Eis und Schnee können kommen

St Wendel · Die Kommunen im Kreis sind bestens für den Wintereinfall gerüstet. Die Saarbrücker Zeitung hat bei den Gemeinden und der Stadt St. Wendel nachgehört, was alles bereitsteht, wenn Frost und Schnee herrschen.

 Räumdienst auf der Freisener Höhe unterwegs. Archivfoto: B&K

Räumdienst auf der Freisener Höhe unterwegs. Archivfoto: B&K

"Unser Salzlager ist voll und wir sind bestens gerüstet", erklärt Albertus Klees, Fachbereichsleiter Bauamt der Gemeinde Freisen. Die Streusysteme seien an den betreffenden Fahrzeugen montiert, die Pläne für den Bereitschaftsdienst ebenfalls erstellt. Zwei Unimogs und drei kleinere Fahrzeuge sind für den Winterdienst im Einsatz. "So hoffen wir, die Straßen für die Bürger schnee- und eisfrei halten zu können", so Klees.

Die Gemeinde Marpingen hat bereits Anfang Dezember ihren Winterdienst in Bereitschaft versetzt, teilt Verwaltungs-Sprecher Florian Rech mit. Zurzeit sei immer ein Team von sieben Personen in der Zeit von 4 bis 20 Uhr werktags und von 6 bis 20 Uhr am Wochenende in Bereitschaft, um auf einen plötzlichen Wintereinbruch reagieren zu können. Ab 7 Uhr seien im Fall der Fälle etwa 18 Mitarbeiter des Baubetriebshofes im Räum-Einsatz. Ziel sei es, so Rech, die Straßen vor Beginn des Berufs- und Schulbusverkehrs befahrbar zu machen. Aufgrund der Topografie würden neben den Hauptverkehrsstraßen auch steile Nebenstraßen anhand von festgelegten Prioritäten in allen vier Ortsteilen geräumt und gestreut. Zum Einsatz kommen zwei Räumfahrzeuge für Straßen und eines für Fußwege und Plätze. Hinzu kommt eine Fußtruppe, die von Hand streut und räumt. Die aktuelle Streusalz-Reserve liegt bei 204 Tonnen. Das Salz reiche aus, um die Straßen in der Gemeinde in einem harten Winter mit täglichem Frost für einen gesamten Monat eisfrei zu halten. Wenn das eingelagerte Streusalz nicht ausreicht, werden die jeweiligen Tagespreise bei den verschiedenen Anbietern erfragt und entsprechend nachgeordert.

"Wir haben bereits einige Einsätze gefahren", sagt Jörg Rammacher, Fachbereichsleiter Baubetriebshof der Gemeinde Namborn. Das sei vor allem der Topografie des Ortes geschuldet, in dem es auch einige höhere Stellen gebe, wo es schneller froste, in Hirstein beispielsweise. 100 Tonnen Salz stehen im Bauhof der Gemeinde bereit. Da beim Winterdienst eine Kooperation mit dem Landesbetrieb für Straßenbau herrsche, telefoniere man täglich. Im Ernstfall werde gemeinsam ausgerückt. Der Fuhrpark besteht aus zwei Unimogs und einem kleineren Einsatzfahrzeug, die jeweils mit Räumschild und Streueinrichtung versehen sind.

In der Gemeinde Nohfelden stehen vier Unimogs sowie zwei Traktoren, ausgestattet mit Schneepflügen und Salzstreugeräten, bereit, teilt Sprecher Robert Herrler mit. Um einen bestmöglichen flächendeckenden Winterdienst zu gewährleisten, wurde das Gemeindegebiet in vier Räumbezirke unter jeweiliger Zuweisung eines bestimmten Räumfahrzeuges eingeteilt.

Herrler bittet um Verständnis, dass angesichts der Größe der Gemeinde mit einer Fläche von mehr als 100 Quadratkilometern mit einem gemeindlichen Straßennetz von rund 110 Kilometern Länge der Winterdienst nicht überall zeitgleich im Einsatz sein könne. Dennoch stehen die Fahrzeuge frühestmöglich bereit. In diesem Zusammenhang erinnert er an die Räum- und Streupflicht der Bürger. Eigentümer oder Nutzungsberechtigte seien verpflichtet, die an ihre Grundstücke grenzenden Geh- und Radwege innerhalb der Ortslagen in der Zeit von 7 bis 20 Uhr auf einer Breite von mindestens einem Meter von Schnee und Eis freizuhalten.

