Merkel sorgt für Jubel in Bliesen
St Wendel · Die Volleyballer des TV Bliesen haben sich durch einen 3:1-Heimerfolg gegen den TV Waldgirmes Luft im Abstiegskampf verschafft. Vor 450 Zuschauern im St. Wendeler Sportzentrum zeigte sich der TV kampfstark und schlaggewaltig.
Samstagabend, 22.15 Uhr im Sportzentrum St. Wendel . Die Volleyball-Drittliga-Begegnung zwischen dem TV Bliesen und dem TV Waldgirmes geht in die Endphase. Max Jungmann steigt hoch, holt aus - und schmettert den Ball mit gefühlten 150 Stundenkilometern ins gegnerische Feld. Jubel brandet auf. Es steht 2:1 nach Sätzen für Bliesen, und im vierten Satz führen die Gastgeber nun mit 23:20. Der erste Sieg für den TV im neuen Jahr ist zum Greifen nah. Augenblicke später ist es so weit. Die Gastgeber haben Matchball. Und den verwandelt Tobias Merkel zum 25:20. Der 3:1-Erfolg (25:22, 25:23, 16:25, 25:20) gegen den keinesfalls enttäuschenden Tabellensechsten ist eingetütet.
Für Bliesen war es der erste Erfolg in dieser Saison, für den es die vollen drei Punkte gab. Die zwei Spiele, die der TV zuvor gewonnen hatte, entschied er jeweils erst im Tie-Break zu seinen Gunsten. Dafür gibt's im Volleyball nur zwei Zähler.
Tobias Merkel wurde nach dem letzten Ballwechsel zum "Man of the match" gekürt. Nicht nur wegen seines verwandelten Matchballs. Denn wie schon eine Woche zuvor beim 1:3 gegen den TuS Kriftel zeigte der 25-Jährige eine bärenstarke Leistung. Den entscheidenden Punkt machte der Diagonalspieler übrigens nicht wie Teamkollege Jungmann ein paar Sekunden vorher mit roher Gewalt, sondern mit einem gefühlvollen Lob.
Was danach zu sehen war, war grenzenlose Freude. Bliesens Trainer Gerd Rauch hüpfte mit geballter Faust jubelnd durch die Halle. Die Spieler lagen sich in den Armen. Denn dieser Sieg war extrem wichtig. Nachdem der Vorsprung auf Schlusslicht LAF Sinzig zwischenzeitlich auf zwei Punkte zusammengeschrumpft war, hat Bliesen jetzt wieder fünf Punkte Vorsprung auf die Rheinland-Pfälzer, die auf dem (voraussichtlich) einzigen Abstiegsplatz stehen.
"Das ist jetzt Erleichterung pur", sagte der erschöpfte, aber glückliche Merkel. "Jeder hat alles gegeben und alles rausgehauen." Der 25-Jährige hofft nun, dass dieser Sieg für ihn und seine Mannschaftskameraden die Wende zum Besseren war: "Die letzten Monate waren eine schwierige Zeit für uns. Wir hatten vier Jahre lang nur Erfolg gehabt, und dann lief es jetzt mal nicht. Aber da müssen wir uns nun rauskämpfen", erklärte Merkel. Der Sieg gegen Waldgirmes war der erste Schritt zum Erreichen dieses Ziels.
Zufrieden war natürlich auch Trainer Gerd Rauch. "Wir haben uns gegen Waldgirmes als Mannschaft präsentiert und keinen einzigen Ball verloren gegeben. Das war ausschlaggebend für den Sieg", erklärte er strahlend. "Wir wissen jetzt endlich wieder, dass wir es noch können." Gleichzeitig warnte er aber auch: "Den Klassenverbleib haben wir durch diesen Sieg noch lange nicht gesichert. Es sind noch viele Spiele, und Sinzig wird sicher auch noch ein paar Punkte holen."
