Lustspiel mit viel Witz und Passion

Neipel · Pointenreich, unterhaltsam und mit viel lokal geprägter Situationskomik: Der Theaterverein Laetitia Dorf-Neipel hat am vergangenen Wochenende auf der Bühne im Haus am Mühlenpfad in Neipel Premiere gefeiert und seine neueste Inszenierung präsentiert.

 Max und Manfred (MItte, v.l.) üben High Society und werden dabei von ihren Ehefrauen Elvira (r.) und Reinhilde auf frischer Tat ertappt. Foto: Erich Brücker

Max und Manfred (MItte, v.l.) üben High Society und werden dabei von ihren Ehefrauen Elvira (r.) und Reinhilde auf frischer Tat ertappt. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Jedes Jahr führt der Theaterverein Laetitia Dorf-Neipel ein Theaterstück an drei Wochenenden mit je zwei Vorstellungen auf. In diesem Jahr hat sich die Theatergruppe für das Lustspiel "Kaviar und Hasenbraten " entschieden. Der Dreiakter stammt aus der Feder von Regina Rösch. Susanne Scherer, die bisher immer selbst auf der Bühne stand, übernahm erstmals die Regie und tritt damit in die Fußstapfen des kürzlich verstorbenen, langjährigen Vereinsvorsitzenden Edwin Scherer.

Der Theatersaal im Haus am Mühlenpfad war an beiden Tagen mit jeweils etwa 250 Zuschauern voll besetzt. Die neun Laiendarsteller des Theatervereins haben es geschafft, keine Langeweile aufkommen zu lassen. In knapp vier Stunden haben sie das von viel Situationskomik geprägte Lustspiel mit Leben erfüllt. Dabei legt Regieleiterin Susanne Scherer großen Wert auf Authentizität, auch der Kulisse: "Bei uns ist alles echt". Die Requisiten stammen zum Teil aus dem Bestand des Dorfmuseums, zum Teil haben auch die Darsteller selbst von zu Hause einiges mitgebracht. Mit überzeugender Mimik, Gestik und Artikulation lebten die Darsteller ihre Rollen mit viel Leidenschaft aus. Das spürte auch das Publikum, das von Anfang an mitfieberte, lachte und zeitweise auch Schadenfreude verspürte. Auch wurden die Zuschauer direkt ins Geschehen integriert, als Manfred Hasenberger dringend Hilfe beim Beziehen der Gästebetten benötigte. So manch einem schien die Rolle wie auf den Leib geschnitten zu sein.

Carina Kläser ging so richtig in ihrer Rolle der resoluten, nicht auf den Mund gefallen Ehefrau Elvira Steiner auf. Im wahren Leben steht sie als Lehrerin jeden Morgen vor ihrer Schulklasse. Ehemann Daniel und Sohn Joshua Kläser saßen in den ersten Vorstellungen auch im Publikum. "Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich die Truppe sehe", so Daniel Kläser. Sohn Joshua ist bereits vom Theatervirus der Mutter infiziert und möchte auch mal auf der Bühne stehen.

Die Neipeler Theaterfreunde haben das Lustspiel von Regina Rösch mit viel Leidenschaft und Witz in ihrem für das Bohnental typischen Dialekt köstlich interpretiert und das Stück zusätzlich mit Anspielungen auf lokale Begebenheiten aus der Gemeinde gespickt. Diese erkennt das Publikum im Laufe der Aufführung sofort und dankt es mit viel Gelächter. Wie ein Running Gag taucht immer wieder die ortsbekannte Bratwurst von Metzger Klaus Blug auf. Diese lassen sich die Zuschauer dann auch in der Pause wohl schmecken. Aber auch das Lustspiel selbst hat dem Publikum an den ersten beiden Vorstellungsabenden bestens geschmeckt und es geizte nicht mit lang anhaltendem Applaus, Jubelrufen und Standing Ovations. "Die Neipeler Theatertage sind saarlandweit bekannt. Unsere Besucher kommen aus dem ganzen Saarland, sogar aus Völklingen und Blieskastel", so Susanne Scherer. Gretel Kirchen aus Scheuern besucht jedes Jahr die Neipeler Theatertage : "Die Aufführung sind super. Man ist nur am Lachen. " "Kaviar und Hasenbraten " kommt am dritten und vierten Novemberwochenende jeweils samstags und sonntags in bereits ausverkauften Vorstellungen zur Aufführung.

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