Private Trägerschaft als Lösung?

St Wendel · Ist das der künftige, zielführende Rettungsplan? Das auslaufende St. Wendeler Arnold-Janssen-Gymnasium könnte eine echte Privatschule werden. 400 ehemalige Schüler, Lehrer und Freunde kamen zu einem ersten Treffen zusammen. Vorgestellt wurde ein Modell einer privaten Trägerschaft.

 Das Arnold-Janssen-Gymnasium in Trägerschaft der Steyler Missionare soll aus finanziellen Gründen auslaufen. Foto: B&K

Das Arnold-Janssen-Gymnasium in Trägerschaft der Steyler Missionare soll aus finanziellen Gründen auslaufen. Foto: B&K

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Der Träger des St. Wendeler Arnold-Janssen-Gymnasiums (AJG), die Steyler Missionare, können sich die Schule nicht mehr leisten. Gespräche mit dem Bistum Trier blieben erfolglos, über 9200 Unterschriften sind zum Erhalt des AJG gesammelt worden und eine Audienz bei Papst Franziskus hat der katholischen Schule lediglich dessen Segen eingebracht. "Die Rückmeldung war nicht so toll. Der Vatikan hat uns mitgeteilt, dass er sich nicht einmischen wird und wir uns an den Träger oder an das Bistum wenden sollen", berichtete Schülersprecher Nicolas Klemm.

Das ist für die Elternvertretung und das Lehrerkollegium keine Option mehr. Ihr Ziel: Die Schule soll in privater Trägerschaft fortgeführt werden. 400 ehemalige Schüler , Lehrer und Freunde , darunter mehrere Mandatsträger aus der Landes- und Kommunalpolitik, waren zu einem Treffen ins AJG gekommen, bei dem ein möglicher Rettungsplan vorgestellt worden ist. "Mit der Resonanz bin ich sehr zufrieden, aber uns drängt schon etwas die Zeit", meinte der kommissarische Schulleiter Rainer Bommer.

Sein Lehrerkollege Christoph Demuth stellte das Modell des St. Josef Gymnasiums im Eifelort Biesdorf vor. Was seitens des katholischen Schulträgers dort nicht mehr zu stemmen war, das hat sich das Schulwerk zur Aufgabe gemacht und führt die Bildungseinrichtung als katholische Privatschule weiter. "Dort hat man für die Umsetzung 20 Jahre gebraucht", sagte Bommer.

Damit der Rettungsplan aufgeht, muss die Traditionsschule aus der Kreisstadt genügend Geld für eine Grundfinanzierung zusammenbringen. "Hierfür sind 100 000 Euro nötig", so Bommer. Eine weitere Summe im sechsstelligen Bereich wäre dann noch zur Deckung der laufenden Betriebskosten notwendig. "Wo können wir sparen, was können wir selbst beitragen und wo können wir noch zusätzliche finanzielle Mittel herbekommen, um eine etwas kleinere Schule weiterzuführen", sind für Bommer nun primär zu klärende Punkte. Ein Finanzierungsplan, so Demuth, müsse entwickelt werden. Zudem hofft die Schule neben der finanziellen auch auf die personelle Unterstützung aus den Reihen ehemaliger Absolventen des Gymnasiums. "Wir brauchen ein Kompetenzteam aus Verwaltung, Bauwirtschaft und Experten in Finanz-und Steuerrecht", appellierte Demuth. Denn des Weiteren müsse im ersten Schritt ein Gebäudegutachten erstellt werden. "Wir sollten jetzt all diese Schritte gehen", plädierte er.

Seit Ende April ist bereits ein Verein von ehemaligen und Freunden des AJG am Start. "Zweck ist, die Schule ideell und materiell zu unterstützen und ein Netzwerk mit allen Mitgliedern aufzubauen", erklärte Schulelternsprecherin Martina Hoffmann-Kümmel. Durch eine Gemeinschaftsleistung, so Demuth abschließend, könnte eine eigene Trägerschaft gelingen.

Eine Schülerband mit neueren Songs und die Gruppe No gain begleiteten musikalisch das AJG-Treffen.

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