Altes Gemäuer muss weichen für neue Ideen

Oberthal · Die Kreuzung Poststraße/Hauptstraße in Oberthal ist unübersichtlich, und es kommt mitunter zu Stau. Durch den Abriss eines Hauses hat die Gemeinde Platz geschafft, um den Einmündungsbereich umzugestalten. An anderer Stelle wurde der Verkehrsweg bereits neu gestaltet: die Sanierung der Brühlstraße ist abgeschlossen.

 Nur noch Steine und Trümmer sind übrig: Das Haus an der Ecke Poststraße/Hauptstraße in Oberthal wurde abgerissen. Foto: B&K

Nur noch Steine und Trümmer sind übrig: Das Haus an der Ecke Poststraße/Hauptstraße in Oberthal wurde abgerissen. Foto: B&K

Foto: B&K

Das Zentrum eines Ortes ist zugleich sein Aushängeschild. Aus diesem Grund ist in den vergangenen Jahren viel gebaut und verändert worden im Kern Oberthals. So ist an Stelle des ehemaligen Cafés Mörsdorf der Brückbachplatz entstanden, das alte Rathaus wurde 2009 abgerissen, das neue 2011 eingeweiht. Das einstige Weber-Areal musste weichen und im Januar dieses Jahres öffnete der neue Edeka-Markt im Zentrum. Mit dem Lebensmittelmarkt, den Geschäften in der Poststraße und dem Brühlcenter sind die Einkaufsmöglichkeiten zentral gebündelt. Ein guter Verkehrfluss ist daher wichtig. Doch dann und wann mutiert die Kreuzung Hauptstraße/Poststraße zu einem Nadelöhr (siehe Grafik). "Wenn auf der Landstraße viel Verkehr ist, gibt es einen Rückstau in Richtung Poststraße und in Richtung Brühlcenter", weiß Bürgermeister Stephan Rausch (CDU ). Viel Verkehr im Zentrum sei generell positiv. Um die Situation zu entschärfen, ist nun die Gemeinde gefordert.

Ein erster Schritt zur Verbesserung der Verkehrsituation ist getan. Die Gemeinde hat das Haus in der Poststraße 1 abreißen lassen. Damit ergeben sich neue Möglichkeiten zur Gestaltung. Eine Idee ist der Bau eines Kreisels. Ob diese realisiert werden kann, ist aber noch völlig offen. "Die Topografie ist schwierig", so Rausch. Experten müssten prüfen, wie ein Kreisverkehr an dieser Stelle aussehen könnte. Außerdem stellt sich die Frage der Finanzierung. Die Gemeinde allein kann ein solches Vorhaben nicht stemmen. Es gilt auch bei den weiteren Überlegungen zu bedenken, dass die Zufahrt beispielsweise für Laster, die Ware an die Geschäfte liefern, geeignet sein muss. "Eine zusätzliche Abbiegespur könnte auch eine Variante sein", so Rausch.

Nachdem Gebäude und Mauer komplett abgerissen sind, wird das Eckgrundstück erst einmal eingeebnet. Das Haus sei direkt auf einen Felsen gebaut worden. "Den werden wir aber nicht abtragen, sondern gegebenenfalls Erde aufschütten, um das Gelände eben zu machen", erklärt der Verwaltungschef. Anschließend wird Rasen gesät. Ohne das Haus ist die Hauptstraße besser einzusehen. Das wertet der Oberthaler Bürgermeister als ersten Fortschritt.

Die Räte der Gemeinde Oberthal hatten bereits im vergangenen Jahr grünes Licht für den Erwerb des Hauses Nummer 1 in der Poststraße signalisiert. Für 51 000 Euro wurde das Haus schließlich gekauft, das Land gewährte einen Zuschuss von 34 000 Euro. Der Abriss kostet rund 30 000 Euro. Auch diese Maßnahme fördert das Land zu Zweidritteln. "Von der Optik her war es ein schönes Haus", bemerkt Rausch im SZ-Gespräch. Doch mit Blick auf die Zukunft sei der Abriss der richtige Schritt gewesen.

Als einen "wichtigen Puzzlestein zur Verbesserung der Infrastruktur im Oberthaler Zentrum" bezeichnet der Verwaltungschef die Umgestaltung der Brühlstraße. Die viel befahrene Straße war zuletzt in einem desolaten Zustand, hatte deshalb schon seit längerem auf der Agenda des Bürgermeisters gestanden. Im März konnten schließlich die Arbeiten beginnen. Mehr als eine halbe Million Euro kostet die Sanierung. Zuschüsse gibt es vom saarländischen Innenministerium sowie aus Mitteln der Städtebauförderung. Am 9. September wird die neu gestaltete Brühlstraße offiziell eröffnet. Damit ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der verkehrstechnischen Infrastruktur abgehakt. Weiter geht es mit Überlegungen für den Einmündungsbereich der Post- und Hauptstraße sowie der Straße Im Brühl. Das Haus in der Poststraße 1 in Oberthal ist Geschichte. Bagger tragen den Bauschutt gerade ab. An dem Gebäude war ein Wegekreuz angebracht. "Dieses steht unter Denkmalschutz", berichtet Bürgermeister Stephan Rausch . In Absprache mit den zuständigen Experten in Sachen Denkmalpflege wurde das Wegekreuz vorsichtig abmontiert. Im Augenblick wird es restauriert. "Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, wird es wieder auf dem Grundstück aufgestellt", verspricht Rausch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort