Bouillons allseits bekannter Habitus hat durch den diensthöheren Staatsrang an nichts eingebüßt: Noch immer begrüßt er die Menschen in salopper, manchmal sogar etwas flapsiger Manier, schert sich recht wenig ums Protokoll. Eben wälzt er noch mit Vertrauten aus seiner Behörde an einem Tisch bei einem Glas Weißwein Akten und zeichnet sie ab, springt er von jetzt auf gleich auf, marschiert auf drei Rettungsassistenten zu, die für den Fall der Fälle bereit sind. Er klopft einem von ihnen vertraut auf die Schulter und bleibt bei der saarländischen Sie-Variante: "Seid Ihr gut versorgt?"

Was sich im Umfeld von damals unterscheidet: Die Sicherheitsstandards sind enorm gewachsen. Überall in der Lobby des Hotels sowie im Umfeld sind neben Polizisten Herren mit strenger Miene und in dunklen Anzügen unterwegs, tragen einsetzbare schmale Kopfhörer mit winzigen Mikrofonen, um bei eventuellen Zwischenfällen untereinander sofort Kontakt aufnehmen zu können.

Und Golfspieler, die bis dahin eigentlich gar nichts von dem ganzen Politikertrubel mitbekommen haben, nur die Bälle über das weite Grün fliegen lassen wollen, werden an der Terrasse des Veranstaltungsortes von zahlreichen Polizisten eskortiert. All das scheint indes Bouillon und seine Gäste kalt zu lassen. In gewohnt lässiger Art plauscht der Saarminister hier ein paar Worte, stößt dort ungezwungen an. Ein hochrangiges Ministertreffen, einem Staatsakt ähnelnd, scheint im St. Wendeler Land eher wie ein Grillabend unter alten Bekannten. Ohne an Ernsthaftigkeit zu verlieren, ohne provinziell daherzukommen.

Die protokollarische Richtschnur wird tags darauf wieder gezogen, wenn es um Unterschriften für Ländergrenzen überschreitende Abmachungen geht, zum Beispiel im Kampf um Kriminalität im Internet. Aber bis dahin zeigt Bouillon, worauf es zuerst ankommt und womit auf Saarländisch der gebürtige Rheinländer de Maizière kokettiert, als er mit dem Gastgeber am Donnerstag im Saal vor die Wartenden tritt: "Hauptsach' gudd gess."

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