Niederkirchen ist wieder im Aufwind

Niederkirchen · Thomas Schumacher ist seit einigen Wochen Trai- ner von Bezirksligist 1. FC Niederkirchen – und seit- dem geht es aufwärts. Zum Auswärts-Derby bei der SG Hoof-Osterbrücken kommt der Übungsleiter zu Fuß.

 Niederkirchens Joris Nix klärt mit dem Kopf. Nach schwachem Saisonstart hat der FCN mittlerweile die Wende geschafft und sich auf Tabellenplatz zwölf vorgearbeitet. Auch, weil die Abwehr jetzt viel sicherer steht. Foto: LFT

Niederkirchens Joris Nix klärt mit dem Kopf. Nach schwachem Saisonstart hat der FCN mittlerweile die Wende geschafft und sich auf Tabellenplatz zwölf vorgearbeitet. Auch, weil die Abwehr jetzt viel sicherer steht. Foto: LFT

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In der Ruhe liegt die Kraft - das denkt sich Thomas Schumacher vor dem Derby an diesem Sonntag um 15 Uhr bei der SG Hoof-Osterbrücken. Eigentlich könnte der 55-jährige Trainer des Fußball-Bezirksligisten 1. FC Niederkirchen zum Spiel sogar mit dem Übungsleiter des Gegners gemeinsam anreisen. Denn Guido Cullmann wohnt genau wie Schumacher in Niederkirchen. "Unsere Häuser stehen nur 100 Meter voneinander entfernt und wir verstehen uns gut", erzählt Schumacher. Dennoch wird es keine Fahrgemeinschaft geben. Denn Schumacher hat sich für eine ungewöhnlichen Anreise entschieden. "Ich gehe zu Fuß. Das ist sehr angenehm. Da gehen einem noch ein paar Dinge durch den Kopf, die im Spiel eventuell helfen können."

Schumacher ist bereits zum dritten Mal in Niederkirchen als Trainer tätig: Schon von 1993 bis 1996 und von 2004 bis 2007 war er beim Club aus dem St. Wendeler Stadtteil der Übungsleiter. Im November hat nun eine weitere Amtszeit begonnen. Nachdem sich der abstiegsgefährdete Verein von Klaus Schmitt trennte, übernahm Schumacher. Zunächst gemeinsam mit Volker Cullmann, seit März nun als alleiniger Übungsleiter. "Ich hänge am Verein und wollte helfen", erklärt der 55-Jährige. Zumindest bis zum Saisonende wird Schumacher auf der Bank sitzen. "Wie es dann weitergeht, ist noch offen", meint er.

Schumachers bisherige Punktausbeute kann sich sehen lassen: 15 Punkte holte der 1. FCN in den acht Begegnungen unter seiner Regie. Zuvor waren es nur elf Zähler in 13 Partien. Niederkirchen kletterte vom vorletzten auf den zwölften Platz. Das Erfolgsgeheimnis von Schumacher: "Ich achte darauf, dass wir hinten die Schotten dicht haben." Erst acht Gegentore musste der 1. FCN seit seinem Amtsantritt hinnehmen. Dies entspricht einem Schnitt von einem Gegentreffer pro Spiel. Vorher waren es mehr als drei.

Ähnlich wie beim 1. FC Niederkirchen war auch der Saisonverlauf beim kommenden Gegner Hoof-Osterbrücken. Der Lokalrivale des 1. FCN kam ebenfalls zu Beginn der Runde nicht in die Gänge. Nach dem zwölften Spieltag war die SG mit zehn Punkten Vorletzter. Doch dann folgte eine Erfolgsserie mit 18 Punkten aus neun Begegnungen.

In der Tabelle bedeutet dies momentan Rang neun. "Wir funktionieren mittlerweile ganz gut", freut sich Trainer Guido Cullmann. "Und das, obwohl wir schon fast die ganze Runde ohne unsere drei etatmäßigen Stürmer spielen müssen." Jan Ritter traf vergangene Saison 22 Mal, doch er war zunächst in der Hinrunde verletzt. Nun ist er bis Saison-Ende zu einem Auslandssemester aufgebrochen. Manuel Müller war in der Spielzeit zuvor 17 Mal erfolgreich. Doch er konnte wegen Knieproblemen diese Runde noch nicht auflaufen - und wird wohl auch bis zum Saisonende ausfallen. Die beiden ersetzen sollte eigentlich Lukas Neu. Der startete mit sieben Treffern in sieben Spielen sensationell in die Runde, wurde dann aber nach einem Platzverweis für acht Wochen gesperrt. Direkt im ersten Spiel nach der Sperre zog Neu sich im November beim VfB Theley II einen Kreuzbandriss zu - auch für ihn ist die Saison vorzeitig beendet.

Trainer Cullmann hat seinen Vertrag in Hoof-Osterbrücken für die kommende Spielzeit verlängert. "Eigentlich wollten wir diese Runde oben mitspielen. Ohne die Stürmer hat das aber nicht funktioniert. Wenn sie wieder an Bord sind, wollen wir es nächste Saison wieder versuchen. Deshalb bleibe ich", erklärt der 47-Jährige.

Allerdings muss Hoof-Osterbrücken genau wie auch Niederkirchen erst einmal dafür sorgen, dass die Klasse gehalten wird. Da es bis zu fünf Absteiger geben kann, sind beide vor dem direkten Aufeinandertreffen trotz der guten Ergebnisse der vergangenen Spiele noch in Abstiegsgefahr. Hoof-Osterbrücken hat vier Punkte Vorsprung vor der roten Linie, Niederkirchen sogar nur zwei.

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