Alle unter einem Dach

Scheuern · Das Wetter machte dem Bohnentaler Weihnachtsmarkt in der Vergangenheit häufig einen Strich durch die Rechnung. Also verlagerte man den Markt einfach in die Halle, was bei den Besuchern gut ankommt.

 Fototermine auf dem Scheuerner Weihnachtsmarkt mit Nikolaus und Knecht Ruprecht waren heiß begehrt. Foto: Schmidt

Fototermine auf dem Scheuerner Weihnachtsmarkt mit Nikolaus und Knecht Ruprecht waren heiß begehrt. Foto: Schmidt

Foto: Schmidt

Die winterlichen Temperaturen und der eisige Wind konnten den Besuchern des Bohnentaler Weihnachtsmarktes nichts anhaben. Wie in den Jahren zuvor breitete sich der kleine, feine Markt am vergangenen Samstag in der Mehrzweckhalle in Scheuern aus.

Das Organisationsteam um den ehemaligen Ortsvorsteher Bernhard Johann hatte sich wieder einiges einfallen lassen, um die großen Halle in einen gemütlichen Ort mit weihnachtlicher Atmosphäre zu verwandeln. "Früher fand unser Weihnachtsmarkt um die bekannte Scheuerner Kirche statt. Leider hatten wir oft Pech mit dem Wetter, was auch viele Besucher fernhielt. Dann haben wir entschieden, unseren Weihnachtsmarkt in die Halle zu verlegen, um wetterunabhängig zu sein", berichtet Bernhard Johann. Vor allem Familien mit kleinen Kindern und ältere Menschen schätzen den Scheuerner Indoor-Weihnachtsmarkt. Während die Kinder in der Halle umher tollen, können Eltern und Großeltern sich entspannt die Stände anschauen und bei einem Glas Glühwein und Gebäck gemütlich zusammen sitzen und plaudern. Ortsvorsteher Dietmar Lauck lobte besonders die Kombination von Weihnachtsmarkt und Krippenausstellung: "Für die Besucher unseres Marktes ist die benachbarte Krippenausstellung unserer Bohnentaler Krippenbauer eine zusätzliche Attraktion."

Entlang der Hallenwände hatten die Vereine ihre einfallsreich und festlich geschmückten Stände aufgebaut. Zwei Vereine trotzten den winterlichen Temperaturen und empfingen die Besucher bereits vor der Halle. Wer wollte, konnte beim Obst- und Gartenbauverein edle sebstgebrannte Schnäpse kosten und sich bei den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr für den Marktbesuch stärken. Ein loderndes Schwedenfeuer versprühte weihnachtliche Atmosphäre.

Etwa 700 Besucher bummelten ab 15 Uhr durch die Halle. Viele nutzten die Gelegenheit, das ein oder andere Nikolaus- oder Weihnachtsgeschenk zu erwerben. Das Angebot war vielfältig. Selbst kreierter Schmuck, Handarbeitsartikel und weihnachtliche Dekofiguren standen zur Auswahl. Bisher bei jedem Weihnachtsmarkt dabei war Renate Fries. Die 83-jährige lockte die Besucher mit ihren farbenfrohen Filzkreationen an. Aus Filz gewirkte Umhängetäschchen, Handy-Hüllen und Figuren schmückten ihren Tisch.

Wie bei den wilden Kerlen

Ein Höhepunkt des Indoor-Marktes war der Nikolaus-Besuch. Kaum in der Halle war der prächtig gekleidete Nikolaus schnell von den Kindern umzingelt. Einige blickten mit großen Augen den zotteligen Knecht Ruprecht an. Ein kleiner Junge fühlte sich an die Figuren aus dem bekannten Kinderbuch "Wo die wilden Kerle wohnen" erinnert. "Der sieht ja aus wie bei den wilden Kerlen", rief er. Nachdem Kinder und Eltern ein Weihnachtslied angestimmt hatten, verteilten der Nikolaus und sein Begleiter etwa 100 mit Naschwerk gefüllte Tüten. Für den stellvertretenden Ortsvorsteher Harald Klein war der Nikolaus in diesem Jahr eine Premiere und ein Familienprojet. Er schlüpfte erstmals in das lange Nikolausgewand und wurde begleitet von seinem Sohn Bastian Schön, der den Part des Knecht Ruprecht übernommen hatte. Beide machten ihre Sache richtig gut. Geduldig stellten sie sich nach der Bescherung mit vielen Kindern für einen Fototermin vor dem großen Weihnachtsbaum auf. Und die Rollen sind für das nächste Jahr auch schon gebucht. "Natürlich sind wir wieder dabei. Ein guter Nikolaus kommt wieder", verrät Harald Klein mit einem Augenzwinkern.

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