Volksbank schließt vier Geschäftsstellen

St Wendel · Die Volksbank St. Wendeler Land verkleinert zum 1. April ihr Filialnetz. Die Kunden werden dann in 14 statt bisher 18 Filialen betreut.

 Diese Volksbankfiliale in Sötern ist bald Geschichte: Ende März wird sie geschlossen. Foto: B&K

Diese Volksbankfiliale in Sötern ist bald Geschichte: Ende März wird sie geschlossen. Foto: B&K

Foto: B&K

"Unsere Volksbank St. Wendeler Land" schließt zum 1. April vier kleinere Filialen in Sötern, Scheuern, Schwarzenbach und Primstal. Dies haben die Bankvorstände Gerd Linn und Bernd Kühn im SZ-Gespräch mitgeteilt. Gründe sind nach Angaben des Kreditinstitutes das veränderte Kundenverhalten hin zum elektronischen Zahlungsverkehr und die demografische Entwicklung.

Die Volksbank-Filiale in Scheuern wird mit der Filiale in Hasborn zusammengelegt. In Scheuern bleiben Bankautomaten, dort ist es dann weiter möglich, Geld abzuheben und Überweisungen zu tätigen. Zudem werden in dem Gebäude nach Absprache Mitarbeiter der Bank Kunden beraten.

Die Servicestelle in Sötern kommt zur Filiale nach Nohfelden. Die Filialen in Primstal und Schwarzenbach werden mit Nonnweiler zusammengelegt. Die Volksbank-Kunden können in Primstal ab April gebührenfrei Geld am Automaten der Sparkasse abheben.

Der Entscheidung vorausgegangen sei eine Überprüfung aller 18 Geschäftsstellen anhand objektiver Daten, wie Kundenanzahl- und Kundenfrequenz, aber auch nach Ertrags- und Kostenziffern, heißt es in einer Mitteilung der Bank. Durch das Zusammenlegen gingen keine Arbeitsplätze verloren, alle Kunden würden in den aufnehmenden Standorten weiter von ihren bisherigen Ansprechpartnern betreut. Die Beratungszeiten würden dienstags und donnerstags bis 18.30 Uhr ausgeweitet, kündigt das Unternehmen an.

Der anhaltende Strukturwandel in der Bankenlandschaft gehe auch nicht an der Volksbank vorbei. Das veränderte Kundenverhalten und die mit hohem Tempo fortschreitende demografische Entwicklung nehme Einfluss auf die strategische Ausrichtung einer regionalen Bank. Dieser Entwicklung stelle man sich.

Der Filialbesuch nehme stetig ab. Im gleichen Maß wachse das Onlinebanking, ob stationär oder mobil. In den vergangenen Jahren sei das Aufkommen von beleghaften Überweisungen aber auch von Barverfügungen am Bankschalter stark zurückgegangen, während die Nutzung des elektronischen Zahlungsverkehrs enorm zugenommen habe. Deshalb habe die Bank alle Vertriebs- und Kommunikationswege auf den Prüfstand gestellt und die Chancen der zunehmenden Digitalisierung untersucht.

Schon heute verfügt die Bank über einen Internetauftritt sowie ein von 8 bis 18 Uhr durchgehend besetztes Kundenservicecenter. In den kommenden Monaten werde eine Online-Filiale hinzukommen.

Bernd Kühn zu der neuen Ausrichtung: "Kundennähe wird nicht mehr in Kilometer-Entfernung zur nächsten Filiale gemessen, vielmehr in der Erreichbarkeit der Bank über verschiedene Kommunikationswege, zum Beispiel im Internet, per Telefon oder im persönlichen Kontakt zum Bankberater."

Das Unternehmen hat am Wochenende die Vertreter der Genossenschaftsbank informiert, die von den Veränderungen betroffenen Kunden haben ebenfalls einen Info-Brief bekommen.

Was die Entwicklung im Geschäftsjahr 2016 angeht, sei man trotz eines schwierigen Umfeldes zufrieden. Die Bilanzsumme der Bank sei um etwa 17 Millionen Euro (plus 2,4 Prozent) auf 724 Millionen Euro gestiegen. Die Einlagen der Kunden seien um zwölf Millionen Euro (plus 2,2 Prozent) auf 556 Millionen Euro gewachsen. Die Kredite an die Kunden konnten um acht Millionen Euro (plus 1,6 Prozent) auf 502 Millionen Euro gesteigert werden. Das Betriebsergebnis betrage rund fünf Millionen Euro.

Ab dem 1. April betreuen 202 Mitarbeiter der Volksbank die Kunden in 14 Filialen. Volksbank-Vorstand Bernd Kühn unterstreicht: "Wir sind weiter in der Fläche vertreten."

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