Jugendliche feiern Gottesdienst mit Smartphone und Rockband

Sotzweiler · Experiment geglückt: Eine modern gestaltete Messe mit Smartphone, Leinwand und rockigen Songs lockte in Sotzweiler viele Jugendliche in die Kirche. Pastor Ulrich von Plettenberg war zufrieden.

 Die Krasse Christus Band um Bandleader Tim Krämer spielte während der Messe Rocksongs. Foto: Jennifer sick

Die Krasse Christus Band um Bandleader Tim Krämer spielte während der Messe Rocksongs. Foto: Jennifer sick

Foto: Jennifer sick

Mit dem Smartphone in der Kirche sitzen und sich während der Messe mit seinen Freunden über WhatsApp austauschen? Eigentlich ein No-Go! Doch genau das durften die Jugendlichen, die am vergangenen Freitag am Wortgottesdienst in der Pfarrkirche St. Mauritius teilnahmen. "What's up Jesus" hieß das Motto des ungewöhnlichen Jugendgottesdienstes, den Pastor Ulrich von Plettenberg abhielt. Und genau den gleichen Namen trug auch die WhatsApp-Gruppe, in die die Teilnehmer sich mittels ihrer Handynummer einwählen konnten. War dies getan, stand einem freien Austausch nichts mehr im Wege.

Zusätzlich zu den Smartphones wurde die Unterhaltung außerdem auch auf eine große Leinwand projiziert. "Assi awesome", fanden das die Jugendlichen.

"Wir wollten wieder mehr junge Menschen in die Kirche bringen", erklärt Lisa Schönig vom Vorbereitungsteam die Idee, die hinter dem Gottesdienst stand. "Die Kirche ist den meisten zu traditionell und das wollten wir durch den Einsatz moderner Medien etwas aufpeppen." Und das mit Erfolg, denn an diesem Freitagabend war die Pfarrkirche nahezu voll besetzt.

"So viele Jugendliche in der Kirche - echt cool!", freute sich auch Pastor von Plettenberg via WhatsApp. Für ihn war der Gottesdienst ein "hoffnungsvolles Experiment" mit dessen Ergebnis er äußerst zufrieden gewesen sein dürfte, denn die Anwesenden beteiligten sich rege.

Natürlich wurden bei aller Modernität auch die Traditionen einer Messe gewahrt. Gemeinsam betete man das Vater unser, Pastor von Plettenberg machte die Lesung und auch die Fürbitten wurden in den Wortgottesdienst mit eingebunden. Nur eben alles etwas moderner. So bekamen die Jugendlichen beispielsweise keinen Text für die Fürbitten vorgegeben, sondern durften sich selbst über WhatsApp an der Gestaltung beteiligen. "Wir beten für die Armen", schrieb Tobynator. "Für alle Menschen auf der Flucht", schickte Jessica mit ihrem Smartphone los. Und auch etwas weltlichere Anliegen fanden Beachtung: "Für unsere Nationalmannschaft, die eine tolle WM gespielt hat", betete Julia.

Nicht nur die Gebete waren bei dem Jugendgottesdienst etwas moderner. Auch die Musik sollte die Teilnehmer ansprechen und so gab es anstatt "Weil ich Jesu Schäflein bin" oder "Wenn das Brot, das wir teilen" klassische Rocksongs wie "Knockin' on heaven's door" und "Tage wie diese". Gespielt wurde die Musik von der Krassen Christus Band, vier Firmlinge, die gemeinsam mit Bandleader Tim Krämer für richtig gute Stimmung in der Kirche sorgten.

Am Ende des Gottesdienstes zeigten sich die Jugendlichen begeistert. "Vielen Dank an alle, die diesen tollen Gottesdienst vorbereitet und durchgeführt haben", schrieb Melanie. "Prima gemacht" und viele Emoticons mit nach oben zeigenden Daumen folgten. Alles in allem können Pastor von Plettenberg und sein Team das Experiment also als geglückt betrachten.

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