Gemeinsam eine gute Zeit haben

St Wendel · Der Beruf des Altenpflegers ist nicht immer einfach. Umso wichtiger ist es, dass der Berufmit viel Herzblut ausgeübt wird. Im Altenzentrum St. Wendel hat man besonders mit den Azubis gute Erfahrungen gemacht.

 Bewohner und Betreuer pflegen eine herzliche Atmosphäre. Fotos: Stefan Bohlander

Bewohner und Betreuer pflegen eine herzliche Atmosphäre. Fotos: Stefan Bohlander

"Den Fachkräftemangel gibt es", sagt Ulrich Weißenauer. "Dem kann man nur durch eigene Ausbildung entgegenwirken", fügt der Leiter des Altenhilfezentrums St. Wendel der Stiftung Hospital hinzu. Hier gehe die Stiftung Hospital mit gutem Beispiel voran: 34 Auszubildende verteilt auf drei Jahrgänge erlernen in den Einrichtungen der Stiftung zur Zeit die Berufe Altenpflegehelfer und Altenpfleger. Zu den weiteren Häusern neben dem Altenhilfezentrum in der Kreisstadt gehören noch das Seniorenhaus Theley, das Altenhilfezentrum St. Laurentius Namborn-Eisweiler und das Altenhilfezentrum St. Remigius Freisen.

"Bei den Ausbildungen handelt es sich um attraktive Berufe mit sehr vielen Weiterbildungsmöglichkeiten", sagt Annekarin Leismann, Pflegedienstleiterin in St. Wendel . Dazu brauche es qualifizierte Leute mit guter Allgemeinbildung und sehr viel Herzblut. Ein guter Einstieg sei ein Praktikum, dass jederzeit möglich ist. Auf diese Weise können sich beide Seiten ein Bild davon machen, ob einem der Beruf überhaupt gefällt und ob eine Zusammenarbeit sinnvoll ist. Ausgebildet werde verstärkt für den Eigenbedarf, damit die mittlere Führungsebene auf längere Sicht gesichert sei.

Dabei solle man sich keine falsche Vorstellung machen, warnt Ulrich Weißenauer: "Pflege geschieht 365 Tage im Jahr". Oftmals werden die Qualifikationen verkannt, die ein Beruf in der Altenpflege mit sich bringt. Viele der stationären Bewohner seien schwerst pflegebedürftig und man müsse eine gewisse Nähe zu anderen Menschen zulassen. "Nach wie vor wird ein Beruf in der Krankenpflege dem in der Altenpflege vorgezogen", bedauert Annekarin Leismann. Dies liege möglicherweise auch an Vorurteilen, mit denen viele Menschen einem Altenheim begegnen oder an der Berichterstattung in den Medien, die oft nur von Skandalen handelt. "Dabei fehlt, dass es sehr viele zufriedene alte Menschen in Heimen gibt", sind sich beide einig.

Ein Reiz, um in den Beruf zu starten, liege in der für eine Ausbildung recht guten Bezahlung. Zwischen 915 Euro im ersten und 1078 Euro im dritten Jahr verdienen die Auszubildenden, diese Sätze seien im Saarland festgelegt. Um dies zu finanzieren, gibt es vom Land eine Ausbildungsumlage, die über alle Einrichtungen verteilt wird. Die Ausbildung zum Altenpfleger dauert drei Jahre, die zum Altenpflegehelfer ein Jahr.

Auch wenn der Beruf sehr anspruchsvoll ist und die Pflegefachkraft die Verantwortung für die Bewohner erst mal alleine trage, geschehe im Pflegealltag doch genug, um Pflegenden und Gepflegten eine gute Zeit zu ermöglichen. So werden immer wieder Tanztees, gemeinsame Kirchgänge, Besuche von Therapiehunden oder Festivitäten angeboten. Zusammen habe man den Weg der Deutschen Nationalmannschaft zum WM-Titel verfolgt oder man pflegt in der Gemeinschaft die Hochbeete. Da viele Bewohner nicht mehr die ganze Familie vor Ort habe, sind Ehrenamtliche, die Zeit mit den alten Menschen verbringen wollen, willkommen.

 Ulrich Weißenauer, Leiter der Einrichtung, und Pflegedienstleiterin Annekarin Leismann vor dem Altenhilfenzentrum in St. Wendel.

Ulrich Weißenauer, Leiter der Einrichtung, und Pflegedienstleiterin Annekarin Leismann vor dem Altenhilfenzentrum in St. Wendel.

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AUF EINEN BLICKSteckbrief: Stiftung Hospital St. Wendel , Alter Woog 1; Träger: Stiftung Hospital, Korporatives Mitglied des Deutschen Caritasverbandes, Stiftung des privaten Rechts. Angebot: Pflegeplätze St. Wendel 247, Freisen 60, Namborn 53; stationäre Pflege, Hausgemeinschaften, Wohnbereich Demenz, Intensivpflege, Kurzzeitpflege, Tagespflege, ambulant-betreute Wohngemeinschaften, Betreutes Wohnen, ambulante Pflege, haushaltsnahe Dienste, Menü Mobil, Pflegekurse. Altenhilfeleitung: Ulrich Weißenauer, Annekarin Leismann, Tel. (0 68 51) 8 90 81 30. www.stiftung-hospital.de . red

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