Männerstimmen, die imponieren

Alsfassen · Begeisterter Applaus für ergreifenden Gesang: Die Kosaken vom Schwarzmeer unter der künstlerischen Leitung von Peter Orloff begeitserten in Alsfassen ihr Publikum mit ihrem musikalischen Können.

 Die Schwarzmeer-Kosaken waren zu Gast in der Pfarrkirche St. Anna in Alsfassen. Foto: Eva Backes

Die Schwarzmeer-Kosaken waren zu Gast in der Pfarrkirche St. Anna in Alsfassen. Foto: Eva Backes

Foto: Eva Backes

Balalaika-Klänge und kräftige Männerstimmen tönten durch die Pfarrkirche St. Anna in Alsfassen . Die Besucher des Konzertes des Schwarzmeer Kosaken-Chores klatschten im Takt des russischen Volksliedes "Das Körbchen" mit. "Es ist sehr stimmgewaltig. Ich bin wirklich beeindruckt", lobte Besucher Edmund Müller.

Neben russischen und ukrainischen Volksweisen brachten die Musiker unter der Gesamtleitung von Peter Orloff auch sakrale Werke von Bortnjanskij oder Tschaikowsky sowie Klassik zu Gehör. Bei "Nessun dorma" aus der Oper "Turandot" sorgte Solist Wladmir Kuzmenko beispielsweise mit seiner vollen Stimme für Staunen. Und auch bei "Ave Maria" von Solist Igor Ishchak schienen viele Besucher angetan, als dieser mit gekonnt hohen Tönen überraschte. "Die Einzelstimmen sind sehr schön, harmonieren aber auch zusammen sehr gut", schwärmte Müller.

Insgesamt sind es gleich elf Stimmen, aus denen sich der Schwarzmeer Kosaken-Chor unter der musikalischen Gesamtleitung von Peter Orloff und Dirigent Nasko Kirtscheff zusammensetzt.

Der Schwarzmeer Kosaken-Chor wurde 1938 von Dirigent Boris Ledkowsky gegründet und von Nikolai Orloff geleitet. Ziel ist es seitdem, dem Publikum die Musik der russisch-orthodoxen Kirche nahezubringen, weswegen er auch überwiegend in Kirchen singt. Bekanntheitsstatus hat der Chor heute auch durch Peter Orloff , der als Sohn Nikolai Orloffs bereits seit seiner Kindheit dabei ist. Mit 14 Jahren galt er 1958 als seinerzeit jüngster Sänger und Solist aller Kosakenchöre der Welt. Danach folgte eine steile Solokarriere in den 1960ern und 1970ern mit Nummer-Eins-Hits wie "Immer wenn ich Josy seh" oder "Sunny girl", begleitet von Funk, Presse und Fernsehen. Nach dem Tod seines Vaters setzte er schließlich 1993 die Familientradition fort , wurde musikalischer Gesamtleiter des Schwarzmeer Kosaken-Chores und führte diesen zu neuer Größe.

Bei zahlreichen Fernsehauftritten und Konzerten zeigte sich das Publikum stets von den unverwechselbaren Stimmen der besten Sänger aus Russland und der Ukraine, die auf jahrelange Bühnenerfahrung zurückgreifen, begeistert. Die temperamentvollen Stimmen, tänzerischen Bewegungen und Chorkleidung stehen bei jedem Auftritt für Authentizität und Leidenschaft an der Musik.

Das spürten auch die Besucher in der Pfarrkirche St. Anna. Besonders emotional trug der Schwarzmeer Kosaken-Chor das Stück "Der Gefangenenchor" aus der Oper "Nabucco" vor. Zahlreiche Besucher lauschten gespannt. Bei den Schlussakten gab es schließlich kein Halten mehr und alle applaudierten stehend. "Es war einfach wunderschön", fasste Edmund Müller das Konzert zusammen.

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