Scheuerner Schnaeges hat Jubiläum gefeiert

Scheuern · Zum 25. Mal hat Scheuern seinen Schnaeges gefeiert. Auf dem Festplatz boten Vereine zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten. Ergänzt wurde die Feier durch einen Bauernmarkt, Musik und Kinderprogramm.

 Bernhard Heinrich und seine Enkel Luise und Leo haben den Güldner 645 im Griff. Fotos: B & K

Bernhard Heinrich und seine Enkel Luise und Leo haben den Güldner 645 im Griff. Fotos: B & K

Früher war alles besser? Nein, früher war alles anders. Vor 25 Jahren, bei seiner bescheidenen ersten Auflage, beschränkte sich der Scheuerner Schnaeges auf eigens leergeräumte Garagen und von den Anwohnern entlang der Straße nach Überroth aufgestellte Pavillons mit Tischen, Bänken und Sitzgruppen. Aber irgendwann wurde diese Festmeile für die Bohnental-Bewohner in Feierlaune zu eng, sodass der Schnaeges seit einigen Jahren schon auf dem Festplatz am Sportplatz angeboten wird. Das Interesse der Besucher ist dasselbe geblieben, nur haben jetzt alle mehr Platz. Was aber nicht ausschließt, dass es - wie am Sonntag zur Mittagszeit - rund um die Stände mit essbaren Angeboten zeitweise noch einmal eng werden kann. Der Grund dürfte wohl darin zu suchen sein, dass es bei Weitem nicht nur Schnaeges im Angebot gab, sondern durchaus auch komplette Menüs.

Viel Platz bei der Jubiläumsausgabe des Dorffestes war in Scheuern nicht nur für Essen, Trinken und Unterhaltung , sondern auch für sonstige Aktivitäten. So war eine große Wiese Schauplatz für ein Traktortreffen - zumeist bestückt mit Liebhaber-Fahrzeugen aus der näheren Umgebung. Den wahren Schlepper-Enthusiasten bot sich dabei ein seltener Anblick. Eine komplette Kollektion von Rotnasen, so werden die karminrot lackierten Porsche-Traktoren genannt, stand hier schön aufgereiht zur Schau: Junior, Standard, Super und Master. Ein prächtiges Erscheinungsbild, abgerundet von zahlreichen anderen herausragenden Ausstellungsstücken, darunter auch ein seltener Schlüter Super oder ein Hanomag mit Speichenrädern.

Mit einem geflochtenen Speichenrad als Grundlage beginnt der Korbmacher beim Herstellen eines neuen Weidenkorbs. Auch dieses alte Handwerk gab es beim Schnaeges zu sehen. Wer allerdings den beim Korbmacher frisch erworbenen Korb nutzen wollte, um damit Waren vom Bauernmarkt heimzutragen, der wurde möglicherweise enttäuscht, denn das Angebot war eher klein, war dafür aber gefüllt mit Spezialitäten, die man nicht alle Tage findet. Ziegen-Salami zum Beispiel oder Ziegen-Rohesser. Wie auch immer, die Kunden fanden keinen Grund zum Meckern.

Überschaubar auch das Angebot an Kleintieren, die zum Kauf präsentiert wurden. Einzig ein Hühnerzüchter aus der Eifel hatte eine bunte Palette von Rassehühnern und -enten präsent.
Züchter zeigt Federvieh

 Auf dem Kleintiermarkt gab es unter anderem Hühner.

Auf dem Kleintiermarkt gab es unter anderem Hühner.

Im Angebot befanden sich sehr lautstarke Puten, aber auch familientaugliche Hühner mit teilweise exotischem Gefieder. Wie die Paduaner mit ihrem quastenartigen Federschmuck um den Kopf, die sich als absolut handzahm erwiesen. "Mit denen können Sie spazieren gehen", versicherte der Händler, "die folgen auf den Fuß."

Der eigentliche Festplatz blieb den einheimischen Vereinen vorbehalten, die dort ihre Angebote präsentierten oder zur Unterhaltung der Gäste beitrugen. So spielte zu Frühschoppen und Mittagessen der einheimische Musikverein Harmonie und auch für die Unterhaltung der kleinen Gäste mit Riesen-Wasserrutsche und anderen Attraktion zeichneten heimische Anbieter verantwortlich. Unter den Gruppen, die Speisen und Getränke anboten, waren auch die Spielplatzbauer, die mit dem Erlös ihrer Verkäufe eben das bewerkstelligen möchten, was ihr Gruppenname schon aussagt. Mit Feuertopf und Flammkuchen hatten sie auch das unbestritten heißeste Angebot beim Schnaeges.

Zu Ende ging das Bohnental-Fest unter den Klängen des örtlichen Bohnentalexpress. Auf einheimische Kräfte hatte man auch schon zur Eröffnung vertraut, denn den Fassanstich durch Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt hatten die Jagdhornbläser aus dem Bohnental umrahmt. Danach hatte Eberhard Schilling, der Alm-Ebi von SR 3, zur Schlagerparty gebeten. Wobei festzuhalten ist, dass der Scheuerner Schnaeges nach 25 Jahren als Publikumsschlager durchaus das Zeug zum Evergreen hat.

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