„Die 150 wollte ich noch vollmachen“

Bliesen · Als Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes war er für Gerhard Maldener aus Bliesen selbstverständlich als leuchtendes Beispiel voranzugehen. Der 78-Jährige kommt auf 150 Blutspenden. Jetzt stand die letzte an.

 Uwe und Stefanie Zimmer (v. l.) gratulierten zusammen mit Liane Wolf (rechts) Gerhard Maldener zu 150 Blutspenden. Foto: Ralf Mohr

Uwe und Stefanie Zimmer (v. l.) gratulierten zusammen mit Liane Wolf (rechts) Gerhard Maldener zu 150 Blutspenden. Foto: Ralf Mohr

Foto: Ralf Mohr

Ein nicht alltägliches Jubiläum konnte Gerhard Maldener aus Bliesen feiern: Er hat 150 Mal Blut gespendet . Der Ortsvereinsvorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Bliesen , Uwe Zimmer, gratulierte ihm beim jüngsten Blutspendetermin und überreichte Urkunde und Ehrennadel. Der 78-jährige pensionierte Katasteramtsangestellte Maldener ist selbst Mitglied des DRK. 1959 ist er nach einer Erste-Hilfe-Ausbildung beim Ortsverein geblieben. Mit dem Blutspenden hat er am 23. Mai 1967 in St. Wendel angefangen.

"Da hatten wir viele Franzosen aus der Kaserne, die Blut gespendet haben", erinnert er sich. "Zunächst gab es nur einen Blutspendetermin im Jahr. Anders als heute, wo wir vier Mal im Jahr, also jedes Quartal, zur Spende kommen können", bemerkt Maldener. Drei Mal habe er in der ganzen Zeit mit dem Blutspenden ausgesetzt, rechnet er vor. Seine Motivation zum Blutspenden zog er vor allem aus seiner Arbeit beim DRK: Dementsprechend lautete sein Motto "Erst müssen die Aktiven ran, als leuchtendes Beispiel". Besonders in den Ferien oder bei einem langen Wochenende gäbe es zu wenig Blutkonserven , machte Maldener auf einen Umstand aufmerksam, der auf das zu jenen Zeiten gestiegene Verkehrsaufkommen zurückzuführen sei. "Da sind die Spender ganz besonders gefordert, für Nachschub zu sorgen", weiß der 150-fache Spender. "Es kann ja jeden treffen, dass er durch einen Unfall oder eine dringende Operation in die Verlegenheit kommt, selbst Blutkonserven zu benötigen."

Nach 50 Jahren Mitgliedschaft ist Maldener aus dem Dienst beim DRK ausgeschieden. Und mit der 150 . Blutspende stellt er auch seine Spendertätigkeit ein. "Der Körper braucht im Alter einfach viel mehr Zeit, um den Blutverlust wieder auszugleichen und sich zu regenerieren. Daher soll man besser damit aufhören. Aber die 150 wollte ich unbedingt noch vollmachen", erklärte er mit einem verschmitzten Lächeln.

"150 Blutspenden bedeuten 75 Liter Blut , die Leben retten können", bedankte sich der DRK-Ortsvereinsvorsitzende Uwe Zimmer bei Maldener. Das sei umso wichtiger, da zurzeit die Spendenbereitschaft leicht rückläufig sei. So waren zum jüngsten Termin lediglich 56 Spender gekommen, darunter nur ein Erstspender. "In Bliesen werden seit 40 Jahren Blutspendetermine anberaumt. Dabei haben wir rund 14 000 Spendern Blut abgenommen", resümiert Zimmer. Zwölf Helfer waren beim Blutspendetermin in Bliesen im Einsatz. Von weit mehr als 200 Mitgliedern seien lediglich neun permanent aktiv tätig, umriss Zimmer die Situation.

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