Mit 70 Tonnen ist der Salzsilo der Gemeinde Nonnweiler bereits komplett befüllt. "Das reicht auch, wenn es zu großen Schneefällen kommen sollte", erklärt Ferdi Jost, Sachbearbeiter Winterdienst. Bei schwerem Schneefall könne man auch kurzfristig größere Mengen nachordern. Die Mitarbeiter des Bauhofs kontrollieren, ob die Straßen glatt seien. Sei dies der Fall, dann werden die sieben zur Verfügung stehenden Fahrzeuge rausgeschickt.

"Die Gemeinde Oberthal lagert zurzeit rund 25 Tonnen Salz im Silo und zirka 40 Tonnen Salz als Sackware auf dem Bauhof", sagt Kerstin Woll vom Fachbereich Tiefbau. Des Weiteren seien in den vier Ortsteilen insgesamt 23 Streubehälter aufgestellt, die mit Splitt gefüllt sind. Insgesamt seien für den Winterdienst fünf Fahrzeuge im Einsatz, ein Großtraktor (Fastrac), zwei Multifunktionsfahrzeuge und jeweils ein Pritschenwagen und ein Kleintraktor.

"Der Bauhof besitzt für den Winterdienst insgesamt fünf Fahrzeuge, die neben Schneeräumschildern auch mit Salzstreuern ausgestattet sind", teilt Eric Hülsberg, Sprecher der Gemeinde Tholey, mit. Demnach habe die Gemeinde derzeit etwa 160 Tonnen Streusalz gelagert. Wenn Schnee und Eis erwartet werden, habe das Team des Bauhofs eine ständige Bereitschaft von acht bis 16 Kollegen, die während der Woche bereits ab 4.30 Uhr und am Wochenende ab sechs Uhr "Gewehr bei Fuß stehen und jederzeit ausrücken können, wenn das Wetter es verlangt". Zum Team gehören auch zwei Handstreukolonnen für die gemeindeeigenen Gehwege. "Dabei ist der Winterdienst mit den schweren Fahrzeugen und den über zwei Meter breiten Räumschildern alles andere als ein Zuckerschlecken", gibt Hülsberg zu bedenken. Denn gerade in engen Straßen und Gassen erfordere das Rangieren mit den Gefährten einiges an fahrerischem Geschick, zumal oft parkende Fahrzeuge die Arbeit erschweren.

 Die Salzlager sind gut gefüllt und die Gemeinden für den Winterdienst gewappnet. Foto: Friso Gentsch/dpa

Die Salzlager sind gut gefüllt und die Gemeinden für den Winterdienst gewappnet. Foto: Friso Gentsch/dpa

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 Bürger sind verpflichtet, Bürgersteige und Zugänge freizuschaufeln. Foto: M. Schutt/dpa

Bürger sind verpflichtet, Bürgersteige und Zugänge freizuschaufeln. Foto: M. Schutt/dpa

Foto: M. Schutt/dpa

Auch das Salzlager der Stadt St. Wendel ist voll: 400 Tonnen stehen dort bereits seit Oktober bereit, bereichtet Pressesprecher Volker Schmidt . Der Bereitschaftsdienst ist von montags bis sonntags zwischen 4 und 20 Uhr in Habachtstellung. Im Stadtgebiet fahren hauptsächlich drei Unimogs, die je mit zwei Leuten besetzt sind. Für größere Strecken außerhalb gibt es einen Laster, kleinere und engere Gassen werden mit einem Multicar befahren, der beispielsweise auch auf dem Friedhof zum Einsatz komme. Zusätzlich stehen drei kleinere Wagen zum Streuen per Hand bereit. In den 16 Stadtteilen gebe es darüber hinaus noch 62 Salzkästen. "Dort können die Bürger sich kurzfristig selbst etwas Salz holen", so Schmidt.

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