Die Kooperation wird langsam intensiver
Sulzbach/Quierschied/Friedrichsthal · Auf einigen Gebieten arbeiten die drei Sulzbachtal-Kommunen bereits enger zusammen. Zum Beispiel bei den Buslinien und der Verkehrsüberwachung.
Einiges hat sich in diesem Jahr im Bereich der interkommunalen Zusammenarbeit getan. Vor allem in Quierschied wird, nach Auskunft von Bürgermeisterin Karin Lawall, gerade an fünf interkommunalen Projekten gearbeitet. Nicht ganz so groß ist die Liste der Projekte in Friedrichsthal. Hier meldet die Verwaltung jedoch Gesprächsbedarf und wünscht sich eine verstärkte Zusammenarbeit.
Immerhin haben die beiden Gemeinden in diesem Jahr bereits neue Verbindungswege geschaffen. So waren zwischen Quierschied und Friedrichsthal im Rahmen des Projektes Bürgerarbeit zehn Arbeiter damit beschäftigt, einen Wanderweg zwischen den industriellen Denkmälern in Friedrichsthal und Göttelborn anzulegen. Lawall: "In Zusammenarbeit mit der Neuen Arbeit Saar wurde ein Wanderweg angelegt, der die industriellen Denkmäler in beiden Kommunen miteinander verbindet. Dieser Weg der Industriekultur, vom Rechtsschutzsaal bis zum ehemaligen Bergwerk Göttelborn, ist fast fertig gestellt und wird jetzt noch beschildert."
Zudem kooperiert die Gemeinde mit der Stadt Sulzbach im Bereich der Geschwindigkeitsüberprüfungen. "Die Stadt Sulzbach hat die Aufgabe der Überwachung des fließenden Verkehrs in Quierschied übernommen. Die Zusammenarbeit hat sich sehr bewährt und führt beiderseits zu Einsparungen", erklärt die Verwaltungschefin. Außerdem kooperiere die Gemeinde mit dem Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken. Die technische und personelle Unterstützung aus Saarbrücken senke Kosten beim Quierschieder Freibad. Daneben kooperiert die Gemeinde beim Feuerschutz mit Merchweiler.
Lawall: "Bedingt durch die Schließung des Löschbezirks Göttelborn hat sich die Zusammenarbeit mit dem Löschbezirk Merchweiler ergeben. Die formelle Kooperation steht bevor. Bereits heute wird die Feuerwehr Merchweiler bei Bedarf für Einsätze in Göttelborn mit alarmiert. Andererseits unterstützt die Quierschieder Wehr den Nachbarbezirk bei Bedarf mit ihrer Feuerwehrleiter."
Und, bedingt durch den Zweckverband Gaswerk, würde die Gemeinde im Bereich des Klimaschutzes ebenfalls mit Merchweiler und zudem mit Illingen kooperieren: "In diesem Jahr wurden alle öffentlichen Gebäude in den Kommunen hinsichtlich energetischer Defizite begutachtet und verwaltungsinterne Workshops durchgeführt. Beim Bundesministerium für Umwelt laufen jetzt die Verhandlungen, einen Klimaschutzbeauftragten für die Dauer von drei Jahren für die drei Kommunen einzustellen", erklärt Lawall.
Auch in Friedrichsthal bemüht man sich um mehr kommunale Zusammenarbeit. Hier führt ebenfalls die Sulzbacher Ortspolizei die Geschwindigkeitsmessungen durch, wie Pressesprecher Christian Jung erklärt. Zudem treibt nun das Landesverwaltungsamt die Schulden ein: "Das Forderungsmanagement der Stadt wurde an das Landesverwaltungsamt abgegeben", sagt Jung zu den Neuerungen 2013, was die interkommunale Zusammenarbeit betrifft. Sonst sei viel an Zusammenarbeit bereits altbekannt, wie beispielsweise der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV), die Arbeit mit dem Entsorgungsverband Saar oder auch die mit dem Landkreis Neunkirchen bestehende Kooperation bei der Kompostieranlage. Allerdings signalisiert das Friedrichsthaler Rathaus Gesprächsbedarf.
Bürgermeister Rolf Schultheis habe Anfang des Jahres viele seiner Amtskollegen und Fraktionsvertreter aus den umliegenden Gemeinden angeschrieben, um weitere Möglichkeiten zu erkunden. Jung: "Solche Gespräche wurden vom Innenministerium angestoßen, allerdings wurde die Gelegenheit leider nicht genutzt."