Nussecken, Himbeereis und ein Bügelbrett

St Wendel · Die Lebenshilfe feiert ihren 50. Geburtstag – und macht den Bürgern der Stadt St. Wendel ein Geschenk. Als Teil der Reihe „Summer in the City“ wird Guildo Horn auf dem Schlossplatz auftreten – open-air am Mittwoch, 3. August.

 2009 heizte Guildo Horn dem Publikum in Bosen ein. Foto: Dia-saar/Archiv

2009 heizte Guildo Horn dem Publikum in Bosen ein. Foto: Dia-saar/Archiv

Foto: Dia-saar/Archiv

Ein Bügelbrett wünscht sich Guildo Horn für seinen Auftritt in St. Wendel . Das verrät Simone Jungmann, die für Öffentlichkeitsarbeit bei der Lebenshilfe St. Wendel zuständig ist. Was genau er damit vor hat, weiß sie nicht. Und auch die Besucher sollen sich überraschen lassen. Fest steht: Der Schlagerstar tritt am Mittwoch, 3. August, auf dem Schlossplatz auf. Das Konzert ist Teil der Reihe "Summer in the City" der Schlossplatzwirte.

Peter Schön, der Geschäftsführer der Lebenshilfe , erklärt, wie es zu dem Konzert gekommen ist: "Wir wollten zum 50. Geburtstag der Lebenshilfe nicht einen großen Festakt machen, es sollte ein Festjahr werden." Es gab eine Feier im Januar, eine Ausstellung, eine Festschrift, einen Kalender. Und nun eben ein Konzert mit Guildo Horn und den Orthopädischen Strümpfen. Ganz bewusst sei der Künstler aus Trier ausgewählt worden. "Er hat einen besonderen Zugang zu behinderten Menschen", sagt Schön. Sein Geschäftsführer-Kollege Hermann Scharf fügt hinzu: "Guildo Horn hat früher mit geistig behinderten Menschen bei der Lebenshilfe gearbeitet."

Auch erwähnen die Beiden die einstige Sendung "Guildo und seine Gäste", in der der Sänger und Pädagoge mit Behinderten über alltägliche Dinge wie Familie oder auch Sex sprach. "Die Behinderten kennen diese Sendung", betont Schön. "Und sie mögen Guildo Horn ."

Gelebte Inklusion

Es soll aber kein Fest allein für die Behinderten werden. Es gehe um Inklusion. Bewusst werde an diesem Abend auf Infostände zum Thema Behinderung verzichtet. "Wir wollen die Behinderung nicht im Schaukasten zeigen", sagt Schön.

Vielmehr sei dieses Konzert ein Zeichen dafür, dass behinderte und nicht behinderte Menschen ganz selbstverständlich zusammen feiern können. Was in St. Wendel ohnehin gang und gäbe sei. Scharf lobt die offene Einstellung der Bürger : "Hier ist es normal, dass Behinderte und nicht Behinderte auf dem Schlossplatz ihren Kaffee trinken - nebeneinander."

Bewusst habe die Lebenshilfe sich 1982 - vorher war sie in Freisen - mitten in der Stadt angesiedelt. Mitten in der Gesellschaft, dort sollen die Behinderten leben. "Hier ist es normal geworden, verschieden zu sein", sagt Scharf. "Stadt und Lebenshilfe sind eine Einheit." Und weil das so sei, soll dieses Konzert ein Geschenk, ein Dankeschön für die Bevölkerung sein. "Wenn wir alle einen schönen, gemeinsamen Abend haben, dann ist mehr getan als mit jedem Flyer", sagt Schön.

Los geht's um 19 Uhr. Damit alle ungestört und sicher das Konzert genießen können, wird die Bahnhofstraße zwischen Sparkasse und Carl-Cetto-Straße gesperrt. Bei Regen wird die Veranstaltung in den Saalbau verlegt. Samt Bügelbrett. Und Nussecken. Denn Hermann Scharf verspricht, dass Horns Lieblingsgebäck angeboten wird - und passend dazu will Cornel Hahnenberg, Geschäftsführer des Manin, für Himbeereis sorgen.

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