Spezialtrupp verstärkt St. Wendeler Polizei

St Wendel · Offiziell sind die 18 Beamten der Operativen Einheit jetzt vorgestellt worden. Seit Oktober sind die bereits im Einsatz.

 Das ist ein Teil der 18 Mann starken Operativen Einheit in St. Wendel, die seit 6. März, offiziell im Dienst ist. Foto: B&K

Das ist ein Teil der 18 Mann starken Operativen Einheit in St. Wendel, die seit 6. März, offiziell im Dienst ist. Foto: B&K

Foto: B&K

"Die Polizei in die Fläche zu bringen, ist mein Hobby", scherzt Innenminister Klaus Bouillon (CDU) bei seiner Stippvisite bei der St. Wendeler Polizei. Als er am Freitag im Hof hinter dem Dienstgebäude aus der schwarzen Limousine steigt, stellen sich die 18 neuen Beamten in eine Reihe und nehmen Haltung an. Sie gehören zu insgesamt 108 Polizisten der Operativen Einheit, die seit 6. März an sechs Standorten im Saarland offiziell im Dienst ist.

Seit vergangenen Oktober hatten die 18 Männer schon Gelegenheit, sich mit ihrer Dienststelle in St. Wendel vertraut zu machen. Deren Chef, Martin Walter, ist froh um deren Unterstützung. Denn sie verstärken die Kollegen in den regulären Schichtdiensten. "Jeder Operativen Einheit wurden auch drei Fahrzeuge zugewiesen", erläutert Walter. Diese sind mit Maschinenpistolen, speziellen Helmen und verschiedenen Schutzschildern ausgestattet.

18 Beamte mehr in St. Wendel, 22 mehr in der Inspektion Nordsaarland in Wadern: Damit sei das Nordsaarland deutlich gestärkt, rechnet Bouillon vor. 15,5 Millionen Euro wurden nach Angaben des Innenministers in den Sicherheitspaketen eins bis fünf ins Personal gesteckt. 206 Polizisten wurden eingestellt - "beinahe so viele wie in den vergangenen 15 Jahren". Außerdem flossen zwei Millionen Euro in die Ausrüstung. Doch wenn es nach Bouillon geht, ist das noch längst nicht alles. Er wolle die Polizei deutlich stärken und auch seine Wertschätzung gegenüber den Beamten zum Ausdruck bringen.

147 Polizisten sollen am Mittwoch, 22. März, befördert werden. Weitere Beförderungen, so der Wunsch des Innenministers, sollen folgen. 600 000 Euro mehr Budget wolle er für die Polizei. Falls er im Amt bleibe. Damit spielt Bouillon auf die bevorstehende Landtagswahl am kommenden Sonntag, 26. März, an. Und verbindet die Angelegenheiten der Polizei quasi direkt mit seiner Person, indem er das Mehr an Etat zur Bedingung macht, um das Amt nochmals anzunehmen.

Ein Raunen geht durch das Rund der anwesenden Polizisten. Sie müssten oft lange warten, um von der Gehaltsstufe A 9 auf A 10 zu gelangen, sagt ein Beamter. 250 Euro mache das aus. Für sie sei das viel.

St. Wendels Polizeichef Martin Walter spricht gar von einem "historischen Fortschritt" für eine Mehrzahl der Kollegen, sollten alle Beförderungspläne umgesetzt werden können. Was Polizisten in der täglichen Arbeit erfahren, ist laut Walter, eine Zunahme der Gewalt gegen sie. Auch Bouillon weiß um das Problem der Aggressivität gegen Menschen in Uniform. Auch hier müsse es mehr Schutz geben für jene, die für andere im Einsatz sind.

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108 Polizisten gehören der Operativen Einheit an. An den Polizeiinspektionen in Saarbrücken-St. Johann, Saarbrücken-Burbach, Saarlouis, Neunkirchen, Homburg und St. Wendel ist je eine Gruppe von 18 Beamten stationiert. ,,Die verschärfte Sicherheitslage, die gestiegene Anzahl von Großeinsätzen bei Demonstrationen und Fußballspielen sowie die wachsenden Aufgaben auf den Polizeidienststellen haben uns dazu veranlasst, eine professionell ausgebildete und ausgestattete Einsatzeinheit einzurichten", erklärt Innenminister Klaus Bouillon (CDU). Zu den Aufgaben gehören unter anderem Einsätze mit bewaffneten Gewalttätern, Großveranstaltungen sowie der Wach- und Streifendienst. Seit Oktober haben sie eine mehrmonatige Ausbildung absolviert.

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