Tausende Papierrosen schmücken den Zug

Überroth-Niederhofen · Mit Elan und spritzigen Ideen zum gemeinsamen Frohsinn rüsten sich die Überrother Narren für den Rosenmontagszug.

 2016 trotzten die Narren dem Sturmtief, ließen sich nicht beirren – auch in diesem Jahr rüsten sich nun die Überrother für Rosenmontag. Foto: Faber/Archiv

2016 trotzten die Narren dem Sturmtief, ließen sich nicht beirren – auch in diesem Jahr rüsten sich nun die Überrother für Rosenmontag. Foto: Faber/Archiv

Foto: Faber/Archiv

Hallo Narren, erinnert Ihr Euch noch? Vor einem Jahr am Morgen des Rosenmontags tobte das Fastnachts-Sturmtief "Ruzica" über dem St. Wendeler Land und verdarb auch den hartgesottenen Narren die gute Laune auf den Straßenkarneval. Aber nicht allerorts. "Es fing ja stürmisch an", blickt der Überrother Dorfschreiber Jannik Groß zurück. In Marpingen, Freisen, Bosen, Gehweiler und Nonnweiler wurden die Rosenmontagszüge sicherheitshalber abgeblasen. Fast synchron mit den Absagen im Kreis schmetterte die schicke Showtanzgruppe No Names im Überrother Hause Groß lauthals und hoffnungsfroh: "Scheiß drauf, Rosenmontag ist nur einmal im Jahr". Unaufhörlich bimmelte bei Ortschef Andreas Groß das Telefon, sein Handy und das von Christian Klesen, dem Vorsitzenden der Vereinsgemeinschaft Nussknacker, um die Wette. "Fernsehen und Radio haben uns mit Anrufen terrorisiert, weil der Zug noch nicht abgesagt war", berichtet der Dorfschreiber. Eine Ortsbegehung fand statt, Gefahrenpunkte minimiert.

Nach reiflicher Überlegung gaben Polizei, Feuerwehr, Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt und die Verantwortlichen der Vereinsgemeinschaft Nussknacker den Startschuss für den Zug. "Scheiß egal, ob der Wind weht, in Überroth, der Zug, der geht", meint der Dorfschreiber. Die positive Nachricht löste im Internet einem Flächenbrand aus. "Wir kommen", jubelten die Fastnachter vom Bohnental aus bis nach Lebach und Nunkirchen in den sozialen Netzwerken. Die Überrotherin Melanie Schug meldete den Rettungskräften einen umgestürzten Baum auf der Straße in Richtung Hasborn-Dautweiler. Den räumte die Feuerwehr weg, damit die Karosse des Hasborner-Prinzenpaares Ellen I. und Christian I. mit ihrem Hofstaat freie Fahrt zur närrischen Flaniermeile in Überroth hatte.

Von der gegenüberliegenden Seite trieben die Lebach-Steinbacher Hoheiten Paulina I. und Lukas I. mit dem Schiff an. "Oh, wie ist das schön", intonierte der Limbacher Musikverein. Denn beim Abmarsch des etwas abgespeckten Zuges war Sturmtief "Ruzica" gar von blinzelnden Sonnenstrahlen aus dem Bohnental rausgejagt worden. Per Live-Schaltung berichtete ein Rundfunksender direkt vom royalen Wagen der einheimischen Regenten Angela I. und Stefan II. über eine wahnsinnige Stimmung und interviewte singende, schunkelnde Menschen am Straßenrand. "Hauptsache es ist gut gelaufen", hat Nussknacker-Chef Christian Klesen vor einem Jahr resümiert und vor dem dann einsetzenden Regen strömte die Narrenschar ins Dorfgemeinschaftshaus. Am kommenden Rosenmontag, 27. Februar, wird Überroth wieder auf dem Kopf stehen. Laut Dorfchronist Groß grassiert momentan noch das Vorbereitungsfieber im Dorf. In den Häusern, Garagen und Scheunen werden aus Papierservietten schöne Rosen gefaltet, gebunden und gezupft. Viele der mehr als 60 teilnehmenden Gruppen und Vereine schmücken ihre Traktoren und Wagen mit tausenden Papierrosen und anderem Fastnachtsschmuck. Schon am Morgen des Rosenmontages wird aus Lautsprecherboxen am Straßenrand Stimmungsmusik ertönen, sodass die Narren, die bis 13 Uhr anreisen sollen, in Feierstimmung versetzt werden. Nach dem Zug geht das Spektakel im Dorfgemeinschaftshaus weiter. DJ Mario ist im Einsatz und wird ab 18 Uhr von der Band Foolin Around abgelöst. Der Eintritt ist frei.

Anmeldungen für den Umzug nimmt Christian Klesen, Tel. (0 68 88) 56 07, entgegen.

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Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen am Rosenmontag in Überroth Zum Rosenmontagsumzug in Überroth stellen sich die Gruppen am Ortseingang Hargartstraße ab 13 Uhr auf. Abmarsch ist um 14.11 Uhr. Deshalb sind die Ortsdurchfahrten Limbacher- und Hargartstraße in der Zeit von 14 bis 15.30 Uhr komplett gesperrt. Mit Verkehrsbehinderungen ist bereits ab 13 Uhr zu rechnen. An den Ortseingängen darf nur in Fahrtrichtung geparkt werden. Die dort abgestellten Fahrzeuge sind nach dem Umzug bis zum Einbruch der Dunkelheit zu entfernen. Außerdem herrscht in den Straßen Krettnicherweg, Schlehenweg, Auf Reiserfeld und Zur Langheck Parkverbot. Wegen des hohen Verkehrsaufkommens werden die Besucher gebeten, die Zufahrt in den Ort über die Straße Zur Langheck unbedingt zu meiden.

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