Nur noch zwei Pfarreien im Landkreis St. Wendel

St Wendel · Aus 34 Einheiten mach' zwei. So sehen es die Pläne des Trierer Bistums für den Landkreis St. Wendel vor. Bis Oktober wird debattiert.

 Das Kreuz mit dem Kreuz: Weil die katholische Kirche sparen muss, will sie Pfarreien zu großen Einheiten zusammenfassen. Symbolfoto: Caroline Seidel/dpa

Das Kreuz mit dem Kreuz: Weil die katholische Kirche sparen muss, will sie Pfarreien zu großen Einheiten zusammenfassen. Symbolfoto: Caroline Seidel/dpa

Jetzt liegen sie auf dem Tisch: die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe im Bistum Trier, die neue Zuschnitte der Pfarreien erarbeitet hat. Vorschläge, wie es heißt. Noch ist Raum, sich in die Debatten einzubringen. "Resonanzphase" nennt das Bistum diesen Diskussionszeitraum.

Auslöser für diese gravierenden Umstrukturierungen: Die katholische Kirche muss sparen und kann schon längst nicht mehr jede Pfarrerstelle besetzen. So auch im Bistum Trier. Das bedeutet: Es sind drastische Strukturreformen vonnöten.

So sollen aus den noch 887 Pfarreien in der Diözese zwischen Eifel im Norden und Saar im Süden etwas mehr als 40 werden. Ziemlich große Einheiten im Vergleich zum bisherigen Zuschnitt. Die Dekanate als Zwischenorganisation von Pfarrei zum Bistum fallen nach diesen Plänen ersatzlos weg.

Für den Landkreis St. Wendel bedeutet dies ebenfalls enorme Veränderungen. Wenn es keine Einschnitte in die am Freitagnachmittag bekannt gegebenen Pläne gibt, wird es künftig nur noch zwei Pfarreien in dieser Region geben: Tholey und St. Wendel. Das Dekanat besteht ab dann nicht mehr.

Die Statistiker des Bistums geben folgende Katholikenzahlen für die dann verbleibenden Pfarreien an: Von Tholey aus werden dann 28 400 Gläubige betreut, St. Wendel kümmert sich um aktuell 28 616. Beide vorgesehenen Einheiten umfassen gleiche Flächen um die 230 Quadratkilometer.

Übrigens: St. Wendel sollen übrigens Reichweiler, Pfeffelbach, Thallichtenberg und Ruthweiler in Rheinland-Pfalz zugesprochen werden. Im Gegenzug wandern Werschweiler und Dörrenbach an die Pfarrei Neunkirchen ab.

So weit die Idee. Auf acht größeren Veranstaltungen mit Bischof Stephan Ackermann sollen die Details den Gremien bekannt gegeben werden. So unter anderem am Freitag, 9. Juni, ab 18 Uhr in Dillingen sowie am Freitag, 16. Juni, ebenfalls 18 Uhr, in Saarbrücken.

Die weitere Vorgehensweise: Anfang Juni steht eine zusätzliche Informationsveranstaltung für Mitarbeiter des Bischöflichen Generalvikariats in Trier an. Dazu lädt Bistum und eben das Generalvikariat. Auch via Internet können sich Katholiken an der Debatte beteiligen, ihre Meinung kundtun. Dazu soll es nach Bistumsangaben ab Anfang April im Netz einen Rückmeldebogen geben. Wer sich lieber per Brief dazu äußert, kann dies ebenfalls tun.

Unabhängig davon werden Pfarreienräte und Verbandsvertretungen einen eigenen Bogen erhalten, heißt es vom Bistum. Der soll spätestens 30. September ans Synodenbüro zurückgesandt werden.

Es soll aber nicht bei diesen bereits angekündigten Veranstaltungen bleiben. Das Bistum setzt auf eigene Informationstermine, die Pfarreien, Dekanate und Dienststellen anbieten können. Auch telefonisch darf mitgeredet werden, was die neuen Strukturpläne betrifft. Dazu schaltet das Bistum eine eigene Rufnummer. Sie nennt es "Resonanz-Telefon".

Kritiker befürchten, dass diese angepeilten Großpfarreien den Kontakt unter den Gläubigen und zu ihrem Seelsorger stören, sie "entpersönlichen". Das betreffe 1,4 Millionen Katholiken in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Ausgenommen: fast der komplette Saarpfalz-Kreis, der zur Speyrer Diözese in der Pfalz gehört. Ein 280 Mitglieder starkes Beratungsgremium, das Ackermann eingesetzt hatte, arbeitete de Strukturreform aus.

Resonanz-Telefon: (06 51) 7 10 57 77. montags bis freitags, zwischen 9 und 17 Uhr; ansonsten Nachricht auf Anrufbeantworter hinterlassen.

bistum-trier.de

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Die Pfarreienstruktur im Dekanat St. Wendel aus Bisher bestehen 34 Pfarreien für mittlerweile weit weniger als 60 000 Katholiken. Sie sind in sieben Pfarreiengemeinschaften als organisatorischen Einheiten zusammengefasst. Diese sind: Bostalsee (umfasst größtenteils die Orte der Gemeinde Nohfelden), Oberthal-Namborn, Freisen-Oberkirchen, Nonnweiler, Am Schaumberg (Tholey), Alsweiler (für Marpingen) sowie St. Wendel. Übrigbleiben sollen zwei Pfarreien mit den Verwaltungsstandorten Tholey und St. Wendel. Die Organisationseinheit Dekanat fällt damit weg.

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