In Tholey entsteht ein Hans-Ley-Haus

Tholey · Der kürzlich verstorbene Landtagspräsident Hans Ley hat sich enorm für die Tholeyer Benediktinermönche engagiert. Die bauen nun ein Schwesternheim für Flüchtlinge um – und erinnern mit dem Namen des Hauses an ihren Unterstützer.

 Hans Ley

Hans Ley

Foto: Becker & Bredel

Die Stiftung Hospiz St. Wendel hat bereits Erfahrung mit jugendlichen Flüchtlingen, die ohne Eltern nach Deutschland kommen. In St. Wendel existiert seit über einem Jahr eine Wohngruppe. Das wusste der Tholeyer Abt Mauritius Choriol, und als er und seine Mitbrüder entschieden, sich der Flüchtlingsproblematik zu stellen, nahm er Kontakt auf. Danach ging alles sehr schnell: Besuch des Innenministers Klaus Bouillon (CDU ), Erwerb des Schwesternheims am Rande des Abteigartens, Umbauentwürfe. Zwischenzeitlich ist nahezu alles Wesentliche vorbesprochen. Hospital-Direktor Dirk Schmitt rechnet damit, dass im Frühjahr 2016 bereits Eröffnung sein könnte - für ein Hans-Ley-Haus. Es soll eine neunköpfige Flüchtlingswohngruppe und das Hospiz-Familientherapiezentrum aufnehmen. Letzteres gibt es bereits in Tholey , doch die Raumkapazitäten seien erschöpft, man habe ein anderes Quartier gesucht.

"Für uns ist das Gebäude in der Nähe der Abtei wegen der zentralen Lage ein Glücksgriff", sagt Schmitt und spricht im Hinblick auf die von den Mönchen vorgeschlagene Namensgebung von einer "idealen Geschichte". Ähnlich äußert sich der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU ). Der Tholeyer Unions-Politiker Hans Ley , der selbst in der Abtei Sängerknabe war, habe die Benediktinermönche gefördert und sei sozial und christlich eingestellt gewesen. Recktenwald: "Da kommen zwei gute Ideen zusammen." Die Familie Leys sah das nach Darstellung von Abt Mauritius genauso. Dort habe er sich das Plazet geholt. Eine Industriellenfamilie aus Illingen, die sich bereits seit Jahren mäzenatisch für die Sanierung des Klosters engagiere, habe den Ankauf des leer stehenden Schwesternheims für die Mönchsgemeinschaft ermöglicht. Für den Abt ist es selbstverständlich, dass hier nicht nur christliche Jugendliche Unterkunft finden. Die Stiftung Hospiz soll das Hans-Ley-Haus auf zehn Jahre mieten und betreiben. Sie plant nicht nur die klassischen Zimmer mit Bad für die neun Jugendlichen, sie möchte auch zwei "Verselbstständigungsappartements" im Heim anbieten. So könne die Betreuung weiterlaufen, wenn die Flüchtlinge volljährig würden, sagt Schmitt. Er merkt an, dass das Stiftungskuratorium dem neuen Projekt noch nicht zugestimmt habe, sieht jedoch keine Hindernisse.

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