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St. Wendel · Wer mit Landwirtschaftswochen wirbt, sollte sich nicht wundern, wenn Bauern vorfahren. So geschehen bei einem Schnellimbiss in der Kreisstadt.

 Vorgefahren (auf dem hinteren Traktor von links): Leonie Müller, Felix Lensch, Katharina Oswald; (vorderer von links): Florian Gerhard, André Rauber, Caroline Lensch. Auf dem Trecker, der nicht durchkam (nicht im Bild): Martin Closter und Gerd Closter. Foto: Nils Christian Neu

Vorgefahren (auf dem hinteren Traktor von links): Leonie Müller, Felix Lensch, Katharina Oswald; (vorderer von links): Florian Gerhard, André Rauber, Caroline Lensch. Auf dem Trecker, der nicht durchkam (nicht im Bild): Martin Closter und Gerd Closter. Foto: Nils Christian Neu

Foto: Nils Christian Neu

Mittlerweile ist es längst nicht mehr nur Usus, sich in Schnellrestaurants hinein zu begeben, um Hamburger und Pommes zu schlemmen. Wer's eilig hat oder lieber das rasche Essen mitnimmt, fährt am Außenschalter vor, bestellt und sackt darauf die Papiertüte samt Fressalien ein. Dann zieht der Konsument vondannen. Futtert während der Reise oder verwahrt die zumeist frittierten Nahrungsmittel für später.

In der Regel fahren Kunden mit ihrem Auto, dem heutzutage üblichen Verkehrsmittel für den Individualverkehr schlechthin, durch die so genannten Drive-in-Stationen. Dass es aber auch ganz anders geht, bewiesen neun Saaler, wie sie über Facebook der SZ berichten. Die trauten sich auf für die alltägliche Straßennutzung eher ungewöhnlichen Maschinen durch die schmale Passage einer St. Wendeler Filiale. Mit drei Traktoren machten sie sich auf den Weg vom Ostertal in die Kreisstadt, um ihren Appetit zu stillen. "Wir nahmen die Werbeaktion beim Wort", berichtet Nils Christian Neu.

Der weltweit aktive Anbieter von Cheeseburgern und Cola in Pappbechern ködert zurzeit in Deutschland mit Country-Wochen, macht einen auf Landleben . So bietet er unter anderem Mac-Farmer-Burger, was mit dem englischen Begriff für Landwirt cooler rüberkommt, als es wohl ein schnödes Bauern-Brötchen mit Bulette täte.

So stiegen die jungen Leute auf drei Trecker und fuhren am späten Mittwochnachmittag vor. Der 33-jährige Neu: "Ein Schlepper passte nicht durch, der blieb auf dem Parkplatz." Die anderen beiden kutschierten am Verkaufsschalter vorbei, wo Bedienungen verdutzt, jedoch nicht sonderlich schlagfertig reagiert haben sollen. "Machen Sie mal den Motor aus, wir können nichts verstehen", habe ihre Anweisung vor der Bestellaufnahme gelautet, ohne sonst wie auf den ungewöhnlichen Treck zu reagieren.

Das taten dafür Kunden , die das Schauspiel per Zufall beobachteten. "Viele lachten und hielten den Daumen aus ihren Autos nach oben", schildert Neu. Dabei hatten er und seine Kumpanen den Auftritt nicht mit einer simplen Traktorfahrt bewenden lassen. Wer Klischees sucht, soll sie bekommen. So hatten sich die Hungrigen in Schale geworfen: mit karierten Arbeitshemden, Strohhüten und Blaumannhosen, um stilecht aufzutreten.

Die Schnapsidee dazu sei den 16- bis 33-Jährigen am Wochenende zuvor während eines gemeinsamen Zeltlagers gekommen, berichtet Nils Christian Neu. Dabei hätten sie nichts mit Landwirtschaft am Hut. Unter ihnen: Schüler, Krankenpfleger, Studenten, Metallbauer. Die sich einen Spaß aus einem Reklameslogan machten.

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