Den Blick nach vorn gerichtet

Primstal · Magnus Jung ist beim außerordentlichen Kreisparteitag der Sozialdemokraten für zwei weitere Jahre als Kreisvorsitzender bestätigt worden. Er erhielt bei der Wahl im Primstaler Pfarrsaal 92,2 Prozent der Delegiertenstimmen. Es gab keine weiteren Kandidaten. Primäres Ziel der Partei: Bei der Landtagswahl im März will die SPD die stärkste politische Kraft im Saarland werden.

 Der Vorstand der St. Wendeler Sozialdemokraten will große Herausforderungen meistern. Foto: Faber

Der Vorstand der St. Wendeler Sozialdemokraten will große Herausforderungen meistern. Foto: Faber

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Magnus Jung , seit 2006 SPD-Kreischef, geht in seine sechste Amtszeit. Der Ortsvorsteher aus dem Nonnweiler Gemeindeteil Kastel wird auch in den kommenden zwei Jahren den SPD-Kreisverband St. Wendel als Vorsitzender anführen. Mit 92,2 Prozent der Stimmen haben die 77 Delegierten beim außerordentlichen Kreisparteitag in Primstal für den 45-Jährigen votiert. Seine Stellvertreter sind wie bisher: Anke Morsch, Torsten Lang und Heinz-Detlev Puff.

"Im Landkreis St. Wendel stehen wir gut da", stellt Jung fest. Die SPD stelle die Hälfte der Bürgermeister und Ortsvorsteher und sei dadurch eine starke und selbstbewusste Kraft. Und mit der "heimlichen Justizministerin", wie Jung seine Stellvertreterin und Staatssekretärin Anke Morsch bezeichnet, sei der Kreisverband in der Landesregierung hervorragend vertreten.

Sein Blick richtet sich schnell nach vorne, er greift die Themen auf, die die SPD konsequent angehen will. Dazu rückt der Kreischef unter anderem die Jugendsozialarbeit und die Senkung der Leiharbeit in den Fokus. Er scheue sich in diesem Zusammenhang nicht, "den Namen der Firma Hörmann zu nennen, die eine hohe Quote an Leiharbeitern habe". Seine Forderung: "Weniger Leiharbeit , mehr Arbeit". Des Weiteren plädiert er mit dem Blick auf die drohende Altersarmut für eine Änderung der aktuellen Rentenpolitik, die 2007 gemeinsam durch die CDU , CSU und SPD in Kraft getreten ist. "Die Renten müssen wieder steigen, damit die Menschen nach ihrem Arbeitsleben auch ordentlich leben können", verlangt der Landtagsabgeordnete: "Das ist eine zentrale Frage der Gerechtigkeit in der Gesellschaft".

Präsenz und Stärke zeigen

Zur Realisierung ihrer Ziele formuliert der Kreisvorsitzende den Anspruch, dass die Sozialdemokraten bei der Landtagswahl am 26. März "die stärkste politische Kraft im Saarland sein wollen, und ohne die CDU regieren wollen". Jung ist überzeugt: "Das ist keine Wahl wie jede andere, da geht es um mehr". Man müsse die Protestwähler davon überzeugen, ihre Stimmen nicht einfach den populistischen Parteien zu geben.

Seine Stellvertreterin Anke Morsch befürchtet: "Deutschland steht vor einem Rechtsruck". Die Angst vor der Globalisierung treibe die Menschen in die Arme der populistischen Parteien. "Eine starke SPD ist jetzt so wichtig wie schon lange nicht mehr", appelliert die 47-jährige aus Berschweiler an die Parteigenossen. Präsenz vor Ort zeigen, damit die Bürger merken, dass die SPD die treibende Kraft im Land sei, lautet Morschs Strategie. "Wir stehen für eine soziale und gerechte Politik", verdeutlicht sie. Als Referenzen bezeichnet sie, dass ihre Partei als Erste das Tariftreuegesetz und mit den Gewerkschaften den Mindestlohn eingeführt hat. Auch das Ehrenamt soll eine stärkere Würdigung erfahren. "Da müsste man Steuergutschriften oder einen Rentenbonus vorsehen", schlägt die Staatssekretärin vor. Im Vordergrund steht für Morsch nun, mit einer hohen Motivation die Bürger zur Wahlurne zu bringen, damit sie das Kreuz für die SPD machen.

Zum Thema:

Auf einen Blick Der Kreisvorstand der SPD im Landkreis St. Wendel: Magnus Jung , Vorsitzender, Anke Morsch, Torsten Lang, Heinz-Detlev Puff, Stellvertreter, Gerald Linn, Schatzmeister, Sandra Henkel, Schriftführerin, Thomas Lauer, Organisationsleiter, Sabine Jung, stellvertretende Organisationsleiterin, Oliver Wagner, Pressesprecher, Michael von Ehr, Bildungsreferent, Ernst Linn, Referent für Seniorenpolitik, Volker Weber, Referent für politisches Marketing, Kristin Brück, Jugendreferentin, Stefan Rauber, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Harald Körner, Behindertenbeauftragter, Birgit Jenni, Referentin für Frauenpolitik. frf

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