„Mit dem 1:4 sind wir noch gut bedient“

Primstal · Top-Kulisse und ein toller Rahmen: Es war alles angerichtet. Doch gleich im ersten Spiel der Relegation zur Oberliga bekam der VfL Primstal deutlich seine Grenzen aufgezeigt.

 Am Boden: Primstals Pascal Limke sitzt nach der Heimschlappe gegen Idar-Oberstein enttäuscht auf dem Rasen. Durch das 1:4 hat der VfL bereits nach dem ersten Relegations-Spiel nahezu alle Chancen auf den Aufstieg verspielt. Foto: B&K

Am Boden: Primstals Pascal Limke sitzt nach der Heimschlappe gegen Idar-Oberstein enttäuscht auf dem Rasen. Durch das 1:4 hat der VfL bereits nach dem ersten Relegations-Spiel nahezu alle Chancen auf den Aufstieg verspielt. Foto: B&K

Foto: B&K

Die Aufstiegsträume des Fußball-Saarlandligisten VfL Primstal sind wohl geplatzt. Am Mittwoch unterlag der VfL vor 1000 Zuschauern im ersten Relegationsspiel zur Oberliga dem souverän aufspielenden Südwest-Zweiten SC Idar-Oberstein mit 1:4 (1:3). "So stark habe ich Idar-Oberstein nicht erwartet", gestand VfL-Trainer Andreas Caryot. Dies lag auch daran, weil Gästetrainer Murat Yasar seine Spieler auf die Partie taktisch optimal einstellte. Mit konsequentem Stören provozierten die Gäste serienweise Ballverluste der Primstaler und deckten bei ihren Angriffen die Defizite des VfL auf. Primstal kam im gesamten Spiel nur zu zwei Tormöglichkeiten, wovon die erste im gegnerischen Kasten landete. Timo Ostermann und Tobias Zimmer mischten mit einem Doppelpass die Defensive der Gäste auf, und Julian Scheid drückte Zimmers Hereingabe in der 10. Minute zum 1:0 in das Tor.

Ein unnötiger Ballverlust und schlechtes Positionsverhalten führte aber nur vier Minuten später bereits zum Ausgleich. Nico Schweig flankte und Kevin Appleby attackierte den bulligen brasilianischen Angreifer Lucas Alves da Silva nicht energisch genug - dessen Kopfball saß zum 1:1.

Kurz nach einer weiteren hochkarätigen Chance der Gäste startete der VfL in der 21. Minute seinen besten Konter, doch Scheid schob den Ball aus fünf Metern am Tor vorbei. Und das war es dann aber auch schon für Primstal.

Ab dann bestimmte Idar das Geschehen - und ging in Führung. Pascal Limke blieb mit der Kugel hängen, der Brasilianer Alex Ricardo Xavier Do Nascimento legte für Justus Klein vor, dessen Linksschuss von der Strafraumgrenze zum 2:1 in der 28. Minute einschlug. Hinten rechts wirkte VfL-Verteidiger Appleby gegen die pfeilschnellen Thiago Reis Viana und Justus Klein überfordert - und so leitete der SC auch seinen dritten Treffer durch Alex do Nascimento (34.) über diese Seite ein.

"Die waren uns auch körperlich in allen Belangen überlegen", musste Mittelfeldspieler Pascal Schmidt feststellen. In Hälfte zwei prallten die Primstaler Offensivbemühungen schon im Mittelfeld an der "Doppelsechs" der Gäste ab. Auch dem ausgewiesenen Torjäger Lukas Biehl traute Caryot es offensichtlich nicht zu, mehr Gefahr in den harmlosen Angriff zu bringen. Der zum SV Hasborn wechselnde Biehl musste bei seinem Abschiedsspiel in Primstal 85 Minuten tatenlos zuschauen.

Längst hatte sich Primstal dem Schicksal ergeben, als Stanislaw Gonscharik in der 56. Minute einen Kopfball an die Latte setzte und Paulo Roberto de Souza per Kopf das 4:1 (75.) erzielte. Souza ist der vierte Brasilianer im SC-Team. Zu allem Überfluss sah Abwehrchef Marc Pesch in der 85. Minute noch die Ampelkarte.

"Mit 1:4 sind wir noch gut bedient. Tut mir leid, dass wir es nicht geschafft haben", fasste Biehl zusammen. Aber trotz der beiden Niederlagen im "Titel-Endspiel" gegen Eppelborn könne man richtig stolz auf das Erreichte in der abgelaufenen Saison sein. "In Eisbachtal müssen wir jetzt zum Abschluss noch einmal alles aus uns rausholen", blickte Kapitän Pesch voraus. Das zweite Relegationsspiel wird am Sonntag um 15 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Nentershausen angepfiffen.

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