Auch von Staus nicht aufzuhalten

Oberthal · Die Keglerinnen der KF Oberthal sind am Samstag trotz Problemen bei der Anfahrt zum vierten Mal in Folge deutscher Meister geworden. Das hat vor ihnen noch kein anderes Damen-Team geschafft.

 Starkes Teams: Mit einer imponierenden Leistung fingen die Oberthaler Keglerinnen in der Meisterrunde zunächst den Tabellenführer Preußen Lünen ab und schüttelten dann den Saar-Rivalen KSC Dilsburg ab.Fotos: Andrea Kalleder/Verein

Starkes Teams: Mit einer imponierenden Leistung fingen die Oberthaler Keglerinnen in der Meisterrunde zunächst den Tabellenführer Preußen Lünen ab und schüttelten dann den Saar-Rivalen KSC Dilsburg ab.Fotos: Andrea Kalleder/Verein

Jubelnd lagen sich die Keglerinnen der KF Oberthal am Samstagabend in den Armen. Auf der Bahn von Preußen Lünen in der Stadthalle von Kamen (Nordrhein-Westfalen) hatten sich die Oberthalerinnen gerade ihre vierte deutsche Meisterschaft in Folge gesichert. Und schnell waren die Meister-T-Shirts mit der goldenen Aufschrift "Läuft bei uns" übergestreift. Wenige Minuten später hielten die Nordsaarländerinnen dann auch ihre Goldmedaillen für den Titelgewinn in der Hand.

"Wir haben eine überragende Play-Off-Runde gespielt", jubelte Oberthals Nationalspielerin Yvonne Ruch. In der regulären Saison war ihr Team nur Zweiter hinter Lünen geworden, doch als es in der Meisterschafts-Endrunde "um die Wurst" ging, trumpfte Oberthal auf.

Vor dem letzten Spieltag am Samstag hatten die KFO zwei Punkte Vorsprung auf den einzig verbliebenen Verfolger, den KSC Dilsburg, herausgespielt. In Kamen baute Oberthal diesen auf vier Punkte aus. Mit 4643 Holz schnappte sich der neue und alte Titelträger dort Rang zwei hinter den Gastgeberinnen (4720).

Allerdings war es bis zum Titelgewinn kein Spaziergang. Denn für die KFO begann der entscheidende Spieltag mehr als stressig. "Wir haben auf der Hinfahrt gleich zwei Mal im Stau gestanden und sind deshalb sogar zehn Minuten zu spät bekommen", berichtete die Oberthalerin Vera Schwan.

So mussten die Keglerinnen ungewollt umplanen. Die aus Hagen stammende Katja Ricken, die nicht im Kleinbus der Spielerinnen mitgereist war, war zum Glück vor ihren Teamkolleginnen vor Ort und startete als erste Keglerin anstelle von Yvonne Ruch.

Zwischen Dilsburg und Oberthal entwickelte sich dann ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach zwei Keglerinnen lag der KSC knapp vor Oberthal, doch dann drehten die KFO den Rückstand in eine knappe Führung. Auch der RSV Remscheid lag zu diesem Zeitpunkt noch im Bereich der beiden Saar-Rivalen. Wäre Oberthal hinter Dilsburg und Remscheid gelandet, hätte es noch einmal richtig eng werden können.

Aber soweit kam es nicht: Als letzte Starterin schickte Oberthal überraschend Hannah Siebert ins Rennen. Die Nachwuchs-Akteurin hat bislang noch nie in der Bundesliga gespielt. "Sie ist stark auf solch schwer zu spielenden Bahnen wie in Lünen. Deshalb haben wir uns entschieden, sie zu bringen", erklärte Schwan. Und Siebert hängte mit einem guten Ergebnis von 797 Holz (20 von 24 möglichen Einzelwertungspunkten) die Konkurrenz aus Dilsburg und Remscheid ab und machte die Meisterschaft perfekt.

Für die KFO war es der vierte Titelgewinn in Folge. Das schaffte im weiblichen Bereich bislang noch nie ein Team seit Gründung der Bundesliga im Jahr 2000. "Deshalb war die Freude über diesen Titel umso größer", jubelte Schwan. Sie ist übrigens neben Christina Retterath und Bianca Mayer eine von drei Spielerinnen die bei allen sieben Titelgewinnen von Oberthal mit dabei war.

 Gut vorbereitet: Erst gab's die goldenen Meister-Shirts, wenig später auch die Goldmedaillen.

Gut vorbereitet: Erst gab's die goldenen Meister-Shirts, wenig später auch die Goldmedaillen.

In der Herren-Bundesliga startet die Meisterschafts-Endrunde am 5. März. Am letzten Spieltag der regulären Saison sicherten sich die KF Oberthal durch einen 2:1 (5650:4462 Holz)-Erfolg gegen SK Düsseldorf Rang eins. Damit gehen die KFO mit dem größtmöglichen Bonus von vier Zählern in die Play-Offs.

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