Donatuskapelle unter dem Dach

Gronig · Kunstvolle Laubsägearbeiten sind sein Hobby. In seiner Werkstatt unter dem Dach hat Günter Rosenthal die Miniaturausführung der Groniger Donatuskapelle gefertigt. Seit 2001 lebt das Ehepaar Rosenthal in dem Oberthaler Ortsteil.

 Günter und Monika Rosenthal mit dem Modell der Groniger Donatuskapelle, das in seiner Werkstatt unter dem Dach entstand.

Günter und Monika Rosenthal mit dem Modell der Groniger Donatuskapelle, das in seiner Werkstatt unter dem Dach entstand.

Foto: Frank Faber

Mehrfach schnappt sich Günter Rosenthal aus Gronig seine Kamera, marschiert zur Donatuskapelle, um Fotos von dem Gotteshäuschen aus dem 18. Jahrhundert zu schießen. "Bau doch mal was Alltägliches, bau doch mal die Donatuskapelle von Gronig , habe ich zu ihm gesagt", berichtet Monika Rosenthal . Denn seit Jahrzehnten ist es das große Hobby von ihrem Mann, kleine Kunstwerke aus Holz mit der Laubsäge zu fertigen.

Mittlerweile gibt es das Miniaturmodell der Donatuskapelle gar auf Wunsch mit Inneneinrichtung. 2001 ist das Ehepaar, deren Sohn Günter in Klarenthal lebt, von Saarbrücken nach Gronig umgezogen. "Wir haben ein Haus gesucht. Den Umzug nach Gronig haben wir nicht bereut", sagt Monika Rosenthal . Im Dachgeschoss des Hauses hat Günter Rosenthal genügend Platz vorgefunden, sich eine mit vielen Werkzeugen ausgestattete Hobbywerkstatt einzurichten. "Als kleiner Junge habe ich dem Opa beim Schnitzen zugesehen, später im Schulfach Werken hatte ich immer die beste Note", sagt der 72-jährige Hobbykünstler, der aus dem Ort Barbecke im Kreis Helmstedt stammt. Als Bergmann hat er im Ruhrgebiet gearbeitet, war bei den Fallschirmjägern der Bundeswehr und dann zuletzt im Baugewerbe als Oberschachtmeister tätig. "Als ich meine Frau kennen gelernt habe, war ich mit der Bundeswehr im Biwak am Bodensee, sie hat dort Urlaub gemacht", erzählt Günter Rosenthal . 1967 heiratet das Paar, und er kann sich in Saarbrücken seinem Hobby Holzkunst richtig widmen. "Ich habe mir noch das nötige Handwerkszeug besorgen müssen", so Rosenthal .

Schmuckkästchen am Anfang

Sein erstes Werk war ein Schmuckkästchen, die ersten Kunden kamen aus der Verwandtschaft. Doch schnell haben die Rosenthals expandiert. "Wir haben regelmäßig bei Hobbyausstellungen ausgestellt und haben seither viele Stammkunden", erklärt Monika Rosenthal (72), die das hölzerne Kunstangebot mit modellierten Blumendekorationen und Häkelsachen ergänzt. Nach Vorlage von Originalbildern hat der Laubsägekünstler im Jahre 2000 die ehemalige Völklinger Milchküche nachgebaut, das Saarbrücker Kultur- und Denkmalamt gab bei ihm die Fertigung eines speziellen Bauchladens in Auftrag. Eine große Pyramide, ein Schloss mit aufklappbarem Dach, eine Wassermühle und Fensterbilder und jede Menge Spielzeugartikel sind entstanden. 140 Arbeitsstunden hat der Pensionär benötigt, um 50 Einzelteile zur Dresdner Frauenkirche zusammenzufügen.

"Ich mache das als Hobby und das darf nie in Stress ausarten", lautet seine klare Devise. In diesem Jahr wollen die Rosenthals aber ihre Ausstellungspräsenz langsam reduzieren. "Zehn Ausstellungen haben immer fest auf dem Programm gestanden, wir machen nur noch bei drei mit", sagt Monika Rosenthal fest entschlossen. Für das saisonale Geschäft blicken beide in den Herbst voraus. "Jetzt müssen die Sachen für den Herbst und die Weihnachtszeit gefertigt werden", weiß Günter Rosenthal .

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