Neue Kasteler Kita bietet mehr Platz

Kastel · Anstelle der einstigen Grundschule wird der Neubau errichtet. Etwa 1,9 Millionen Euro wird dieser kosten.

 Mehr Krippenkinder können künftig in der neuen Kasteler Kita spielen. Im Frühjahr beginnen die Bauarbeiten dazu. Symbolfoto: Uli Deck/dpa

Mehr Krippenkinder können künftig in der neuen Kasteler Kita spielen. Im Frühjahr beginnen die Bauarbeiten dazu. Symbolfoto: Uli Deck/dpa

Viele Jahre ist überlegt und geplant worden. Wurden verschiedene Varianten durchgespielt und wieder verworfen. "Es war ein langer Weg, aber ich glaube, er hat sich gelohnt", sagt Nonnweilers Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos) und blickt zufrieden auf die Pläne vor sich. Die zeigen den künftigen Kindergarten in Kastel. Mitte Mai/Anfang Juni sollen die Arbeiten an dem Neubau beginnen. Dieser bietet Platz für 54 Kinder, davon 17 Krippenkinder.

"Der Bedarf ist wirklich da", sagt Kastels Ortsvorsteher Magnus Jung (SPD). Die Kita sei ausgelastet, Krippenkinder hätten bereits auf andere Einrichtungen ausweichen müssen. Denn derzeit bietet die katholische Kindertageseinrichtung St. Raphael in Kastel lediglich sechs Plätze für die Kleinsten. Das Gebäude ist im Besitz der Kirche, um die Betreuung kümmert sich die katholische Kita gGmbH Saarland. Knapp sechs Jahre dachten die Verantwortlichen über einen Anbau nach. "Wahrscheinlich haben wir uns so lange gewunden, weil keiner wirklich glücklich mit dem Plan war", vermutet Barth.

Aber welche Alternativen gab es? Es war Magnus Jung, der die einstige Grundschule ins Gespräch brachte. Das Gebäude stand seit vielen Jahren leer. Sollte dieses saniert werden und die Kita in die ehemalige Schule ziehen? Irgendwann, so Barth, sei klar gewesen, dass diese Lösung auch niemanden restlos glücklich machen würde. Die Konsequenz: neu bauen.

Parallel zu den Planungen in Sachen Kita wurde auch an dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) für die Gemeinde Nonnweiler gearbeitet. Dabei geht es um Städtebauförderung. Der Abriss des alten Schulgebäudes in Kastel erfüllte die Förderkriterien. "Da war der Brocken schon mal aus dem Kreuz", sagt Barth erleichtert. Inzwischen wurde das Schulgebäude aus den 1960er-Jahren abgerissen. Der Weg für die neue Kita war frei.

Doch wie sollte diese aussehen? Architektin Annette Werle bereitete drei Entwürfe dazu vor. Gemeinderat, Ortsrat, Kita-Personal und Eltern hatten alle den gleichen Favoriten: ein eingeschossiges Gebäude in U-Form, in dessen Mitte ein 200 Quadratmeter großer Innenhof ist. Unmittelbar hinter dem Eingang ist ein großzügiger Essbereich mit Bistro geplant. Ein Bewegungsraum, die Krippe selbst mit Schlafmöglichkeiten, ein Förderraum sowie zwei Gruppen für die Kindergartenkinder mit einer Größe von je 50 Quadratmetern gehören unter anderem zum Konzept. Architektin Werle spricht von einer vernünftigen Raumaufteilung. Was die Fassade betrifft, wolle sie mit Licht und Durchblicken spielen. "Das Gebäude wirkt großzügig, aber es ist kein Luxusbau", betont Jung.

Etwa 1,9 Millionen Euro kostet die neue Kita in Kastel. "538 000 Euro davon trägt die Gemeinde selbst", rechnet Barth vor. Es gibt Zuschüsse von Land und Kreis. Künftig ist die Gemeinde Träger des Kindergartengebäudes, die Betreuung der Kleinen übernimmt weiterhin die Kita gGmbH. Im kommenden Jahr nach den Sommerferien, so hofft Barth, sollen die Kinder ihr neues Gebäude beziehen. Dessen Lage gefällt Kastels Ortsvorsteher auch mit Blick auf das Thema Sicherheit. Denn die neue Kita wird in ein verkehrsberuhigtes Wohngebiet gebaut, der aktuelle Kindergarten liegt unmittelbar an einer Kreuzung.

Was wird eigentlich aus diesem Gebäude? Auch dazu gibt es schon konkrete Ideen. Es sollen Vereinsräume entstehen, in denen es auch sportlich zugehen kann. Denn die einstige Turnhalle der Grundschule wurde von Kasteler Vereinen als Trainingsort genutzt. Da die jetzige Kita direkt am Castellum ist, wird mit den neuen Vereinsräumen das Zentrum des Ortslebens nochmals erweitert. Der jetzige Spielplatz wird zur Freifläche. Diese Umgestaltung werde aber noch dauern, so Barth. Er rechnet mit Mitte 2020.

Zum Thema:

Betreuungssituation in Nonnweiler Fünf Kindergärten gibt es in der Gemeinde Nonnweiler. Ein kommunaler Kindergarten in Otzenhausen, drei sind in Trägerschaft der Kirche (Primstal, Braunshausen und Kastel), in Nonnweiler ist die Kindertageseinrichtung Carl Rudolf von Beulwitz Stiftung. Letztere vier werden betreut von der katholischen KiTa gGmbH Saarland. Die Kita in Otzenhausen wurde 2011 neu gebaut, die Einrichtungen in Braunshausen und Primstal saniert. In Kastel steht der Neubau an, Nonnweiler wird noch 2017 saniert. Folgende Anzahl an Plätzen ist verfügbar: Otzenhausen: 88 Regelplätze, 27 Krippenplätze. Braunshausen: 25 Regelplätze, zehn Krippenplätze. Primstal: 59 Regelplätze, 16 Krippenplätze. Nonnweiler: 40 Regelplätze, zehn Krippenplätze. Kastel: 35 Regelplätze und sechs Krippenplätze. Nach Angaben von Bürgermeister Franz Josef Barth lag die Auslastung im Dezember bei den Regelplätzen bei mehr als 80 Prozent, bei den Krippenplätzen bei 86 Prozent.

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