Haus zu bringen und eine Frau um Hilfe rufen zu hören, war schon enorm", sagt Björn Rosar fast sechs Monate nach seiner guten Tat. Trotzdem lief die Rettung fast automatisch ab: "Ich wusste, dass wir die große Leiter am Haus haben, und wusste auch sofort, dass ich das Auto erst umparken muss, um ranzukommen. Dann hatte ich auch gleich die große Taschenlampe rausgeholt. Es war ja dunkel. . . Im Nachhinein betrachtet ist das alles schon etwas eigenartig", erinnert sich Rosar. "Man denkt immer mal wieder über das Ganze nach. Aber an dem Tag selbst haben wir nicht viel überlegt - nur gehandelt", ergänzt Klaus-Dieter Wiesel. Er stieg auf der Leiter zu Roswitha Blaser und beruhigte sie: "Ihr Haus ist so aufgebaut wie unseres. Von daher wusste ich gleich, wohin wir müssen. Ich bin dann zu Frau Blaser und mit ihr zusammen wieder hinunter zur Straße", beschreibt Wiesel, der als Busfahrer mit brenzligen Situationen vertraut ist.

"Die Leistung, die sie erbracht haben, wird so nicht jeden Tag gemacht. Hier geht es um Zivilcourage, um spontane Hilfeleistung und das in einer Situation, in der man keine Minute Zeit hat, darüber nachzudenken, ob man sich das zutraut", würdigte Bachmann den Einsatz der Nachbarn , "Sie sind Vorbilder. Ich darf Ihnen den besonderen Dank der gesamten saarländischen Landesregierung aussprechen und wünsche Ihnen, dass Ihnen immer Menschen zur Seite stehen, wenn Sie Hilfe brauchen."

Auch Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall sprach den Geehrten ihre Anerkennung aus, die "beherzt und mutig und unter der Inkaufnahme eigener Gefahren" gehandelt haben und bedankte sich zudem bei den Einsatzkräften der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei für "einen der schwierigsten Einsätze der letzten Jahre. Ihr habt euer Bestes gegeben."

Dass dies auch dem Mut von Björn Rosar und Klaus-Dieter Wiesel zu verdanken war, weiß Polizeikommissar Andreas Jannack: "Sie haben alles lehrbuchartig richtig gemacht und uns perfekt eingewiesen. Deshalb habe ich beide meinem Chef für eine Ehrung vorgeschlagen."

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