Unwetter: Sturzbäche fluten die Region

Tholey · Mit Pumpen und Sandsäcken haben Feuerwehrleute am Wochenende gegen reißende Fluten gekämpft. Diese waren durch plötzlichen Starkregen entstanden. Die Einsätze dauerten bis in die Nacht hinein.

 Vom Rinnsal zum reißenden Fluss: Der Theel-Bach trat in Sotzweiler über das Ufer und überschwemmte angrenzende Wiesen. Nach Sturzbächen vom Himmel Springfluten im Dorf. Fotos: feuerwehr/Dirk Schäfer

Vom Rinnsal zum reißenden Fluss: Der Theel-Bach trat in Sotzweiler über das Ufer und überschwemmte angrenzende Wiesen. Nach Sturzbächen vom Himmel Springfluten im Dorf. Fotos: feuerwehr/Dirk Schäfer

/Marpingen/Namborn. Während über dem einem Ort blauer Himmel prangt, schüttet es nur einige wenige Kilometer weiter wie bei einer Sintflut aus tiefgrauen Wolken. Seit Tagen schon warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) kontinuierlich vor möglichen Gewittern, die sich zu Unwettern mausern können. Diese treffen dann nicht eine ganze Region auf einmal, sondern tauchen immer mal wieder punktuell auf und richten mächtig Schaden an. So auch an diesem Wochenende im Landkreis St. Wendel.

Besonders heftig traf es nach Auskunft von Feuerwehrsprecher Dirk Schäfer am Samstagabend die Gemeinden Tholey und Marpingen. In gleich mehreren Ortsteilen mussten seine Kollegen ausrücken, um Häuser vor nahenden Fluten zu schützen, Keller auszupumpen und Straßen freizumachen. Überroth, Tholey , Sotzweiler (Gemeinde Tholey ) sowie Marpingens Ortsteil Berschweiler waren die Haupteinsatzgebiete der rund 120 Helfer, als gegen 19 Uhr die Regenfront auf die Region zurollte.

In erster Linie waren Straßen in Tholey und Überroth-Niederhofen betroffen. Hier zogen Sturzbäche über die Fahrbahn. Ebenso über die L 133 die Berschweiler mit Dirmingen im benachbarten Landkreis Neunkirchen verbindet. Laut Schäfer kam es zu teils erheblichen Verkehrsbehinderungen.

In Sotzweiler kämpften Feuerwehrleute gegen den Theel-Bach. Er war nahe der Forststraße über die Ufer getreten und drohte, Wohnhäuser zu überschwemmen. Mit Pumpen gelang es, die Fluten in den Griff zu bekommen. Einzig das ehemalige Sparkassen-Gebäude war betroffen und musste leergepumpt werden. Ähnliche Szenen in der Straße Im Eidental, wo größerer Schaden verhindert wurde.

Da Meteorologen nach wie vor Starkregen fürs St. Wendeler Land voraussagen, trafen Feuerwehren Vorkehrungen: Auf dem Gelände des Tholeyer Bauhofs füllten sie weitere Sandsäcke zu den bereits präparierten, um gegen eventuell weiteres Hochwasser gewappnet zu sein.

Während die Gewitter durch den raschen Einsatz für viele in der Gemeinde Tholey glimpflich ausgingen, erwischte es Menschen in Berschweiler empfindlich. Zahlreiche Wohnungen und Keller wurden geflutet. Wehren kämpften beispielsweise in der Dirminger Straße sowie Im Oberdorf gegen Wassermassen und sicherten Kellerfenster mit Sandsäcken ab. Bis in die Nacht hinein dauerten die Einsätze.

 Feuerwehren sichern in Berschweiler eine Wohnung mit Sandsäcken.

Feuerwehren sichern in Berschweiler eine Wohnung mit Sandsäcken.

 Gewaltige Wassermassen strömen vom Hang hinab auf eine Straße in Gronig.

Gewaltige Wassermassen strömen vom Hang hinab auf eine Straße in Gronig.

 In Berschweiler reinigen Feuerwehrleute eine Scheune, die zuvor nach Starkregen geflutet worden war.

In Berschweiler reinigen Feuerwehrleute eine Scheune, die zuvor nach Starkregen geflutet worden war.

Bereits am Freitagnachmittag hatten starke Regengüsse die Feuerwehren in Namborn auf den Plan gerufen. Gegen 16.30 Uhr waren die Ortsteile Namborn, Heisterberg und Eisweiler betroffen. Wasser drang in Häuser ein und traf auch den Namborner Kindergarten. In einem Fall schafften es die Einsatzkräfte, eine Wohnung vor den Wassermassen zu retten (wir berichteten). > Seiten A 1, A 2: weitere Berichte

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort