„Eispfütze“

St. Wendel · Und ich ging schon einen Frühlingspfad hinab

 Der Autor Johannes Kühn. Foto: Erik Brill

Der Autor Johannes Kühn. Foto: Erik Brill

Foto: Erik Brill

vom Berg ins Tal,

als ich zur Eispfütze kam

noch vom Winter Ausweis,

noch vom Winter weiß

und schon braun vom

flüssigen Lehm,

etwas geschmolzen schon

und noch etwas starr.

Ein Rehtritt war darin,

etwas Wasser haltend.

O und das Malerische

mit vielen Strichen,

mit Vierecken und Kreisen,

hell und dunkel

und duftend

und stinkend.

Wie ein Meisterwerk der Kunst,

wie eine Fensterscheibe

nach einem Gewehrschuss.

Hier könnte ein bildhungriger Vogel landen!

O Eispfütze, dein Bild in ein Museum getragen,

als eine Magie schlöss ich

ins Herz.

Vollkommen bist du,

unvollkommen bist du,

hältst doch Herrschaft in mir

etliche Zeit, dich sehend an der Wand und auch vielfältige Tage danach.

Dieses Gedicht "Eispfützen" von Johannes Kühn hatten wir anlässlich der Berichterstatttung über die gleichnamige Ausstellung im Schaumbergturm in unserer Mittwochausgabe veröffentlicht. Aus technischen Gründen wurde der Text nicht korrekt dargestellt. Dafür möchten wir uns entschuldigen und drucken das Gedicht noch einmal ab.

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