Eine neue Zeitrechnung im Personennahverkehr

St Wendel · Er soll bedarfsgerecht und bezahlbar sein, der Öffentliche Personennahverkehr im St. Wendeler Land. Das sagte Landrat Udo Recktenwald bei der Vorstellung des neuen Angebotes in der Region. Das startet am 1. Januar.

 Der Busbahnhof in St. Wendel, hier ein Archivbild, bleibt Dreh- und Angelpunkt des ÖPNV-Angebotes im St. Wendeler Land. Foto: Zimmermann

Der Busbahnhof in St. Wendel, hier ein Archivbild, bleibt Dreh- und Angelpunkt des ÖPNV-Angebotes im St. Wendeler Land. Foto: Zimmermann

Foto: Zimmermann

"Am 1. Januar beginnt eine neue Zeitrechnung im ÖPNV", beschreibt Landrat Udo Recktenwald , CDU , die Veränderungen im Busverkehr. Die beiden Firmen Stadtbus Zweibrücken und Saar-Mobil übernehmen den Öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis St. Wendel . Sie haben die europaweite Ausschreibung des Busliniennetzes für sich entscheiden können. Die wurde notwendig, weil die Genehmigungen für die bisherigen Linien Ende 2015 auslaufen. Einstimmig hat der Kreistag im Mai die Aufträge für acht Jahre an Stadtbus Zweibrücken und Saar-Mobil vergeben. Das neue Konzept stellten der Landrat und die Firmen in einer Pressekonferenz vor (wie bereits berichtet).

Die Firma Stadtbus Zweibrücken bedient ab dem 1. Januar das Linienbündel 1. Dieses deckt in etwa den Bereich zwischen der Kreisstadt St. Wendel und den Gemeinden Marpingen und Tholey bis Lebach und Neunkirchen ab. Saar-Mobil betreut die Linienbündel 2 und 3 mit den Gemeinden Freisen, Namborn, Nohfelden, Nonnweiler, Oberthal und stellt die Verbindungen zur Kreisstadt St. Wendel her sowie zu den weiteren benachbarten Landkreisen auf saarländischer und rheinland-pfälzischer Seite.

"Wir haben im Vorfeld der Ausschreibung mit den Gemeinden und der Stadt St. Wendel gesprochen, Anregungen und Wünsche mit aufgenommen", sagte Landrat Udo Recktenwald . Das ÖPNV-Angebot bleibe nicht nur auf dem gewohnt hohen Niveau, sondern sei an vielen Stellen auch entscheidend verbessert worden. Der Landrat führt einige Beispiele auf. Der Schulverkehr: Es gibt mehr umsteigefreie Verbindungen zu den weiterführenden Schulen in St. Wendel . Viele Schulverkehre haben wegen der besseren Übersichtlichkeit neue, eigene Nummern erhalten. Auch wurden mehr Grundschul- und Kindergartenlinien in den ÖPNV integriert. Dadurch erhöhe sich das Angebot für die Gesamtbevölkerung.

Die Linien 603/604 bilden jetzt gegenläufige Ringlinien und schaffen eine bessere Verbindung der Ortsteile von Freisen. Sie haben am Bahnhof Hoof Anschlüsse zur Linie 644 und führen so zu einer stärkeren Anbindung des Ostertales.

Die Regionalbuslinien: Die R 2 bekommt einen reinen Halbstundentakt zwischen St. Wendel und Oberthal in beide Richtungen. Dies führt in St. Wendel zu besseren Anbindungen an den Bahnverkehr. Jeder zweite Bus der R 2 verkehrt umsteigefrei weiter als Linie 627 nach Steinberg-Deckenhardt. Die R 4 fährt auch im Halbstundentakt von St. Wendel nach Tholey und zurück. Jeder zweite Bus verkehrt weiter als Linie 601 nach Hasborn-Dautweiler, ohne dass man umsteigen muss. An den Wochenenden besteht eine Direktanbindung von Theley und Hasborn-Dautweiler. In Lebach gibt es direkte Anschlüsse an die Saarbahn-Linie in Richtung Saarbrücken. Die R 11 hat mehr Anschlüsse in Selbach an die Linie R 2 nach und von St. Wendel . Die R 12 hat eine verbesserte Vertaktung der Linie zwischen Neunkirchen und St. Wendel . Es bestehen zudem bessere Anschlüsse an die Linie 350 Illingen-Ottweiler an der Kirche in Hirzweiler.

Die Nachtbusse fahren ab dem 1. Januar öfters. Zunächst um zwei Uhr in alle Orte im Landkreis. Und dann wie bisher noch einmal um vier Uhr.

Die Umstellung ist laut Landrat "eine große Herausforderung". Er bittet um Verständnis, sollte zum Start noch nicht alles reibungslos klappen. So werde es einige Zeit dauern, bis alle Fahrscheindrucker in den Bussen umgestellt sind, alle Zielanzeigen an den Bussen laufen, sagten die Vertreter der Busunternehmen . Recktenwald abschließend: "Unser Interesse ist es, dass der ÖPNV stärker genutzt wird. Das ist im ländlichen Raum schwieriger als in Ballungszentren."

Alle Informationen zum Liniennetz und den Fahrzeiten stehen in einem kostenlosen Fahrplanbuch, das in den kommenden Tagen an alle Haushalte im Landkreis verteilt wird. Infos gibt es auch im Tour-Rondo, der Mobilitätszentrale, am Bahnhof in St. Wendel . Telefonisch ist diese zu erreichen unter

Tel. (0 68 51) 8 06 04 04.

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HintergrundStadtbus Zweibrücken gehört zum Unternehmen Rhenus Veniro aus Moers. Die Firma stellte Rolf Tödtmann, Regionalleiter Südwest, vor. Rhenus Veniro ist zurzeit in vier Bundesländern aktiv, verfügt über 1250 Busse und 2000 Mitarbeiter. Im St. Wendeler Land wird Stadtbus Zweibrücken mit 27 Bussen und 31 Fahrern unterwegs sein und mit fünf mittelständischen Busunternehmen zusammenarbeiten. 1,12 Millionen Kilometer werden die Busse im Linienbündel 1 im Jahr fahren. Saar-Mobil haben im vergangenen Jahr fünf saarländische Busunternehmen gegründet, um sich an den Ausschreibungen des Liniennetzes beteiligten zu können, sagte Geschäftsführer Arne Bach. Saar-Mobil ist für die Linienbündel 2 und 3 zuständig. 50 Busse fahren für das Unternehmen ab 1. Januar. Auch hier werden Busunternehmen aus der Region mit eingesetzt. Saar-Mobil wird auch die Nachtbusse fahren, und einen Mitarbeiter im Tour-Rondo für Auskünfte einsetzen. Sechs Millionen Kilometer werden die Busse hier im Jahr im Landkreis unterwegs sein.Kosten: Das öffentliche Busnetz kostet 7,8 Millionen Euro im Jahr. Davon werden Zuwendungen und Erlöse aus dem Fahrscheinverkauf abgezogen. Den Rest muss der Landkreis tragen. vf

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