Fitness an der frischen Luft

Oberthal · 11 000 Euro haben die Calisthenics-Fans gesammelt, die Sportgeräte sind bestellt und die Wiese an der Bahntrasse für den Standort der Freiluft-Fitnessanlage ist bereits gemäht. Nach einem Lagerumzug der Herstellerfirma verzögert sich aber die Auslieferung der Geräte. Voraussichtlich in acht Wochen können Sportler die ersten Klimmzüge machen.

 Yannik Kiefer (l.) und Johannes Schumacher wollen in Oberthal eine Calisthenics-Trainingsstätte im Grünen, ähnlich wie ein Trimmpfad, einrichten.

Yannik Kiefer (l.) und Johannes Schumacher wollen in Oberthal eine Calisthenics-Trainingsstätte im Grünen, ähnlich wie ein Trimmpfad, einrichten.

Foto: B&K

Der Sporttrend Calisthenics, eine Form des körperlichen Trainings, welche eine Reihe von einfachen, rhythmischen Bewegungen beinhaltet und für die nur das eigene Körpergewicht genutzt wird, ist in der Region wenig verbreitet. Im Gegensatz zur USA und Osteuropa gab es in Deutschland lange Zeit keine Freiluft-Trainingsparks, um die trendige Art der Körperertüchtigung im Freien für sich zu entdecken. Klimmzugstangen, ein Paar Turnringe und frische Luft - mehr braucht es für Calisthenics nicht.

Eine solche Calisthenics-Trainingsstätte entsteht demnächst an der Bahntrasse in Oberthal . "Trainieren kann da jeder, es geht um die Gemeinschaft", sagt Johannes Schumacher, zur Intension, am Radweg eine Fitnessanlage zu platzieren. Der Standort hinter dem Bergmannskreuz sei beliebt und von daher gut geeignet, dort etwas Neues auszuprobieren. Viele Videos hat sich der 24-Jährige zuvor von anderen Trainingsstätten angesehen, die Gründung einer Interessengemeinschaft mit angeschoben. "Wir fanden das Ganze sehr interessant, wussten aber auch, dass wir selbst so eine Anlage nicht öffentlich bauen können", betont sein Mitstreiter Yannick Kiefer (23). Fitness einfach draußen betreiben, so lautet ihr Grundgedanke, um das Projekt zu realisieren.

Die Planung haben sie im Oberthaler Rathaus vorgestellt und sich auf Sponsorensuche begeben: Lokale Betriebe angeschrieben, im Internet über Facebook für das Vorhaben getrommelt, und sie sind gar in die Saarbrücker Staatskanzlei eingeladen worden.

Viele Unterstützer spendeten

Das Projekt "Saarland zum Selbermachen" hat das ehrenamtliche Engagement der Oberthaler unterstützt und den Bau der Calisthenics-Stätte mit 3000 Euro gefördert. "7000 Euro zu sammeln war unser Ziel, rund 11 000 Euro haben wir zusammenbekommen", freut sich Schumacher. Damit kann die Freiluft-Fitnessanlage noch großzügig erweitert werden. Die Wiese neben der Bahntrasse ist bereits gemäht worden. "Die Fläche für die Anlage ist 14 Meter lang und acht Meter breit", so Schumacher. Aktuell steht die Baustelle der Trainingsstätte aber noch still. "Der Hersteller, bei dem wir die Sportgeräte bestellt haben, ist in ein anderes Lager umgezogen, weshalb sich die Auslieferung der Geräte verzögert", berichtet Kiefer.

Die Initiatoren gehen davon, dass in acht Wochen die Anlage steht. "Zuerst muss der Bodenfläche von einer Firma 45 Zentimeter tief ausgehoben werden. Darauf kommt ein Schotterbelag mit Vlies und zusätzlich Rindenmulch als Fallschutz", erklärt Schumacher den nächsten bevorstehenden Arbeitsgang. Die Sportgeräte , die aus wetterbeständigem Edelstahl hergestellt sind, würden einbetoniert. "Der Beton muss dann eine Woche lang trocknen", ergänzt Schumacher.

Sicherheit dank TÜV-Abnahme

Abschließend nimmt der TÜV die Geräte, eine Art Reck mit Stangen, einem Barren und ein dreiteiliges Element für Klimmzüge, ab. "Es soll ja etwas Langfristiges werden", stellt Schumacher fest. Auch wenn sie noch etwas ausharren müssen, sind die beiden Oberthalisthenics voller Überzeugung, dass die Anlage die sportliche Szene rund um Oberthal beleben wird.

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