Sturm Egon braust durch St. Wendel

St Wendel · Zwei Bäume fielen auf ein Wohnhaus in St. Wendel, ein Baum blockierte die Bahnstrecke, der Zug fuhr in den umgestürzten Baum. Diese und viele weitere Einsätze bisher die Feuerwehr. Das Sturmtief Egon sorgte für eine unruhige Nacht auf Freitag bei Feuerwehr und Bewohnern.

 In der Danziger Straße in St. Wendel hat Sturm Egon zwei Bäume umgeknickt. Die sind auf ein Wohnhaus gefallen, nun muss eine Spezialfirma her. Fotos: B&K (2)

In der Danziger Straße in St. Wendel hat Sturm Egon zwei Bäume umgeknickt. Die sind auf ein Wohnhaus gefallen, nun muss eine Spezialfirma her. Fotos: B&K (2)

Sturmtief Egon hat in der Nacht auf Freitag den Landkreis St. Wendel passiert. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde peitschte der Wind zum Teil mit Regen und Schnee durch die Gemeinden. Ab 0.30 Uhr waren die Feuerwehren im Dauereinsatz. Das Lagezentrum des Landkreises mit Sitz im Landratsamt war besetzt und koordinierte die Einsätze im Kreis. Hier eine kurze Zusammenfassung der Einsätze im St. Wendeler Land:

Gemeinde Tholey: In Tholey, Am Schaumberg, war ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt, dieser beschädigte die Straßenbeleuchtung. Auch in Theley blockierte ein umgestürzter Baum die Fahrbahn, und zwar in der Primstalstraße. In Theley wurde zwei Mal Feueralarm ausgelöst. Einmal handelte es sich um eine erneute Auslösung der Brandmeldeanlage in der Theleyer Mehrzweckhalle, welche sich allerdings ebenso als Fehlalarm entpuppte, wie bereits Stunden zuvor. Zum anderen wurden ein Feuerschein und unklare Rauchentwicklung in der Nähe des Gewerbegebietes an der A 1 (Theley) gemeldet. Eine Überlandleitung hatte das Feuer entzündet. Die Leitung hatte ein umgestürzter Baum beschädigt. Der Brand war nach Angaben der Feuerwehr rasch gelöscht.

Gemeinde Marpingen: In der Ringstraße in Alsweiler deckte der Sturm ein Dach ab; Wasser drang ins Haus. Der Bewohner, ein Mann, wurde ins Marienkrankenhaus zur Beobachtung gebracht. Mehrere umgestürzte Bäume gab es auf der L 318 in Maringen Richtung Urexweiler. Bis in die Morgenstunden war die Straße voll gesperrt, ein Einsatz der Feuerwehr war nicht möglich, da es zu gefährlich für für die Einsatzkräfte war. Auf der L 133 von Marpingen in Richtung Alsweiler war ebenfalls ein Baum umgestürzt. Genau wie in Berschweiler, ebenfalls L 133 in Richtung Dirmingen. In Marpingen war die Feuerwehr auch unterstützend tätig: Sie half am Freitagnachmittag bei Dachdeckerarbeiten mit der Drehleiter aus.

Gemeinde Freisen: Ein umgestürtzer Baum auf der L 315 in Freisen (Richtung Eitzweiler) blockierte die Straße.

Gemeinde Nohfelden: Ein umgestürzter Bauzaun blockierte gegen 2.30 Uhr die Fahrbahn in der Bostalstraße in Bosen. Um 4.13 Uhr fuhr die Feuerwehr in die Trierer Straße nach Türkismühle. Dort waren mehrere Bäume umgestürzt und mussten von der Fahrbahn geräumt werden. Abgebrochene Äste blockierten um 5.25 Uhr die L 135 zwischen Selbach und Theley. Gegen 5.45 Uhr lag ein Baum auf der L 322 zwischen Walhausen und Wolfersweiler. Brandgeruch im Caritas Seniorenzentrum "Haus am See" in Neunkirchen/Nahe ließ um 6:55 Uhr Bewohner und Pflegepersonal aufschrecken. Die herbeigeeilten Einsatzkräfte gaben aber kurze Zeit später Entwarnung. Sie bestätigten zwar den Brandgeruch, fanden jedoch kein Feuer. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera kontrollierten sie die Zwischendecken sowie die Lüftungsanlage. Vermutlich gab es nach einem Stromausfall einen Kurzschluss. Der starke Wind verhinderte, dass die Lüftungsanlage den Brandrauch absaugen konnte, ehe er sich im Gebäude verteilt hatte. Verletzt wurde niemand.

