Gegen Schüler hat der Müll keine Chance

St Wendel · Mit viel Eifer und Fleiß haben die Zweitklässler der Nikolaus-Obertreis-Schule in St. Wendel unterhalb des Friedhofs Alufolien, Pappe und anderen wilden Unrat dorthin getan, wo er hingehört: in den Plastiksack.

 Von wegen Mühe, das hat großen Spaß gemacht: Nach dem fleißigen Kindertrupp ist es am Friedhof wieder picobello. Foto: Selina Wagner

Von wegen Mühe, das hat großen Spaß gemacht: Nach dem fleißigen Kindertrupp ist es am Friedhof wieder picobello. Foto: Selina Wagner

Foto: Selina Wagner

Unruhig treten die Zweitklässler der Nikolaus-Obertreis-Schule von einem Fuß auf den anderen. Ausgestattet mit gelben Gummihandschuhen, Greifzangen und Müllsäcken wollen sie loslegen. Die ersten testen ihre Greifer an Zweigen und Blättern, die auf dem Boden liegen. Ihr Auftrag: Müll sammeln. Endlich haben sie die Wiese unterhalb des St. Wendeler Friedhofs erreicht und dürfen in kleinen Gruppen loslegen. Aufgeregt laufen sie zu ihren Lehrern, sobald sie etwas entdeckt haben. "Ich hab schon zwölf Dinge gefunden", ruft eine Schülerin. Motiviert suchen die Kinder das Gelände ab: Alufolie, Plastik, Pappe. Die Picobello-Aktion wird mit Begeisterung von den Kindern aufgenommen, wie Schulleiter Benjamin Warken weiß: "Die Kinder haben Spaß dabei, ihre Gesichter strahlen." Neben dem Spaß solle es auch um den Lerneffekt gehen. "Die Schüler erfahren wie mühsam es ist Müll aufzusammeln. Danach überlegen sie zweimal, ob sie Sachen leichtfertig in die Natur werfen", sagt der Schulleiter. Schon im Unterricht werde auf die Problematik Umweltschutz hingeführt. Themen wie Mülltrennung, Recycling und Umweltverschmutzung würden in Sachkunde besprochen. Der Picobello-Frühjahrsputz diene dann zusätzlich als Unterrichtseinheit vor Ort. Schulleiter Warken ist von einer positiven Wirkung überzeugt und möchte die Aktion wiederholen. Im Gelände des Freibades dürfen die fleißigen Schüler zudem dabei helfen einen Ahorn zu setzen. "Jedes Jahr wird hier zur Erinnerung an Picobello ein Baum gepflanzt", sagt Benjamin Warken. Die Kinder greifen zu den großen Schaufeln. Zu zweit, denn alleine sind diese zu schwer für die Zweitklässler. Schnell haben sie das Loch um den Stamm mit Erde gefüllt. Zum Abschluss werden am Schlossplatz die vollen Müllsäcke abgegeben. Erschöpft setzen sich die Schüler auf die Stufen der Stadverwaltung und berichten sich gegenseitig von ihren Funden.

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