Winterbacher Männerchor widmet sich jetzt Projekten

Winterbach · Drei Projekte möchte Chorleiter Hubert Hoffmann mit seinen treuen Sängern und Neulingen in diesem Jahr realisieren. Er macht aus dem knapp 106 Jahre alten Männerchor Winterbach einen Projektchor.

Es ist jetzt sechs Jahre her, da hat der Männerchor Winterbach sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Aus diesem Anlass schrieb Chorleiter Hubert Hoffmann 2010 die Chronik des Chores neu. Sein nachdenklicher Untertitel: "Müssen Männerchöre sterben?" Seither beschäftigten den 68-Jährigen die Zukunft des 26 Sänger zählenden Chores und eine konkrete Idee. Diese ist jetzt soweit gereift, dass sie in die Tat umgesetzt werden soll. Ab sofort wird aus dem Männerchor ein Projektchor. Das bedeutet, dass der Chor über das Jahr verteilt Projekte anbietet. "Drei habe ich ins Auge gefasst", sagt Hubert Hoffmann im SZ-Gespräch: "Vom Werden und Sein des Frühlings", ein Weihnachtskonzert und eine Soiree. Wer sich für eines der Themen begeistert, könne für die Dauer dieses Projektes im Chor mitmachen. "Jedes Projekt soll mit einem Konzert abgeschlossen werden." Die Probezeit im Vorfeld dauere zirka vier Monate. "Es ist der Wunsch im Hinterkopf, dass die Leute nach dem Projekt bleiben", gesteht Hoffmann und lächelt. Der 68-Jährige, der seit 1974 den Winterbacher Männerchor leitet, komme häufig mit jungen Männern ins Gespräch, die durchaus Interesse am Chor signalisieren. Aber es bleibe eine Scheu. Vielleicht auch gegenüber einer langjährigen Verpflichtung. Deshalb hat sich Hoffmann für den Projektchor entschieden. Seine Sänger , die zwischen 50 Jahren und Mitte 80 sind, stünden voll hinter ihm. Für Hoffmann spielt die Auswahl der Literatur eine wichtige Rolle. Anspruchsvoll soll sie sein. Das bedeutet aber nicht, dass das Repertoire altbacken ist. Im Gegenteil. "Ich bin auch offen für poppige Stücke", sagt Hoffmann. Sein Chor singt in Englisch, Spanisch, Französisch oder auch Schwedisch. "Die skandinavischen Länder sind Vorbilder für Chöre und Komponisten", erklärt der 68-Jährige. An ihnen könne man sich orientieren. "Früher haben Männerchöre gerne Volkslieder gesungen. Die gibt es heute auch noch, aber sie wurden neu bearbeitet, klingen zeitgemäß", so Hoffmann.

Startschuss fürs erste Projekt ist heute Abend im Vereinszentrum in Winterbach . Dort wird donnerstags von 20.15 bis 22 Uhr geprobt. Wer Lust hat, kann jederzeit vorbeischauen. Für einen spontanen Einstieg in ein Projekt müssen die künftigen Sänger eine gute Stimme und Notenkenntnisse mitbringen. Aber auch, wer keine Vorkenntnisse hat, ist laut Hoffmann willkommen. Es bräuchte dann nur etwas Zeit, die Neulinge an den Chor heranzuführen. "Es ist kein Chor der Auserwählten, es kann jeder mitmachen." Sollten fünf bis zehn Neugierige zum Projektstart kommen, plant Hoffmann Extra-Proben mit dieser Gruppe. Neben dem Gesang, so der 68-Jährige, dürfe eines bei den Proben nicht fehlen: der Humor.

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AUF EINEN BLICKWährend der Jahreshauptversammlung des Männerchores Winterbach wurde Bilanz über das vergangene Jahr gezogen. Zehn Auftritte meisterten die Sänger . Auch für die kommenden Monate sind bereits Konzerte geplant. Die bestreitet der Chor dann als Projektchor. Wahlen standen bei der Versammlung an. Vorsitzender ist Frank Spohn, sein Stellvertreter Gerhard Britz. Das Amt des Kassenwarts übernimmt Manfred Handle, Schriftführer ist Volker Klos. Um die Noten kümmern sich Roland Rauber und Gerhard Nagel. Beisitzer sind Armin Morsch und Michael Schwan, Kassenprüfer Reinhard Gessner und Peter Maschlanka. Chorleiter ist Hubert Hoffmann. evy

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