Ärger mit Vlexx: Kunde als Schwarzfahrer bezichtigt

St Wendel · Von Kommunikationsfehler spricht der Chef des privaten Bahnunternehmens Vlexx, Frank Höhler. Demnach habe die Info über neue Chipaufkleber auf Jahreskarten für Abo-Kunden seinen Betrieb nicht rechtzeitig erreicht. Das lässt die dafür zuständige Gesellschaft Saarbahn nicht gelten.

 Ärger: Mitarbeiter des Vlexx (Bild) stempelten Kunden mit gültiger Fahrkarte als Schwarzfahrer ab. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Ärger: Mitarbeiter des Vlexx (Bild) stempelten Kunden mit gültiger Fahrkarte als Schwarzfahrer ab. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Ein Bahnkunde sitzt im Zug von St. Wendel nach Saarbrücken. Ein Schaffner kontrolliert seine Jahreskarte. Bereits mit dem neuen Sicherheitslogo für 2017 versehen. Dieses bekam der Fahrgast im Saarländischen Verkehrsverbund (Saar-VV) per Post vom beauftragten Unternehmen Saarbahn zugeschickt. Darin die Empfehlung, es gleich aufzukleben, um das bisherige Jahreshologramm zu ersetzen. Gesagt, getan. Doch im Waggon wollte es der Zugbegleiter nicht anerkennen, berichtet der Betroffene. Ihm wurde unterstellt, Schwarzfahrer zu sein. Er müsse in Neunkirchen/Saar den Vlexx-Zug unverzüglich verlassen. Der Mitarbeiter drohte nach Leser-Information sogar an, die Karte auf der Stelle zu konfiszieren. Dann habe er sich mit anderen Passagieren in Gegenwart des betroffenen Kunden verbündet und abschätzig von sich gegeben: "Ja, so was haben wir immer wieder."

Dabei war der zu Unrecht Beschuldigte mit gültigem Fahrausweis unterwegs, wie SZ-Recherchen ergaben. Das bestätigt Frank Höhler, Geschäftsführer beim Vier-Länder-Express (Vlexx), der dem Saar-VV angehört und somit dessen Tickets akzeptiert. Allerdings habe sein Betrieb die Informationen zu spät erhalten. Dafür zuständig: die Saarbahn-GmbH. Deren Pressesprecherin Ulrike Reimann widerspricht dem. So sei der Saar-VV schon im November darüber informiert worden. Kunden erhielten entsprechende Schreiben. Zudem stehen entsprechende Hinweise auf den Internetseiten von Saarbahn und Saar-VV. Reimann entschuldigte sich für ihr Unternehmen beim des Schwarzfahrens bezichtigten Kunden für die Unannehmlichkeiten, kündigte eine Wiedergutmachung an. Von Bedauern gegenüber dem Kunden war seitens Vlexx-Chef Höhler keine Rede.

Übrigens hatte wenig später eine Kontrolleurin der Deutschen Bahn (DB) auf selber Strecke nichts zu beanstanden. Ihr Kontrollgerät für den neuen Chip habe funktioniert, berichtet der Leser abschließend.

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