Geschäftsstellen-Schließungen: Nonnweiler ist „entsetzt“

Nonnweiler · Empörung über die Schließung von zehn Sparkassen-Filialen im Landkreis St. Wendel zeigt Nonnweilers Bürgermeister Franz Joseph Barth. Die Nachricht treffe die Bürger vollkommen unvorbereitet.

"Die Gemeinde Nonnweiler ist entsetzt über die Nachricht, dass schon Mitte August die Sparkassen-Geschäftsstellen in Sitzerath, Nonnweiler und Kastel für immer geschlossen werden." Das erklärt die Gemeinde in einer Pressemitteilung. Die Hiobsbotschaft erreiche die Bürger vollkommen unvorbereitet und mache sie zornig. Bürgermeister Franz Josef Barth sei empört und irritiert über die Entscheidung: "Ich bin sehr enttäuscht, auch von Landrat Udo Recktenwald , der als Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse diesen Beschluss maßgeblich zu verantworten hat. Ein derart kurzfristiger und drastischer Kahlschlag - ohne Not - ist für mich nicht nachvollziehbar."

Mit der Entscheidung, innerhalb von nur drei Wochen zehn von 25 Geschäftsstellen zu schließen, ziehe sich die Kreissparkasse, deren Träger der Landkreis St. Wendel sei, immer mehr aus der Fläche zurück. Ein herber Rückschlag für die Bemühungen, die Attraktivität der Ortschaften zu stärken. Wie passe das zusammen mit den Bestrebungen, den ländlichen Raum durch Projekte wie Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land oder Land(auf)Schwung stärken zu wollen, fragt der Verwaltungschef. Ein Gesamtkonzept sei in diesem Vorgehen nicht zu erkennen.

Der Gemeinderat Nonnweiler habe in der vergangenen Woche beschlossen, ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) im Städtebauförderprogramm "Kleine Städte und Gemeinden" zu erstellen. Mit diesem Zukunftskonzept sollen laut Barth unter anderem die Nahversorgung, die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Infrastruktur und die Vitalisierung der Ortskerne langfristig gesichert werden. "Aber was nützt das alles, wenn die Unterstützung des Landkreises und des Landrates fehlen", meint Barth.

Weiter findet der Bürgermeister: "Hätte die Kreissparkasse das Gespräch gesucht, wäre sicherlich eine einvernehmliche Lösung möglich gewesen". Aber offensichtlich sei dies nicht gewünscht gewesen, und die rasche Umsetzung solle die Öffentlichkeit wohl vor vollendete Tatsachen stellen.

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