Mit Elan gegen den „wilden Müll“

Sulzbach-/Fischbachtal · Das Wetter am Wochenende war nicht schön, und dennoch haben sich viele Menschen auf den Weg gemacht, um im Rahmen der saarlandweiten Aktion Picobello ihr Umfeld von Unrat zu befreien. Ein paar Gruppen haben wir herausgepickt – stellvertretend für alle anderen fleißigen Helfer in der Region.

 Das sind die eifrigen Sammler von Friedrichsthal mit ihren ,,Trophäen“. Foto: Ivonne Weber

Das sind die eifrigen Sammler von Friedrichsthal mit ihren ,,Trophäen“. Foto: Ivonne Weber

Foto: Ivonne Weber
 Uwe Margardt musste in Fischbach sogar einen alten Safe entsorgen. Foto: Bohlander

Uwe Margardt musste in Fischbach sogar einen alten Safe entsorgen. Foto: Bohlander

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Etwa zwei Dutzend gute Geister hatten sich am Samstagmorgen in Fischbach eingefunden, um an der Aktion Picobello teilzunehmen. Von der Fischbachhalle aus machte man sich in kleineren Gruppen auf, um den Quierschieder Ortsteil von achtlos weggeworfenem Müll zu befreien. "Autobatterien, Autoreifen, Sperrmüll und Kompressoren - es gibt nichts, was nicht wild entsorgt wird", meinte Ortsvorsteher Harald Quirin. Leicht enttäuscht zeigte er sich über die Teilnehmerzahl der Freiwilligen. Diese sei "sehr schwach", was aber sicherlich auch dem Wetter zuzuschreiben war. Die Jugendabteilung des Theatervereins Saargold beteiligte sich mit einem knappen halben Dutzend Saubermachern.

Mit zehn Erwachsenen und sechs Kindern machten die Mitglieder des Angelsportvereins Fischbach-Camphausen (ASV) den Großteil der freiwilligen Helfer aus. Noch bevor Picobello initiiert wurde, habe der ASV bereits Weiher-Säuberungsaktionen durchgeführt, so der Vorsitzende Christoph Rau. Letztendlich hatte man sich dann dazu entschlossen, die Reinigungstage zusammenzulegen. Die ASV-Mitglieder kümmerten sich verstärkt um die sechs Weiher im Ort.

Richtig viel Elan legte dabei Nelly Schardt an den Tag. Die Tochter von Mike Schardt wuselte um einen kleinen Tümpel gegenüber des Netzbachweihers herum und sammelte fleißig hinterlassene Flaschen, Tüten und sogar eine mobile, noch funktionsfähige Trinkflasche für Hunde. Währenddessen wunderte sich ihr Vater über eine Couch, die im Wasser lag. Die Hoffnung, diese am Picobello-Tag noch zu entfernen, erfüllte sich leider nicht. Als zu vollgesogen mit Wasser entpuppte sich das Möbelstück. Ebenfalls einen seltsamen Fund machte Uwe Margardt. Er schleppte einen kleinen Safe, angerostet und ohne Tür, die Böschung am Feuchtbiotop in der Nähe des Fischbachtalweihers hoch. Eine sehr beliebte Stelle sei es, wie er erzählt, um Müll wild zu entsorgen. Davon zeugten stattliche Müllbeutel und ein Bürostuhl.

Etwa vier bis fünf Kubikmeter Müll kommen jedes Jahr zusammen, resümierte Ortsvorsteher Harald Quirin.

Abgelegt wurde alles an den Containern vor der Fischbachhalle, wo man sich nach der Reinigungsaktion auch zum Abschluss traf, um gemütlich zu reden oder noch etwas zu trinken und zu essen. Möglich gemacht wird die Aktion unter anderem durch die Lebensmittel-Einzelhandelskette Kaufland, die Müllsäcke und Handschuhe kostenlos zur Verfügung stellt. Die Entsorgung übernimmt der EVS.

Zwei Wagenladungen voll Müll in zwei Stunden - dies ist das Ergebnis der Sammelaktion des CDU-Ortsverbandes Bildstock-Maybach bei der Picobello-Aktion. Mitglieder des Saarwaldvereins und die Bienenzüchter waren ebenfalls mit von der Partie. Insgesamt waren 20 Personen im Stadtgebiet unterwegs.

Flaschen, Dosen, Tüten, Elektromüll, Möbel und einige alte Autoreifen wurden eingesammelt. Zu den kuriosesten Fundstücken zählten zwei Autositze und die zerlegten Bestandteile eines Kühlschranks. Zum Abschluss war man zu Gast bei Lina Welte in der Blockhütte, die die eifrigen Sammler mit einer heißen Gulaschsuppe verwöhnte.

Vorstands- und Vereinsmitglieder des Ortsinteressenvereins Jägersfreude säuberten im Rahmen der Picobello-Aktion den Festplatz an der St. Johanner Straße. Auch das jüngste Vereinsmitglied, die 14 Monate alte Louisa Hinkel, half kräftig mit. Autoreifen, Gartenstühle, eine Tischlampe, ein Ölkanister, ein Motorradkoffer, Eternitplatten und Bierdosen gingen den Mülljägern ins Netz. Nach Angaben des 1. Vorsitzenden, Markus Schwarz, landeten auch jede Menge Kondome in den blauen Mülltüten.

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