Ende einer launischen Badesaison
St Wendel · Mitte Juni sintflutartige Regenfälle, zum Start der Sommerferien endlich Sonne und Ende August Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke. Ein turbulenter Sommer. Und für die Betreiber der Freibäder in der Region ein Auf und Ab bei den Besucherzahlen. Hier eine Bilanz.
Der Sommer 2016 bot wahrlich ein Wechselbad der Gefühle. Nach einem mehr als verhaltenen Start versöhnte er - quasi zum Abschied - mit knackigen Temperaturen zum Herbstbeginn. Mit dem Wetter steht und fällt die Saison-Bilanz der Freibäder . Nach einem Sommer der Rekorde im vergangenen Jahr sind die Besucherzahlen dieses Mal im Vergleich niedriger.
Für das Freibad in St. Wendel war es nach der Wiederöffnung 2015 nach umfangreichen Umbauarbeiten die erste komplette Saison. Diese startete am 14. Mai. Letzter Badetag war der 15. September. Mit 3354 Besuchern zählte das Freibad an einem Tag den Saison-Rekord. Insgesamt kamen mehr als 60 000 Gäste. Im zurückliegenden Sommer dauerte die Freibad-Saison in St. Wendel gerade mal sechs Wochen, in denen aber 30 000 Wasserratten die Erfrischung suchten. Dieses Mal war die Saison drei Mal so lang, es kamen aber nur doppelt so viele Menschen zum Schwimmen und Planschen. St. Wendels Bürgermeister Peter Klär ist dennoch zufrieden: "Angesichts des weitgehend schlechten Wetters haben wir aufgrund der gesteigerten Attraktivität des Bades noch gute Besucherzahlen erzielt."
Mitte Juni ergossen sich über dem St. Wendeler Land wahre Sturzbäche aus den vielen bedrohlich dunklen Wolken am Himmel. Das Wort Starkregen schien omnipräsent. Abkühlung gab es von oben, deshalb suchte die niemand im Freibad. Das bekam auch das Naturfreibad in Primstal zu spüren. Wie Ferdi Jost, bei der Gemeinde Nonnweiler zuständig für das Bad, berichtet, begann die Saison wegen des schlechten Wetters im Mai erst am 6. Juni. 567 Gäste zählte Jost am Ende des Monats. Mehr Besucher als im gesamten Monat Juni tummelten sich an zwei Tagen im Naturbad: am 20. Juli waren es 620 und am 28. August 665. Diese Zahl markiert den Besucherrekord. Etwa 9000 Badegäste pro Saison sind in Primstal üblich. Dieses Mal wird dieser Wert nicht ganz erreicht: Es kamen nur 8783 Besucher. Zum Vergleich: 2015 waren es 14 019. Seit 11. September hat das Naturbad geschlossen, weiterhin geöffnet habe bei schönem Wetter aber das Eiscafé, wie Jost berichtet.
Am längsten dauerte die Badesaison am Bostalsee. Vom 7. Mai bis 16. September konnten die Menschen in die Strandbäder Bosen und Gonnesweiler kommen, sich in die Sonne legen oder in den See stürzen. Falls das Wetter passte. Denn wie aus dem Landratsamt zu erfahren war, hatten die Kassen lediglich an 65 Tagen geöffnet. Dann herrschte gutes Badewetter. 113 000 Eintrittskarten wurden verkauft. Hinzu kommen unter anderem kleine Besucher unter sechs Jahren, die kostenlos mitdürfen. So schätzt der Landkreis St. Wendel die Gesamt-Besucherzahl auf 123 000. Im Vorjahr waren es 140 000. Als Rekord geht das Wochenende vom 26. bis 28. August in die Bilanz ein: 17 500 Menschen suchten Badespaß am See.
Eine Sonderstellung nimmt das Weiselbergbad in Oberkirchen ein. Denn wenn die Temperaturen passen, verwandelt sich das Hallenbad im Sommer rasch in ein Freibad, indem das Dach geöffnet wird. Open-air Baden konnten die Besucher in der Saison von Mitte Mai bis Mitte September 52 Mal. Nach Informationen aus dem Freisener Rathaus kamen insgesamt 21 000 Gäste. Rekordtag war der 24. August: Knapp 600 Wasserratten planschten im kühlen Nass.
