Hinreißende Verwechslungskomödie

Werschweiler · Die Theaterfreunde Werschweiler haben es mit dem „Nackten Fensterputzer“ wieder geschafft, dem Publikum sehr zu gefallen.

 Merle Rietz, Silvia Faak-Jost, Ronja Schmidt (von links) in einer Szene des „nackten Fensterputzers“.Foto: EVA BACKES

Merle Rietz, Silvia Faak-Jost, Ronja Schmidt (von links) in einer Szene des „nackten Fensterputzers“.Foto: EVA BACKES

Foto: EVA BACKES

Mike Recktenwald steht in bunter Glanzbluse, schwarzer Lederhose und mit wallendem Perückenhaar in einem liebevoll dekorierten Wohnzimmer. Als rassiger Liebhaber Henrico Paravene will er das Publikum auf der Bühne im Werschweiler Gemeindehaus von seinen Vorzügen überzeugen. Als er schließlich entblättert nur noch in hautengem lilafarbenem Slip auftritt, gibt es bei den rund 175 Besuchern des Theaterstücks "Der nackte Fensterputzer" der Theaterfreunde Werschweiler kein Halten mehr. Sie lachen laut auf und applaudieren.

"Ich überlege immer, welche Theaterstücke wir aufführen können und welche zu unseren Spielern passen könnten. Die Komödie ,Der nackte Fensterputzer' von Martina Worms scheint eine gute Wahl gewesen zu sein", erklärt Spielleiterin Liesel Rietz. Hauptfiguren sind dabei der Haustyrann Otto Brunner und seine Ehefrau Käthe. Otto ist chronisch mies gelaunt und behandelt alle in der Familie schlecht. Seine Töchter Angelika Brunner-Lauenstein und Beate Brunner sowie seine Enkelinnen Anna und Katharina Lauenstein müssen sich so einiges gefallen lassen. Als sich Käthe beim Staubsaugen den Arm bricht, scheint Otto dies völlig gleichgültig zu sein. Lediglich, dass Käthe nun als Hausmütterchen, Köchin und Putzfrau ausfällt, kümmert ihn. Die Fenster müssen schließlich dringend geputzt werden. Da Käthe durch den Gipsarm und die eigentliche Putzfrau Rosi Schmidt durch Höhenangst ausfallen, muss also ein Fensterputzer her. Eine Anzeige in der Zeitung liegt da nahe. Doch nicht nur diese Annonce sorgt für Wirbel. Gleichzeitig sucht auch Beate für ihre Tätigkeit als Malerin ein Aktmodell und Katharina und Anna suchen für ihre Mutter, die vielbeschäftigte Redakteurin Angelika Brunner-Lauenstein, ebenfalls per Zeitungsaufgabe einen neuen Mann. Das Brisante - Bei allen drei Gesuchen, sollen sich die Bewerber samstags um 15 Uhr in Ottos und Käthes Haus vorstellen und so ist die Verwechslungsgefahr schon vorprogrammiert.

"Wir haben schon im November mit den Proben begonnen. Zunächst einmal pro Woche und gegen Ende sogar zweimal", beschreibt Spieleiterin Liesel Rietz, die seit 14 Jahren Mitglied der Theaterfreunde Werschweiler ist. Die Proben seien immer sehr familiär und machen jedem Spaß. "Wir haben einen guten Zusammenhalt und verstehen uns alle sehr gut. Wir freuen uns auch, dass wir als Verein nicht vor Nachwuchssorgen stehen." Diesmal habe man sogar fünf neue Spieler dabei, die zum ersten Mal auf der Bühne stehen. Darunter auch Rietz' Enkelin Merle Rietz. "Sie spielt die Anna Lauenstein", sagt die Werschweilerin sichtlich stolz.

Dass sich die Proben gelohnt haben, zeigt der starke Applaus des Publikums am Ende der Darbietung. Denn mit viel Liebe fürs Detail und Elan haben die Schauspieler die schrulligen Charaktere des Theaterstücks gespielt und sich gekonnt humorvoll in deren Schwächen und Macken hineinversetzt. "Wir legen immer viel Herzblut in die Gestaltung des Theaterstücks und des Bühnenbilds und ich glaube, das merkt man auch", fasst Rietz die Veranstaltung zusammen.

Zum Thema:

Klaus Zimmer als Otto Brunner, Silvia Schmidt als Käthe Brunner, Tatjana Bräutigam als Beate Brunner, Silvia Faak-Jost als Angelika Brunner-Lauenstein, Werner Faak als Fabian Lauenstein, Ronja Schmidt als Katharina Lauenstein, Merle Rietz als Anna Lauenstein, Martin Simon als Fritz Behrend, Mike Recktenwald als Henrico Paravene, Werner Weber als Egon Glasklar, Judith Herrmann als Lisa Bernstein, Doris Gross als Sieglinde Bauer, Dagmar Cullmann als Rosi Schmitz, Lea Herrmann als Anzeigendame, Samira Schmidt als Anzeigendame, Florian Klein in mehreren Rollen sowohl als Anzeigenverkäufer, als auch als Sanitäter, Verleger, Schlosser und Doktor. Elfi Linxweiler ist Souffleuse, Angelika Bolley, Meike Schönwald und Judith Herrmann sind für die Maske zuständig, Klaus Engelberth und Eugen Wolff-Lies für die Technik, die Vereinsvorstandsmitglieder für das Bühnenbild, Klaus Zimmer für die Mundartfassung, Doris Zimmer für das Textbuch in Mundart und Liesel Rietz für die Regie.

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