Warteliste für einen Kindergartenplatz

Sulzbach · Die Nachfrage nach Kindergartenplätzen ist in Sulzbach groß und wird es nach den Erhebungen der Stadtverwaltung in den kommenden Jahren auch bleiben. Um so vielen Kindern wie möglich ihren Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz zu erfüllen, sollen auch zwei Gruppenräume im neuen cts-Seniorenhaus auf dem ehemaligen Ott-Gelände entstehen.

Beschlossene Sache ist der Neubau eines cts-Seniorenhauses in der Vopeliusstraße (die SZ berichtete). Im betreffenden Beschluss des Stadtrates wird ein Zuschuss zum Bau des Seniorenhauses gewährt: "Der Stadtrat der Stadt Sulzbach beschließt einstimmig einen Zuschuss in Höhe von 107 240 Euro zur Neubebauung des Ott-Areals als Musterprojekt im Sinne einer vorbildlichen Lösung demografisch begründeten, barrierefreien Bauens mit überdurchschnittlicher städtebaulicher und architektonischer Qualität sowie innovativem Nutzungskonzept." Die Bezuschussung wurde vom Rat an die "hochwertige Bebauung gemäß Bauantragsunterlagen" geknüpft. Die Auszahlung der Summe erfolgt nach Betonierung der Erdgeschossdeckenplatte, so der Beschluss weiter. Damit ist also Rechtssicherheit erzielt worden. Diese gilt zwar nicht für die geplante Schaffung von zwei Räumen mit je 25 Kindergartenplätzen im cts-Haus. Aber da sieht sich die Stadtverwaltung auf "gutem Weg", wie es gestern aus dem Rathaus hieß. Die Vorabsprachen seien getroffen und an dem ernsten Willen der Caritas-Trägergesellschaft Saarbrücken (cts) bestünden keinerlei begründete Zweifel.

Keine Zweifel bestehen derzeit auch am Fehlen von Kindergartenplätzen in der Stadt. Der größte Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder zwischen drei und sechs Jahren besteht nach Angaben der Verwaltung in Sulzbach-Mitte und im Stadtteil Neuweiler. Das bestehende leichte Überangebot in Altenwald/Schnappach und Hühnerfeld/Brefeld könne die angespannte Lage dort aber nicht ausgleichen. Daher gebe es zurzeit auch eine Warteliste mit knapp 50 Namen darauf. Und so komme die Absprache mit cts gerade richtig - zumal auch zu berücksichtigen ist, dass die Verwaltung selbst keinen abnehmenden Trend bei den Anmeldezahlen sieht.

Sorge bereitet den Verantwortlichen im Rathaus auch die Situation in der evangelischen Kirchengemeinde. Diese betreibt im Stadtkern eine Tageseinrichtung mit insgesamt 50 Kindergartenplätzen - allerdings nach eigener Aussage nicht kostendeckend. So sei für das vorige Jahr ein Minus von Einnahmen an Elternbeiträgen und laufenden Unterhaltungs- und Betriebskosten von etwa 50 000 Euro entstanden. Das könne aus Rücklagen nicht mehr ausgeglichen werden, weil diese aufgebraucht seien. Nach Angaben der Stadtverwaltung plant Pfarrer Carlo Holzmann, voraussichtlich im März 2015 in den vorzeitigen Ruhestand einzutreten. Somit werde die Zusammenlegung der evangelischen Gemeinden für Sulzbach geprüft. Dann könnten eventuell neue Betreuungsplätze im Pfarramt entstehen. Stadtverwaltung und Presbyterium seien im Gespräch.

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