Pizza Wagner: Kampf für mehr Lohn

Otzenhausen · Die Tarifverhandlungen bei Pizza Wagner in Otzenhausen nahen. 50 Gewerkschafter kamen dazu in Nonnweiler zusammen. Dort konkretisierten sie ihre Forderungen – darunter: Leiharbeiter müssen dasselbe verdienen wie die Stammbelegschaft. Hierbei gibt es laut ihrer Auskunft eklatante Unterschiede.

 Mehr Geld für Pizza-Wagner-Beschäftigte und die Leiharbeiter? Tarifverhandlungen stehen im Otzenhauser Werk kurz bevor. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa

Mehr Geld für Pizza-Wagner-Beschäftigte und die Leiharbeiter? Tarifverhandlungen stehen im Otzenhauser Werk kurz bevor. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa

Der Termin steht: Am Freitag, 12. September, wollen Arbeitgeber und Vertreter der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) zur ersten Tarifrunde in Nonnweiler zusammenkommen, um über mehr Gehalt bei Pizza Wagner in Otzenhausen zu verhandeln (wir berichteten kurz). Die NGG fordert 5,5 Prozent mehr Geld. Die Geschäftsführung kündigte unabhängig davon an, das Entgelt um drei Prozent zu erhöhen. Dies hatte zu Unstimmigkeiten mit dem Betriebsrat geführt. Denn in einem Aushang der Geschäftsleitung war er als Verhandlungspartner aufgeführt worden, was die Arbeitnehmervertretung dementierte (wir berichteten).

Wie Saar-Gewerkschaftschef Mark Baumeister sagt, orientiert sich die höhere NGG-Forderung daran, was seine Kollegen auf Bundesebene für den Flächentarif Nährmittel fordern. Allerdings gehört Pizza Wagner bisher nicht zu diesem Tarifwerk, es gelten abweichend hausinterne Regeln. Doch mit dem Verkauf des Traditionsunternehmens an den Konzern Nestlé setzt die NGG auf die allmähliche Übernahme des Flächentarifs. Das sei in weiteren Bereichen von Nestlé so umgesetzt.

Wie Baumeister berichtet, gebe es durch die unterschiedlichen Tarife bei Wagner ein erhebliches Einkommensgefälle im Branchenvergleich. So verdiene aktuell ein Produktionshelfer bei Wagner zwischen 1850 und 1890 Euro brutto (ohne Zuschläge). Seine Kollegen mit vergleichbarer Aufgabe bei flächentarifgebundenen Unternehmen erhielten 2100 Euro. "Wir wollen nun zuerst einen Haustarif als Überleitungstarifvertrag, um uns dem Flächentarif anzunähern", erklärt der NGG-Geschäftsführer.

Doch nicht nur das legten rund 50 Gewerkschafter von Pizza Wagner am Samstag fest. Sie verlangen, dass auch Leiharbeiter denselben Lohn wie die Stammbelegschaft bekommen. Baumeister: "Außerdem sollen sie eine Perspektive bekommen, nach einer Frist einen festen Arbeitsplatz bei Wagner zu erhalten." Nach Angaben aus der Belegschaft soll deren Anteil zurzeit bei 100 Beschäftigten liegen, die über einen Personaldienstleister dort arbeiten. Einige von ihnen seit Jahren. Die Zeitarbeitsfirma Randstad betreibe auf dem Wagner-Gelände ein Büro. Insgesamt arbeiten 1600 Menschen für das Werk.

Tarifkommission steht



Anderthalb Stunden nahmen sich die NGG-Mitglieder in Nonnweiler Zeit, um sich auf den Auftakt der Tarifverhandlungen vorzubereiten. Dabei stand auch die Wahl zwei weiterer Tarifkommissionsmitglieder an, die mit am Verhandlungstisch sitzen sollen. Damit ist die Gewerkschaft mit sieben Vertretern dabei.

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