„Aus Erbfeinden wurden Freunde“

Dudweiler · Drei Paten- und Partnerschaften wurden am Sonntag in Dudweiler gewürdigt: die Städtepartnerschaft mit St. Avold, die Jumelage mit Duttweiler und die Patenschaft mit dem Merziger Luftlandebataillon.

 Fototermin zum besonderen Anlass im Dudweiler Bürgerhaus, von links: Andreas Büschenfeld, Véronique Bour-Mas, Walter Rodermann und Gerhard Syring-Lingenfelder. Foto: Iris Maurer

Fototermin zum besonderen Anlass im Dudweiler Bürgerhaus, von links: Andreas Büschenfeld, Véronique Bour-Mas, Walter Rodermann und Gerhard Syring-Lingenfelder. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Mit einer Feier gedachte man am Sonntagabend im Dudweiler Bürgerhaus gleich dreier Jubiläen auf einmal. Seit 50 Jahren besteht eine Städtepartnerschaft mit St. Avold, seit 55 Jahren eine Jumelage mit Duttweiler bei Neustadt an der Weinstraße und seit 45 Jahren eine Patenschaft mit dem Luftlandeunterstützungsbataillon 262 Merzig. Bei der Feierstunde waren neben Vertretern der Kommunen und der Bundeswehr auch politische Mandatsträger anwesend.

"Aus Erbfeinden wurden Freunde", beschrieb Bezirksbürgermeister Walter Rodermann nicht nur die Entspannung des deutsch-französischen Verhältnisses durch die Unterzeichnung des Élysée-Vertrages. Auch durch die Jumelage zwischen Dudweiler und St. Avold seien "außer den offiziellen Kontakten zahlreiche Freundschaften entstanden". Ungewöhnlich sei es seinerzeit gewesen, "ein mutiger Schritt", eine Städtepartnerschaft zwischen den beiden Ländern zu gründen. Eine sich anbahnende Entspannung habe er, Rodermann, als Heranwachsender dadurch bemerkt, dass in den Regalen französische Schokolade und Südfrüchte zu finden gewesen seien.

Genauso sah das auch Véronique Bour-Mas, in St. Avold zuständig für die Partnerschaft. In Vertretung des Bürgermeisters André Wojciechowski erinnerte sie an die Anfänge der Jumelage: "Alles begann in einem Café." Dort hatten sich die beiden damaligen Bürgermeister getroffen und die Partnerschaft in die Wege geleitet. Seitdem kam es zu unzähligen Treffen und Veranstaltungen. So habe die Freundschaft zwischen Dudweiler und St. Avold einen mustergültigen Charakter für ähnliche Projekte gehabt. "Die anfängliche Skepsis ist verflogen, heute ist es ganz normal, den Nachbarn zu besuchen", so Véronique Bour-Mas.

"Die Gegner von gestern sind Kameraden von heute und Freunde von morgen", sagte Oberstleutnant Andreas Büschenfeld vom Luftlandeunterstützungsbataillon 262, dem Patenbataillon von Dudweiler. Viele Umstrukturierungen habe die militärische Formation bereits hinter sich, die Freundschaft zu Dudweiler habe stets überlebt. So stamme der Beginn der Patenschaft noch aus der Zeit, in der das Bataillon in Bexbach angesiedelt war. Zum Ende des Jahres nun läuft die Patenschaft jedoch aus.

"Die Dudweiler haben schon immer über den Tellerrand geschaut", fügte Ralf Latz hinzu. Saarbrückens Bürgermeister sprach Grußworte in Vertretung von OB Charlotte Britz. Die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich sei das Fundament für ein friedliches Europa. Gerhard Syring-Lingenfelder, Ortsvorsteher der pfälzischen Partnergemeinde Duttweiler, überreichte Walter Rodermann einen Partnerwein und lobte die Freundschaft. Zum Abschluss trugen sich alle Gäste ins Goldene Buch von Dudweiler ein und überreichten sich gegenseitig Geschenke. Mit der Überreichung der Skulptur "Helfende Hände", den Hymnen von Deutschland, Frankreich und Europa und einem Büfett klang die Veranstaltung aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort