Navi treibt St. Wendeler (80) in die Enge

St Wendel · Statt auf die Straße biegt ein Rentner nach einer Rast auf einen Radweg ein. Sein BMW bleibt zwischen Leitplanke und Brückengeländer stecken. Der Mann kann sich selbst nicht aus seinem Gefängnis befreien.

 Ratlos bei Unfallaufnahme: Der Fahrer (links) mit Polizistin (Bildmitte) und dem Mann vom Abschleppdienst am festgefahrenen Auto.. Foto: Kirner Polizei

Ratlos bei Unfallaufnahme: Der Fahrer (links) mit Polizistin (Bildmitte) und dem Mann vom Abschleppdienst am festgefahrenen Auto.. Foto: Kirner Polizei

Foto: Kirner Polizei

Von wegen ein Navigationsgerät kennt immer den rechten Weg. In diesem Fall hat es einen Autofahrer in die Enge getrieben.

Wie ein Sprecher der Kirner Polizei berichtet, war der Mann aus dem St. Wendeler Land am Mittwochnachmittag auf der B 41 von Idar-Oberstein in Richtung Saarland unterwegs gewesen - ursprünglich. Denn nachdem der 80-Jährige auf einem Parkplatz neben der Hauptverkehrsader für eine kurze Rast angehalten hatte, wollte er zurück auf die Bundesstraße. Er verließ sich blindlings auf den technischen Wegweiser in seinem Wagen. Der riet ihm, schnurstracks geradeaus auf dem asphaltierten Radweg neben der B 41 weiterzurollen. Ein fataler Fehler.

Anfangs schien alles gutzugehen. Der Weg: ausreichend breit für den silbernen BMW. Wie eine Straße eben. Doch Zug um Zug wurde die Fahrbahn schmaler. Doch das störte den Mann am Lenkrad offensichtlich nicht. Unbeirrt fuhr er weiter. Bis die Leitplanken und ein Brückengeländer die Karosse wie in einem Trichter einzwängten. Nichts ging mehr, weder vor noch zurück. Und der Rentner im Auto? Gefangen. Die Türen waren nicht zu öffnen. Kein Platz mehr.

Es dauerte eine Weile, bis das Opfer durchs Schiebedach befreit werden konnte. Der BMW musste als nächstes gerettet werden. Ein Abschleppunternehmen zog ihn rückwärts heraus.

Der Schaden ist beträchtlich, nach ersten Schätzungen der Ermittler liegt er bei rund 5000 Euro. Beide Seiten des Autos sind völlig zerkratzt und verbeult. Nach der Befreiungsaktion fuhr der Senior seinen arg geschundenen Wagen nach Hause.

Es war übrigens nach Angaben von Harald Gäns bei der Kirner Polizei nicht die erste verfahrene Situation dieser Art. Vor rund anderthalb Jahren habe es schon Mal einen Fahrer erwischt, der mit seinem Auto in die Enge getrieben wurde. Ob es an unübersichtlichen Wegweisern liegt, vermochte er nicht einzuschätzen.

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