Storch als Star eines Kalenders

St. Wendel · Das Jahr 2015 steht im St. Wendeler Land im Zeichen des Adebars. Zum ersten Mal seit mehr als 100 Jahren gab es Nachwuchs. Dieses Ereignis haben die Menschen mit Begeisterung verfolgt. Viele Fotos wurden von den Tieren geschossen. Das brachte die Aktion Storch auf eine Idee. Auf welche? Das erläuterten Richard Linxweiler und Peter Volz bei einem Besuch in der SZ-Redaktion.

 Im Wonnemonat Mai entstand diese Aufnahme: Der Werschweiler Storch mit seinen Babys im Nest. Foto: B&K

Im Wonnemonat Mai entstand diese Aufnahme: Der Werschweiler Storch mit seinen Babys im Nest. Foto: B&K

Foto: B&K

Dieser Tage staksen die beiden Storchenpaare und deren Nachwuchs noch durch die Wiesen im St. Wendeler Land. Doch bald geht es für die Tiere gen Süden. Es kehrt also Ruhe ein an den Nistplätzen in Werschweiler und an der Göckelmühle. Dass die Storchenpaare mit ihrem Nachwuchs Geschichte geschrieben haben, ist ihnen wohl kaum bewusst. Die Menschen in der Region haben sich aber umso mehr über die ersten Storchenbabys seit mehr als 100 Jahren gefreut. Somit war Adebar nicht nur häufiges Gesprächsthema, sondern auch ein gefragtes Fotomotiv.

Letzteres brachte die Verantwortlichen der "Aktion Storch", einer Initiative des Rotary-Clubs St. Wendel-Stadt in Kooperation mit dem Bund Naturschutz Ostertal (BNO), auf eine Idee. "Wann immer ich die Nistplätze besucht habe, waren Menschen da und haben die Störche fotografiert", sagt Rotarier Richard Linxweiler. Die schönsten Bilder davon möchten die Aktions-Mitglieder nun in einem Fotokalender verewigen. Deshalb rufen sie zu einem saarlandweiten Fotowettbewerb auf.

"Während die Störche weg sind, brauchen wir etwas, um sie im Gespräch zu halten", verrät Linxweiler einen weiteren Grund für den Wettbewerb. Die Faszination für Adebar soll im kommenden Jahr im St. Wendeler Land anhalten. Und wenn es nach den Naturschützern geht, müssen die Storchenfreunde nicht nur in Erinnerungen schwelgen. Denn: "Ich sehe eine 90-prozentige Chance, dass sie zurückkommen", sagt Linxweiler. Das gilt für die erwachsenen Tiere. Er geht sogar einen Schritt weiter und hofft auf die Ansiedlung weitere Storchenpaare. Denn es sei zuletzt immer wieder beobachtet worden, dass die Werschweiler Störche Ausflüge nach Theisbergstegen (bei Kusel) unternommen haben. Dort gibt es mehrere Störche. Die Vögel suchen also den sozialen Kontakt zu ihren Artgenossen. Weitere Horste sollen aufgebaut werden, so in Werschweiler oder Reitscheid, um so den Tieren das Ansiedeln schmackhaft zu machen.

Die Jungtiere bleiben erst einmal bis zur Geschlechtsreife im Süden. Auch sie könnten dann ins St. Wendeler Land zurückkommen. "Sie siedeln sich häufig im Umkreis von 60 bis 80 Kilometern der Geburtsstätte an", sagt Peter Volz, der die "Aktion Storch" beim BNO koordiniert.

Da sich die Störche und somit auch das gewünschte Fotomotiv schon bald von dannen machen, startet die "Aktion Storch" den Wettbewerb ab sofort. Bis Dienstag, 15. September, können Hobbyfotografen jeweils ihre drei schönsten Aufnahmen von saarländischen Störchen einreichen. "Schön wäre es, wenn auf dem Foto ein Bezug zum Ort zu sehen wäre", sagt Linxweiler. Er sammelt alle eingereichten Fotos, die dann von einer Jury begutachtet werden. Zu dieser gehören: Günter Oswald, Vorsitzender des Fotoclubs Merzig, Norbert Fritsch, Zoodirektor in Neunkirchen, Peter Volz vom BNO sowie Tierfotograf Konrad Funk vom Fotoclub Tele Freisen. Letzterer wird mit einem Foto das Titelbild des Kalenders gestalten. Für die übrigen zwölf Blätter werden Aufnahmen gesucht.

500 Exemplare des Storchenkalenders sollen gedruckt werden. Der Erlös aus dem Verkauf (pro Exemplar zwölf Euro) fließt komplett in die "Aktion Storch", verspricht Linxweiler.

aktion-storch.de

Zum Thema:

Auf einen Blick Aktion Storch startet einen Fotowettbewerb. Bis zum 15. September kann jeder Teilnehmer maximal drei Fotos von saarländischen Störchen einreichen in einer hohen Auflösung (mindestens drei Megabyte ), auf CD oder Stick. Zu jedem Foto sollten ein paar Infos geliefert werden: zum Beispiel wann und wo die Aufnahme entstanden ist. Auch die Urheberrechte müssen geklärt sein. Die Fotos gehen an: Aktion Storch, Richard Linxweiler, Wurzelbach 12, 66606 St. Wendel . Weitere Infos auch im Internet: www.aktion-storch.de . evy

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort