Peterbergkapelle ist wieder geöffnet

Braunshausen · Die Brandschäden in der Braunshausener Peterbergkapelle sind beseitigt, ergebnislos verlief dagegen bislang die Suche nach den Tätern. Nun sind die neunmonatigen Sanierungsarbeiten abgeschlossen und die Kapelle ist wieder geöffnet. Ende April hat sich der Förderverein der Andachtsstätte neu aufgestellt, am 3. Juli wird das Patrozinium gefeiert.

 Franz Josef Barth ist Vorsitzender des Fördervereins Peterbergkapelle. Fotos: Faber

Franz Josef Barth ist Vorsitzender des Fördervereins Peterbergkapelle. Fotos: Faber

In der Nacht zum 10. August des vergangenen Jahres verursachte ein Brand in der Peterbergkapelle bei Braunshausen erheblichen Sachschaden (wir berichteten). Die Ermittler sind von Brandstiftung ausgegangen. Der Förderverein, der sich um die Kapelle kümmert, setzte eine Belohnung von 500 Euro aus, für sachdienliche Hinweise auf den oder die Täter. "Bislang ist die Suche ergebnislos verlaufen", berichtet Nonnweilers Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos). Ende April ist er zum neuen Vorsitzenden des Fördervereins gewählt worden. Die Kosten für die Beseitigung der Schäden beziffert er auf 12 000 Euro. "Ein Großteil der Schäden ist von der Versicherung abgedeckt worden", ergänzt Barth. Die Mehrkosten in Höhe von 2150 Euro für eine Bleiverglasung hat der Förderverein getragen.

Dass nun die Kapelle wieder geöffnet ist, hält er für besonders wichtig. "Man glaubt nicht, wie Wanderer, Radfahrer und Spaziergänger zur persönlichen Besinnung einkehren. Der hohe Kerzenverbrauch verdeutlicht das", erklärt Barth. Täglich werde der Kerzenbestand von Anita Winter überprüft, der Förderverein-Ehrenvorsitzende Adalbert Ewen pflege die Außenanlage und habe das Geschehen um die Kapelle im Blick.

Der langfristige Erhalt des Gotteshäuschens steht nun auf der Agenda des neuen Vorstandes ganz oben. "Die Kapelle ist eine sehr gute Sache und deshalb ist es gut, dass wir einen tragfähigen Vorstand aufstellen konnten", erklärt Barth. Sein Stellvertreter ist sein Nohfelder Amtskollege Andreas Veit (CDU ). "Wir gehen jetzt gemeinsam voran", kündigt Barth an. Vier bis fünf Mal pro Jahr zelebriert Pastor Hans Leininger in der Kapelle Gottesdienste, Standesbeamtin Michaela Kolz von der Nonnweiler Gemeindeverwaltung traut dort Paare.

Kürzlich haben die Firmlinge aus der Gemeinde unter der Regie von Stefan Müller den Unterricht an die Kapelle verlegt. Am Sonntag, 3. Juli, wird die Kapelle wieder zur Begegnungsstätte für die Bevölkerung, es wird das Patrozinium gefeiert.

Rückblick: Zum 1. Juli 1984, dem Sonntag nach Peter und Paul, sind erstmals die Bürger rund um den Peterberg zu einer Familienfeier an die Kapelle eingeladen worden. Dazu berichtet der Chronist Viktor Heck weiter: Die Ortsvorsteher von Primstal, Kastel, Braunshausen , Schwarzenbach, Bosen und Eiweiler versprachen, in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen abwechselnd die Ausrichtung des Kapellenfestes zu übernehmen.

Prozession aus allen Dörfern

Für eine weitere Veranstaltung sei laut Franz Josef Barth die Peterbergkapelle wegen ihrer zentralen Lage geradezu prädestiniert. "Es wäre doch klasse, wenn eine Art Hungermarsch oder Bittprozession in allen Peterberg-Anrainerdörfern gleichzeitig gestartet werden könnte und der Abschluss dann an der Kapelle wäre", so Barths Idee.

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Auf Einen Blick Der für den Zeitraum von drei Jahren gewählte Vorstand des Fördervereins Peterbergkapelle: Franz Josef Barth, Vorsitzender, Andreas Veit , Stellvertreter, Klaus Finkler, Kassierer, Katja Bock, Schriftführerin und als Beisitzer: Pastor Hans Leininger, Pfarrer Manfred Keip und Anita Winter. Aktuell zählt der Verein 46 Mitglieder. frf

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 Beliebter Ort der Besinnung: die Peterbergkapelle.

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Hintergrund Seit alters gilt der 585 Meter hohe Peterberg als Wetterberg. In vorchristlicher Zeit war er dem Gott Donar geweiht, in späterer Zeit schrieb man ihm den Sitz von Wetterhexen zu. An der Stelle, an der die Kapelle steht, war mehrere Jahrhunderte lang ein Heiligtum, das dem Wetterheiligen Petrus geweiht war. Hiervon lässt sich auch der Name des Berges ableiten. Im 13. Jahrhundert wurde eine hölzerne Kapelle auf dem Peterberg errichtet. Die älteste bisher bekannte Urkunde stammt aus dem Jahr 1539, in der Elisabeth von Elter einen Amtmann um Hilfe zur Erhaltung der Kapelle bat. Seit 1578 wurde jedes Jahr am Montag nach Mariä Himmelfahrt auf dem Peterberg ein freier Markt gehalten, der im 17. Jahrhundert zunächst nach Sötern verlegt und 1838 wegen Trunksucht, Schlägereien und Spiel ganz aufgegeben wurde. Mit Aufgabe des Marktes verfiel die Kapelle, die später wieder aufgebaut und am 26. Juni 1983 eingeweiht wurde. frf

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