Aktivisten bewahren Rehkitze vor dem Tod

Leitersweiler · 45 Helfer waren in Leitersweiler und Grügelborn im Einsatz, um Rehkitze vor den Mähdreschern zu retten. Birgit Rein hat die Hilfsaktion ins Leben gerufen. Mit Unterstützung der Jagdgenossenschaften beider Orte wurden die Landwirte dazu aufgefordert, ihre Mähtermine vorher anzukündigen.

 Die Rettungsaktion wurde von Birgit Rein ins Leben gerufen und fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt.Fotos: Müller/Rein

Die Rettungsaktion wurde von Birgit Rein ins Leben gerufen und fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt.Fotos: Müller/Rein

Das hüfthohe nasse Gras schlingt sich um die Beine, in den Schuhen steht das Wasser. Jetzt nur kein Rehkitz übersehen. Der Abstand zwischen den einzelnen Helfern wird öfter korrigiert. Jedes Kitz, das übersehen wird, ist dem Tod geweiht. In etwa einer Stunde will der Mäher über die Wiese fahren. Die Zeit sitzt den Rettern im Nacken. Mehrere Wiesen sind noch abzusuchen.

Jedes Jahr sollen bis zu 100 000 Kitze in Deutschland durch Mähmaschinen ums Leben kommen, berichten Aktivisten. In Leitersweiler und Grügelborn bemühte sich eine Helfergruppe, dies zu verhindern. Aus einer privaten Initiative "Rettet die Rehkitze - Stoppt den Mähtod!" entstand diese Aktion. Mit Unterstützung der Jagdgenossenschaften beider Orte wurden die Landwirte dazu aufgefordert, ihre Mähtermine vorher anzukündigen. Nicht immer war die Aktion frei von Frust: Es kam vor, dass Mähtermine erst zwei Stunden vorher angekündigt, andere kurzfristig verschoben wurden, einmal sogar nachdem eine große Fläche bereits abgesucht worden war, was das Bemühen der Helfer hinfällig machte, berichtet eine Tierschützerin. Denn verstreicht zu viel Zeit zwischen dem Durchsuchen der Wiesen und dem Mähen, kann die Geiß ihre Kitze wieder in die zuvor abgesuchte Wiese hineinführen. In der Regel jedoch wurden die Mäharbeiten von den Landwirten einen Tag vorher angekündigt.

In dieser Saison seien, wie Bauern mitteilten, fünf Rehkitze in den Gemarkungen von Grügelborn und Leitersweiler übersehen und gemäht worden. 23 wurden gerettet, 14 in Leitersweiler und neun in Grügelborn.

Dieses Jahr fand die Aktion zum ersten Mal statt.

 Die Rehkitze sind im hohen Gras leicht zu übersehen.

Die Rehkitze sind im hohen Gras leicht zu übersehen.

 Fünf Rehkitze konnten nicht gerettet werden.

Fünf Rehkitze konnten nicht gerettet werden.

Wer sich kommendes Jahr an der Aktion beteiligen will, kann sich bei Birgit Rein melden. Kontakt: Tel. (0 68 51) 9 98 11 61, Mobil: (01 75) 9 16 76 36.

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