Die bunte Welt des Varietés

St Wendel · Abwechslungsreich und unterhaltsam präsentierte sich am vergangenen Wochenende das zweite St. Wendeler Wintervarieté.

 Das Duo „extraart“ begeisterte die Besucher des St. Wintervarietés mit Clownerie und Artistik. Foto: Jennifer Sick

Das Duo „extraart“ begeisterte die Besucher des St. Wintervarietés mit Clownerie und Artistik. Foto: Jennifer Sick

Foto: Jennifer Sick

Federleicht wirbelt Sophia in ihrem meergrünen Kleid über die Bühne. Sie tanzt, flirtet, verteilt Küsse. Doch wehe ihr Begleiter Francisco Obregón zeigt Interesse an jemand anderem. Dann wird die grazile Frau zur eifersüchtigen Furie. Die Geschichte ist nicht neu, die Hauptfiguren allerdings schon, denn Sophia ist kein Mensch, sondern eine lebensgroße Puppe. Obregón, der eigentlich aus Chile stammt, ist mit ihr auf der ganzen Welt unterwegs und zeigt seinem Publikum gemeinsam mit der ungewöhnlichen Sophia "a true love story". Am Wochenende tat er das auch in St. Wendel, denn der Puppenspieler war Gast beim zweiten St. Wendeler Wintervarieté "WND staunt und lacht". Frei nach dem Motto "Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag", bot Veranstalter Georg Lauer das Varieté dieses Mal an zwei Tagen an und gab sowohl am Samstagabend als auch beim Familien-Special am Sonntagnachmittag Gelegenheit, Künstler aus aller Welt zu erleben.

Staunen und lachen konnten kleine und große Zuschauer mit dem Duo "extraart". Bernd Schwarte und Fabian Flender aus dem Schwarzwald boten auf der Bühne im Saalbau Clownerie und Artistik auf hohem Niveau. Ohne ein Wort zu sprechen vollführten die beiden Männer vor den Augen des Publikums Jonglage, Akrobatik und auch ein wenig Zauberei. Alles in perfekt abgestimmter Choreografie. Staunen konnte das Publikum über die fast schon tänzerischen Keulenjonglagen und die halsbrecherischen Hebefiguren. Zum Lachen waren die Blödeleien zwischen den beiden Rollen: Schwarte als der federführende Regisseur des Auftritts und Flender als sein etwas einfältiger Schauspieler, der zwar brav, aber mit einiger Zeitverzögerung die Anweisungen seines "Chefs" befolgt.

Für weiter Lacher sorgte auch Obregón mit seiner Sophia. Denn nicht nur er hatte mit den Launen seiner grünhaarigen Puppe zu kämpfen, auch mehr oder minder Freiwillige aus dem Publikum mussten sich dem Temperament Sophias stellen und ihre Flirtversuche über sich ergehen lassen.

Auch Zauberei kam beim zweiten Wintervarieté nicht zu kurz. Am Samstag sorgte Martin Mathias für die nötige Magie auf der Bühne. Am Sonntag brachte der Schotte Ted McKoy Kinder und Erwachsene zum Staunen. Da floss Bier auf wundersame Weise aus dem Kopf des Zauberers, Ketch-up-Flaschen verschwanden vor den Augen des Publikums, Eier lösten sich einfach in Luft auf und Whiskeyflaschen verwandelten sich Babyfläschchen. Dabei musste das Publikum kräftig mithelfen.

Moderiert wurde das zweite St. Wendeler Wintervarieté von Beatboxer Robert Wicke aus Hannover. Mit wenigen Worten, dafür aber mit viel Rhythmus führte er nicht nur durchs Programm, sondern unterhielt auch das Publikum auf ganz besondere Weise, denn wo gibt es schon einen Moderator, der kaum etwas sagt? Dafür ging es dann eben musikalisch hoch her, denn bei Wicke wurden Lieder nicht nur gesungen, sondern auch gleich noch via Beatbox rhythmisch begleitet, so dass man das Gefühl hatte, es stünden gleich mehrere Musiker auf der Bühne. Dabei sorgten Mimik und Gestik des Künstlers vor allem auch bei den kleinen Zuschauern für jede Menge Lacher.

Zum Thema:

Zahlen zum Winter-Varietè im St. Wendeler Saalbau Ausverkauft meldete Organisator Georg Lauer für die Samstag-Abend-Vorstellung. 750 Besucher waren da. Nicht einmal die Hälfte, etwa 300, kamen zum Familien-Special am Sonntag.

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