Stadtgebiet St. Wendel : Einen Kaminbrand gab es in der Urexweilerstraße in Remmesweiler. In Bliesen war eine Baustellenabsicherung in der St. Wendeler Straße umgestürzt. Jeweils ein umgestürzter Baum in Winterbach auf der B 269 in Richtung Alsweiler sowie auf der L 309 in Leitersweiler und auf der L 122 in Osterbrücken Richtung Marth sowie auf der B 420. In der Kernstadt meldet die Feuerwehr mehrere umgestürzte Bäume . Der schwerwiegendste Einsatz war in der Danziger Straße. Dort waren zwei umgestürzte Bäume auf ein Wohnhaus gefallen.

Ein umgeknickter Baum war es auch, der die Bahnstrecke zwischen St. Wendel und Oberlinxweiler blockierte. Ein mit 15 Fahrgästen besetzter Zug aus Frankfurt in Richtung Saarbrücken fuhr gegen ein Uhr in das Gehölz und wurde dabei erheblich beschädigt. Unter anderem platzte die Frontscheibe. "Wie hoch der Schaden ist, können wir jetzt noch nicht sagen", erklärt Svenia Reuther, Sprecherin des Bahnbetreibers Vlexx auf SZ-Nachfrage, "aber es wurde niemand verletzt. Auch der Zugführer kam mit einem Schrecken davon." Der Zug konnte seine Fahrt bis Oberlinxweiler fortsetzen, wo die Fahrgäste evakuiert und per Ersatzverkehr weiter transportiert wurden. Die Bahnstrecke war wegen der Bergungsarbeiten mehr als eine Stunde voll gesperrt. Inzwischen steht der Zug im Vlexx-Ausbesserungswerk in Mainz, und der umgestürzte Baum ist zu Kleinholz zersägt.

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 Mit der Drehleiter hilft die Feuerwehr in Marpingen beim Decken eines beschädigten Daches. Fotos: D. Schäfer/Feuerwehr (2)

Mit der Drehleiter hilft die Feuerwehr in Marpingen beim Decken eines beschädigten Daches. Fotos: D. Schäfer/Feuerwehr (2)

 So sieht der Zug aus, der gegen einen Baum gefahren war.

So sieht der Zug aus, der gegen einen Baum gefahren war.

 Umgestürzte Bäume zwischen Urexweiler und Marpingen.

Umgestürzte Bäume zwischen Urexweiler und Marpingen.

Auf einen Blick Umgestürzte Bäume im Landkreis St. Wendel haben nicht nur Schäden an Haus und Bahn angerichtet und für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Sie haben auch den Stromversorgern zu schaffen gemacht. Leitungen wurden gekappt. Das führte in weiten Teilen des Landkreises zu Stormausfällen. Im Gebiet der energis Netzgesellschaft waren nach Angaben von Unternehmenssprecher Michael L'huillier foldende Orte betroffen: Hasborn-Dautweiler, Überroth, Lindscheid, Neipel, Scheuern, Theley, Tholey, Bosen, Neunkirchen, Eiweiler, Selbach und der Ferienpark Bostalsee. Los ging es um Mitternacht. Laut L'huillier konnten die Stromausfälle in einem Zeitfenster von 30 Minuten bis drei Stunden behoben werden. "Insgesamt waren wir mit 40 Mann im Einsatz", so L'huillier. Im Gebiet der Stadtwerke St. Wendel meldet dessen Geschäftsführer Dietmar Bauer mehrere umgestürzte Bäume . Den größten Schaden richteten diese in Niederlinxweiler an. "Von der Ortsmitte bis zum Ortsausgang in Richtung Oberlinxweiler war der Strom weg", berichtet Bauer. Ab 1.30 Uhr waren seine Mitarbeiter unterwegs. In der Hauptstraße mussten die Bewohner bis 8.30 Uhr am Morgen ohne Strom auskommen. evy

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